Aufgrund der zunehmende Internationalisierung und Globalisierung der Unternehmensumfelder, dem enorm gestiegen grenzüberschreitenden Handel mit Gütern und Dienstleistungen und den inzwischen weltweit zusammengewachsen Finanzmärkte finanzieren sich Publikumsgesellschaften immer mehr auf ausländischen Kapitalmärkten. Diese internationale Verflechtung und der daraus resultierende Einfluß von ausländischen Aktionären birgt ein enormes Chancenpotential für die deutsche Wirtschaft. Diesem stehen allerdings erhebliche Risiken gegenüber. Durch die steigende Komplexität, Dynamik und Diskontinuität der Unternehmensumwelt und den Veränderungen der allgemeinen Rahmenbedingungen werden die Unternehmen ständig mit völlig neuen und überraschenden Situationen konfrontiert und sind gezwungen sich rasch und flexibel an diese Turbulenzen anzupassen.
Weiterhin steigen mit dem Einfluß der ausländischen Aktionäre auch die Erwartungen nach Transparenz und Publizität in den Unternehmen. Nicht zuletzt darin liegt der Grund für das Inkrafttreten des Gesetztes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen (KonTraG) am 01.05.1998. Das Gesetz ist gleichzeitig eine Reaktion des Gesetzgebers auf die in der jüngsten Vergangenheit immer wieder aufgetretenen Unternehmenszusammenbrüche, welche hauptsächlich auf die unzureichende Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und Abschlußprüfer zurückzuführen sind. Falsche Vorstellungen über die Aufgaben und Ziele der Abschlußprüfung, ließ die Abschlußprüfer eigene Überwachungshandlungen vernachlässigen und führte zu einer Erwartungslücke bei Aufsichtsratsmitgliedern. Daraus erwuchs die Forderung, die Berichterstattung des Abschlußprüfers künftig problemorientierter und gezielter nach den Bedürfnissen des Aufsichtsrats zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anlaß und Gegenstand des KonTraG
- Hintergrund des KonTraG
- Auswirkungen der Forderung nach einem Risikomanagementsystem auf die GmbH
- Konzipierung eines Risikomanagementsystems entsprechend des KonTraG - Die Elemente eines RMS
- Risikofrüherkennungssystem
- Risikoidentifikation
- Risikoanalyse
- Risikosteuerung
- Kommunikation
- Dokumentation
- Risikofrüherkennungssystem
- Überwachung des Risikomanagementsystems mittels der Jahresabschlußprüfung im Sinne des KonTraG
- Die Wahl des Abschlußprüfers
- Durchführung der Abschlußprüfung
- Prüfungsbericht (PRB)
- Funktionen, Aufgaben und Ziele
- Berichtsgrundsätze
- Berichtspflichten über die Lagebeurteilung des Unternehmens im Vorbericht
- Berichtspflichten über wesentliche Unregelmäßigkeiten
- Berichtspflichten über ein Risikomanagementsystem
- Neue Prüfungsobjekte
- Haftung des Abschlußprüfers
- Probleme im Zusammenhang mit der Abschlußprüfung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen (KonTraG) und seinen Auswirkungen auf die Jahresabschlußprüfung. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie ein Risikomanagementsystem gemäß § 91 Abs. 2 AktG ausgestaltet werden kann und wie dieses System durch die Abschlußprüfung zu kontrollieren ist. Darüber hinaus werden die Veränderungen für die Abschlußprüfung im Rahmen des KonTraG sowie die Bedeutung des Prüfungsberichts als Kommunikationsinstrument zwischen Abschlußprüfer und Geschäftsführung erläutert.
- Das KonTraG als Reaktion auf Unternehmenszusammenbrüche und steigende Transparenzerwartungen
- Gestaltung und Überwachung von Risikomanagementsystemen gemäß KonTraG
- Änderungen in der Jahresabschlußprüfung durch das KonTraG
- Der Prüfungsbericht als Kommunikationsinstrument zwischen Abschlußprüfer und Geschäftsführung
- Die Haftung des Abschlußprüfers
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert den Hintergrund des KonTraG, insbesondere die zunehmende Internationalisierung, Globalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen. Es wird auf die Bedeutung der Transparenz und Publizität sowie auf die Notwendigkeit einer stärkeren Kontrolle im Unternehmensbereich hingewiesen.
- Anlaß und Gegenstand des KonTraG: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen für die Einführung des KonTraG, insbesondere die Unternehmenskrisen der letzten Jahre, das Versagen von Managements und Aufsicht sowie die gestiegene Bedeutung der Corporate Governance. Der KonTraG wird als Reaktion auf diese Entwicklungen vorgestellt, die zum einen Schwächen im Kontrollsystem des deutschen Aktienrechts korrigieren und zum anderen die zunehmende Ausrichtung deutscher Publikumsgesellschaften auf den internationalen Kapitalmarkt berücksichtigen soll.
- Konzipierung eines Risikomanagementsystems entsprechend des KonTraG - Die Elemente eines RMS: In diesem Kapitel werden die wichtigsten Elemente eines Risikomanagementsystems im Sinne des KonTraG beschrieben. Dazu zählen die Risikofrüherkennung, die Risikoidentifikation, die Risikoanalyse, die Risikosteuerung sowie die Kommunikation. Die Bedeutung der Dokumentation eines solchen Systems wird ebenfalls beleuchtet.
- Überwachung des Risikomanagementsystems mittels der Jahresabschlußprüfung im Sinne des KonTraG: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle der Abschlußprüfung in der Überwachung eines Risikomanagementsystems. Dabei werden Themen wie die Wahl des Abschlußprüfers, die Durchführung der Abschlußprüfung, der Prüfungsbericht und die Berichtsgrundsätze behandelt. Weiterhin werden die Haftung des Abschlußprüfers und mögliche Probleme im Zusammenhang mit der Abschlußprüfung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen (KonTraG), Risikomanagementsysteme, Jahresabschlußprüfung, Prüfungsbericht, Corporate Governance, Haftung des Abschlußprüfers, Transparenz, Publizität und internationale Kapitalmärkte.
- Arbeit zitieren
- Anke Große (Autor:in), 2001, Das Gesetz zu Kontrolle und Tranzparenz im Unternehmen und seine Auswirkungen auf die Jahresabschlußprüfung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/690