Ich hatte schon einiges darüber gelesen und gehört und wollte diesen Ansatz unbedingt genauer kennen lernen und verstehen. Nach diesen 2,5 Jahren im Institut für Systemische Beratung, Therapie und Supervision bin ich diesem Ziel etwas näher gekommen. In meiner Tätigkeit als Assistentin des geschäftsführenden Vorstandes der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Baden-Württemberg habe ich sehr viel mit Menschen mit geistiger, seelischer und mehrfacher Behinderung zu tun. Meine Aufgabe dort ist unter anderem, Menschen mit Behinderung in Fragen der Mitwirkungsrechte von Beschäftigten in den Werkstätten zu beraten, schulen und den Aufbau der LAG WR in Baden-Württemberg zu unterstützen. Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit und der persönlichen gegenseitigen Wertschätzung hat sich die Möglichkeit der praktischen Umsetzung mit dem Schwerpunkt der vorliegenden Genogrammarbeit ergeben. Ein Vorstandsmitglied der LAG WR (im Folgenden Herr Meier, Name geändert), der in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeitet, ist in der vorliegenden Fallgeschichte näher beschrieben. In Kapitel 5 geht es um die Untersuchung und Darstellung der Fallgeschichte von Herrn Meier, welche Grundlage bieten könnte, in einen Beratungsprozess einzusteigen. Die Anwendungsfelder von Systemischer Beratung/Therapie sind sehr vielfältig, z. B. in den Bereichen: Kinder- und Jugendhilfe Beratungsstellen Angehörigenberatung Suchtberatung Ambulante bzw. stationäre Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe Altenhilfe im psychiatrischen Kontext ... Bei der Gliederung der Arbeit wurde versucht, die theoretischen Grundlagen in einzelnen, in sich geschlossenen Kapiteln1-4 darzustellen. Über die Methode Genogrammarbeit habe ich das System Familie eines Menschen mit psychischer Behinderung genauer betrachtet um der Frage nach der möglichen Ursache seiner psychischen Erkrankung nach zu gehen, aber auch Gründe für sein berufliches Engagement zu finden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Systemische Beratung?
- Was ist ein System?
- Grundlagen und Haltung der Systemischen Beratung
- Wertschätzung
- Die fünf Säulen der Systemtheorie
- Neutralität / „Allparteilichkeit“
- Kontextabhängigkeit
- Ressourcenorientierung
- Zirkularität
- Hypothesenbildung
- Kontextabhängigkeit
- Sozialrechtliche Grundlagen
- Organigramm
- Methode aus dem Systemischen Ansatz
- Genogramm
- Familie Meier
- Kurze Lebensgeschichte
- Bericht über die einzelnen Familienmitglieder
- Hypothesenbildung
- Schlusswort / Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Möglichkeiten der Sichtveränderung durch den systemischen Ansatz in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, anhand eines Fallbeispiels. Der systemische Ansatz wird vorgestellt und die fünf Säulen der Systemtheorie erläutert. Im Mittelpunkt steht die Methode Genogrammarbeit, die anhand eines Fallbeispiels (Familie Meier) angewendet wird, um die Frage nach der möglichen Ursache der psychischen Erkrankung eines Familienmitglieds zu untersuchen und Gründe für sein berufliches Engagement zu finden.
- Einführung des systemischen Ansatzes und seiner Grundlagen
- Anwendung des Genogramms als Methode zur Familienanalyse
- Ermittlung möglicher Ursachen für psychische Erkrankungen im Familiensystem
- Analyse des beruflichen Engagements des betroffenen Familienmitglieds
- Entwicklung von Hypothesen zur Sichtveränderung durch den systemischen Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: „Die Systemische Beratung?“ bietet eine kurze Einführung in das Konzept der systemischen Beratung und beleuchtet die Motivation der Autorin, diesen Ansatz näher kennenzulernen.
- Kapitel 2: „Was ist ein System?“ stellt die systemische Perspektive vor und definiert den Begriff „System“ im Kontext von lebenden und nicht lebenden Systemen.
- Kapitel 3: „Grundlagen und Haltung der Systemischen Beratung“ behandelt die zentrale Bedeutung der Wertschätzung in der systemischen Arbeit und erläutert die fünf Säulen der Systemtheorie: Neutralität, Kontextabhängigkeit, Ressourcenorientierung, Zirkularität und Hypothesenbildung.
- Kapitel 4: „Kontextabhängigkeit“ geht auf die sozialrechtlichen Grundlagen der Arbeit mit Menschen mit Behinderung ein und erläutert die Organisationsstruktur des relevanten Arbeitsfelds.
- Kapitel 5: „Methode aus dem Systemischen Ansatz“ führt die Genogrammarbeit ein und stellt die Familie Meier als Fallbeispiel vor. Die Lebensgeschichte der Familie wird dargestellt und anhand der Genogrammmethode untersucht, um Hypothesen zur möglichen Ursache der psychischen Erkrankung eines Familienmitglieds zu entwickeln und sein berufliches Engagement zu analysieren.
Schlüsselwörter
Systemischer Ansatz, Sichtveränderung, Menschen mit Behinderung, Genogramm, Familienanalyse, psychische Erkrankungen, berufliches Engagement, Wertschätzung, Neutralität, Kontextabhängigkeit, Ressourcenorientierung, Zirkularität, Hypothesenbildung, Fallbeispiel, Familie Meier
- Quote paper
- Helena Wachter (Author), 2007, Möglichkeiten der Sichtveränderung durch den systemischen Ansatz in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/68616