Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem wichtigen sozialpsychologischen Aspekt von Elisabeth Noelle-Neumanns Theorie der Schweigespirale, mit der Isolationsfurcht. Bei der Literatursuche zeigte sich, wie auch Noelle-Neumann feststellte, dass dieses Thema bisher nicht zum Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung geworden war. Außer ihr hatten sich lediglich ihre Studenten damit beschäftigt; Hinweise findet man nur noch in der Sozialpsychologie.
Es soll im folgenden versucht werden, einen Einblick in die Bedeutung der Isolationsfurcht innerhalb der Schweigespirale zu geben. Zunächst wird der Begriff der öffentlichen Meinung aus sozialpsychologischer Perspektive definiert, dann folgt eine kurze Zusammenfassung der Theorie der Schweigespirale. Im dritten Teil gehe ich näher auf das eigentliche Thema, die Isolationsfurcht, auf ihre Rolle in der Theorie sowie auf Bedingungen und Ursachen für ihre (Nicht-) Wirksamkeit ein. Dem schließt sich die Erläuterung drei verschiedener Vorgehensweisen zum Testen der Isolationsfurcht an. Nachdem auf verschiedene zum theoretischen Konzept der Schweigespirale geäußerten Kritikpunkte eingegangen wurde, werden in einer Schlussbetrachtung einige abschließende Überlegungen (zu dieser Thematik) aufgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das sozialpsychologische Konzept öffentlicher Meinung
- Die Theorie der Schweigespirale
- Die Isolationsfurcht
- Die Rolle der Isolationsfurcht in der Theorie
- Bedingungen für die Wirksamkeit von Isolationsfurcht
- Biologische Ursache: der Geselligkeitstrieb?
- Menschen ohne Isolationsfurcht
- Vorgehensweisen beim Nachweis von Isolationsfurcht
- Laborversuche von Asch und Milgram
- Droh-Satzergänzungstest von Noelle-Neumann
- Frageserien zum Indikator Peinlichkeitsempfinden von Hallemann
- Kritik an der Schweigespirale im Hinblick auf die Isolationsfurcht
- Einfluss von Bezugsgruppen und Persönlichkeitsmerkmalen
- Alternative Handlungstheorien
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Isolationsfurcht als Bestandteil der Theorie der Schweigespirale. Ziel ist es, einen Einblick in dieses sozialpsychologische Konzept zu geben und seine Rolle innerhalb der Theorie der öffentlichen Meinung zu beleuchten.
- Das Konzept der öffentlichen Meinung aus sozialpsychologischer Sicht
- Die Theorie der Schweigespirale von Elisabeth Noelle-Neumann
- Die Isolationsfurcht und ihre Bedeutung für die Schweigespirale
- Methoden zur Erforschung und zum Nachweis von Isolationsfurcht
- Kritikpunkte und alternative Handlungstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Isolationsfurcht und ihre Relevanz im Kontext der Theorie der Schweigespirale vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit der sozialpsychologischen Definition von öffentlicher Meinung, wobei insbesondere die Bedeutung von „öffentlich“ in Bezug auf den Mensch als Individuum in seiner gesellschaftlichen Umwelt beleuchtet wird. Im dritten Kapitel folgt eine kurze Zusammenfassung der Theorie der Schweigespirale, die den Einfluss von Isolationsfurcht auf die Meinungsbildung hervorhebt.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die Isolationsfurcht selbst, ihre Rolle innerhalb der Theorie der Schweigespirale, ihre Ursachen und Bedingungen für ihre Wirksamkeit. Die verschiedenen Vorgehensweisen zur Messung und Untersuchung der Isolationsfurcht werden im fünften Kapitel näher erläutert. In Kapitel 6 werden verschiedene Kritikpunkte an der Schweigespirale und der Rolle der Isolationsfurcht erörtert, sowie alternative Handlungstheorien vorgestellt.
Schlüsselwörter
Öffentliche Meinung, Schweigespirale, Isolationsfurcht, Sozialpsychologie, Meinungsbildung, Massenkommunikation, sozialer Druck, Konsens, Konformität, quasi-statistischer Sinn.
- Quote paper
- Beatrix Deiss (Author), 2002, Isolationsfurcht als Bestandteil der Theorie der Schweigespirale - Eine sozialpsychologische Annäherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/68246