Schon seit mehreren Jahrzehnten wächst der Welthandel deutlich. Märkte und Produktion in den verschiedenen Ländern werden immer stärker voneinander abhängig. Die Dynamik dieser Entwicklung hat dabei stetig zugenommen. In der Literatur wird dieser Prozess durch Begriffen wie Internationalisierung, Multinationalisierung, Transnationalisierung oder Globalisierung zusammengefasst. Allen Bezeichnungen gemein ist hier die Überwindung nationaler Grenzen. In der vorliegenden Arbeit wird dabei Internationalisierung als Oberbegriff für sämtliche Formen der Vernetzung angesehen werden, die mit grenzüberschreitenden Interaktionen einhergehen, wobei die nationalstaatlichen Grenzen an Bedeutung verlieren. Aus Unternehmenssicht kann Internationalisierung „gleichgesetzt werden mit nachhaltiger und für das Unternehmen insgesamt bedeutsamer Auslandstätigkeit“ . Diese kann von einem hohen Exportanteil am Umsatz bis hin zu einem weltweit gestreuten Netz von Direktinvestitionen reichen, z.B. ausländische Standorte und Tochtergesellschaften. Für Unternehmen hat die Internationalisierung viele Vorteile, so etwa der leichtere Zugang zu lokalen Absatz- und Beschaffungsmärkten.
Doch viele grenzüberschreitende Aktivitäten scheitern trotz ökonomisch vorhandener Erfolgsbedingungen. „Dies hat nicht zuletzt auch dazu geführt, dass den in diesem Kontext Handelnden stärker bewusst geworden ist, dass Menschen in anderen Ländern anders denken, urteilen und handeln.“ Denn Kontakte mit Personen aus anderen Ländern und Kulturkreisen werden immer zahlreicher, sowohl extern im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern als auch intern bei Auslandseinsätzen oder der Arbeit in interkulturellen Teams. Bei solchen Interaktionsprozessen führen unterschiedliche Wahrnehmungs- und Interpretationsschemata sowie unterschiedliche Verhaltensweisen zu Missverständnissen und Unsicherheiten, was letztendlich zu einer reduzierten Leistungsfähigkeit führt.
Aufgrund der Probleme, die sich aus kulturellen Unterschieden ergeben, wird immer wieder die Notwendigkeit interkultureller Kompetenz betont. Dadurch sollen die beteiligten Personen befähigt werden, in interkulturellen Überschneidungssituationen angemessen handeln zu können.
Angesichts eines zunehmenden Wettbewerbs- und Konkurrenzdrucks und der Tatsache, dass grenzüberschreitende Aktivitäten immer wichtiger werden, ist interkultureller Kompetenz als kritischer Erfolgsfaktor zu bewerten. Darauf wird in der folgenden Arbeit näher eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Aufbau der Arbeit
- Kultur im internationalen Unternehmen
- Kulturbegriff
- Unternehmenskultur
- Konzeptionen von Unternehmenskultur
- Funktionen von Unternehmenskultur
- Landeskultur
- Kulturelle Dimensionen nach Hofstede
- Das Schichtenmodell nach Dülfer
- Interkulturalität im internationalen Unternehmen
- Kulturelle Anpassungsprozesse als Problemfaktor der Internationalisierung
- Veränderte Anforderungen und emotionales Erleben der Mitarbeiter
- Interkulturelle Kommunikation
- Interkulturelles Lernen und Akkulturation
- Interkulturelle Arbeitsgruppen
- Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg
- Veränderte Anforderungen und emotionales Erleben der Mitarbeiter
- Interkulturelle Kompetenz
- Definition, interkulturelle Kompetenz'
- Dimensionen interkultureller Kompetenz
- Interkultureller Kompetenz als Erfolgsfaktor
- Aufbau und Training interkultureller Kompetenz
- Ziele interkulturellen Trainings
- Inhalte und Methoden interkulturellen Trainings
- Evaluation interkulturellen Trainings
- Interkulturelles Coaching
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss interkultureller Kompetenz auf den Erfolg der Internationalisierung von Unternehmen. Sie analysiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus kulturellen Unterschieden im internationalen Kontext ergeben.
- Der Einfluss von Kultur auf Unternehmen und die Rolle von Unternehmenskultur
- Die Herausforderungen der interkulturellen Kommunikation und Anpassungsprozesse
- Die Bedeutung interkultureller Kompetenz für den Erfolg von Unternehmen
- Die Entwicklung und Anwendung von interkulturellen Trainings
- Die Auswirkungen interkultureller Kompetenz auf den Unternehmenserfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Internationalisierung und die Bedeutung von Kultur in diesem Prozess beleuchtet. Anschließend werden verschiedene Kulturbegriffe und Modelle vorgestellt, die die Bedeutung von Kultur für Unternehmen und ihre internationalen Aktivitäten verdeutlichen. Die Arbeit analysiert dann die Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Kommunikation und Anpassungsprozesse im internationalen Kontext. Dabei werden die Auswirkungen auf die Mitarbeiter und den Unternehmenserfolg diskutiert.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Definition und Analyse der interkulturellen Kompetenz. Es werden verschiedene Modelle und Dimensionen dieser Kompetenz vorgestellt und ihr Potenzial als Erfolgsfaktor für Unternehmen in der Internationalisierung betont. Die Arbeit geht dann auf die Entwicklung und Anwendung von interkulturellen Trainings ein, um Mitarbeiter auf die Herausforderungen der interkulturellen Zusammenarbeit vorzubereiten.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kompetenz, Internationalisierung, Unternehmenskultur, Landeskultur, Kulturelle Anpassungsprozesse, Interkulturelle Kommunikation, Interkulturelles Lernen, Interkulturelles Training, Erfolgsfaktor
- Quote paper
- Bachelor of Economic Science (honours) Sohel Elham (Author), 2006, Interkulturelle Kompetenz als Erfolgsfaktor der Internationalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/66914