Erst 1841 wurde die Psoriasis als eine eigenständige Hauterkrankung durch Ferdinand von Hebra beschrieben. Etwa 2 Prozent der Bevölkerung leiden an diesem chronisch entzündlichen Krankheitsbild. Psoriasis tritt gleichermaßen bei Männer und Frauen aller Altersgruppen auf. Eine Studie, die auf den Färöer Inseln durchgeführt wurde, beschreibt, dass dort etwa 2.8 Prozent der Bevölkerung an Psoriasis erkrankt sind. In anderen Teilen der Welt schwankt die Prävalenz erheblich zwischen Werten von 1,5 Prozent in der Bundesrepublik Deutschland bis 12 Prozent in Kasachstan, eine Tatsache, welche die enge Korrelation zwischen ethnischen Faktoren und dem Erkrankungsrisiko belegt. Das Vorliegen einer genetischen Prädisposition für die psoriatische Erkrankung zeigt sich in zahlreichen Studien. So ist die Psoriasis bei Nachkommen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent manifestiert, wenn beide Elternteile Psoriasis haben und mit 16 Prozent bei einem erkrankten Elternteil. Die Konkordanzrate von ca. 70 Prozent bei monozygoten Zwillingen gegenüber lediglich 20 Prozent bei dizygoten Zwillingen belegt die genetische Prädisposition. 71 Prozent der Patienten mit einer Manifestation der Erkrankung schon während der Kindheit besitzen eine positive Familienanamnese.
Epidemiologisch lassen sich zwei Typen differenzieren. Die Mehrzahl der Psoriasis Patienten gehört dem Typ-I an. Dieser zeigt ein frühes Manifestationsalter (<40 Jahre) und signalisiert in der Regel einen schweren Verlauf. Die Familienanamnese ist meist positiv, und es findet sich eine starke Koppelung zu HLA Cw 6, HLADr, aber auch eine Assoziation zu den Klassen HLA B 13 und HLA B 17.
Typ-II charakterisiert hingegen leichtere Fälle ohne familiäre Häufung und manifestiert sich erst im mittleren bis späteren Erwachsenenalter.
Henseler und Christophers dokumentieren in ihren Studien6,7die genetische Heterogenität der Psoriasis, die sicherlich polygenetisch determiniert ist. Am konsistentesten sind jedoch die Hinweise auf eine dominierende Rolle des HLA-C-Locus auf Chromosom 6.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Epidemiologie der Psoriasis
- Das klinisches Bild der Psoriasis
- Histologie der Psoriasis
- Therapie der Psoriasis
- Lokaltherapie
- Systemische Therapie
- Psoriasis und koronare Herzkrankheit
- Pathophysiologie der koronaren Herzkrankheit
- Chronische Entzündung und koronare Herzkrankheit
- Zusammenhang zwischen Koronarkalk (CAC) und Atherosklerose
- Zusammenhang zwischen Koronarkalk (CAC) und Koronarstenosen
- Fragestellung und Zielsetzung dieser Studie
- Material und Methode
- Patientenkollektiv
- Einschlusskriterien
- Ausschlusskriterien
- Kontrollkollektiv
- Spiral-CT-Untersuchung der Koronararterien und Ermittlung des koronaren Kalk Scores (CAC) nach Agatston
- Abschätzung der erforderlichen Patientenzahlen
- Ergebnisse
- Beschreibung der Patientenkollektive
- Identifikation der Psoriasis als Risikofaktor für KHK
- Diskussion
- Kalk-Scoring nach Agatston
- Spiral-CT als Methode zur Einstufung des KHK Risikos
- Zusammenhang zwischen Psoriasis und KHK
- Krankheitslast der Psoriasis
- Komorbidität der Psoriasis
- Klinische und epidemiologisch Relevanz der KHK
- Perspektiven und therapeutische Ziele
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation befasst sich mit der Frage, ob Psoriasis als Risikofaktor für koronare Herzkrankheit (KHK) anzusehen ist. Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Psoriasis und dem Vorliegen von Koronarkalk (CAC) anhand einer Fall-Kontroll-Studie. Ziel ist es, die epidemiologische Relevanz der Psoriasis im Hinblick auf KHK aufzuzeigen und die klinische Bedeutung der Erkrankung im Kontext der Prävention und Therapie von KHK zu bewerten.
- Epidemiologie der Psoriasis und ihre Bedeutung für KHK
- Zusammenhang zwischen Psoriasis und dem Auftreten von Koronarkalk
- Bewertung der Spiral-CT als Methode zur Erkennung von KHK
- Klinische Relevanz der Psoriasis im Kontext der KHK-Prävention
- Therapeutische Implikationen für Patienten mit Psoriasis und erhöhtem KHK-Risiko
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Epidemiologie der Psoriasis, ihr klinisches Bild, die Histologie, die Therapie und den möglichen Zusammenhang mit koronarer Herzkrankheit. Weiterhin werden die Pathophysiologie der KHK, die Rolle chronischer Entzündungen und die Bedeutung von Koronarkalk im Hinblick auf die Atherosklerose erläutert. Die Fragestellung und die Zielsetzung der Studie werden definiert.
Das Kapitel "Material und Methode" beschreibt das Patientenkollektiv, die Einschlusskriterien, die Ausschlusskriterien, das Kontrollkollektiv und die Methodik der Spiral-CT-Untersuchung zur Bestimmung des koronaren Kalk Scores (CAC) nach Agatston. Die Abschätzung der benötigten Patientenzahlen wird ebenfalls dargestellt.
Die Ergebnisse der Studie werden im Kapitel "Ergebnisse" präsentiert, wobei die Beschreibung der Patientenkollektive und die Identifizierung der Psoriasis als potenzieller Risikofaktor für KHK im Vordergrund stehen.
Die Diskussion im letzten Kapitel befasst sich mit den gewonnenen Erkenntnissen aus der Studie. Die Bedeutung des Kalk-Scorings nach Agatston, die Validität der Spiral-CT als Methode zur KHK-Risikoeinschätzung sowie der Zusammenhang zwischen Psoriasis und KHK werden ausführlich diskutiert. Die Krankheitslast der Psoriasis, die Komorbidität und die klinische Relevanz der KHK werden ebenfalls beleuchtet. Schließlich werden Perspektiven für die zukünftige Forschung und therapeutische Ziele im Kontext von Psoriasis und KHK aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Dissertation sind Psoriasis, koronare Herzkrankheit, Koronarkalk, Spiral-CT, Kalk-Scoring nach Agatston, Risikofaktor, Prävention, Therapie, Komorbidität, Krankheitslast, klinische Relevanz, epidemiologische Relevanz.
- Arbeit zitieren
- Dr. med. dent. Arne Rostock (Autor:in), 2006, Psoriasis als Risikofaktor für koronare Herzerkrankung: eine Fall-Kontroll-Studie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/63814