Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Terminus der „sozial freischwebenden Intelligenz“ innerhalb der wissenssoziologischen Arbeit Karl Mannheims. Dabei soll im Folgenden der Versuch unternommen werden, unter Berücksichtigung der historischen Umstände, die Konstruktion der freischwebenden Intelligenz im Kontext der sie umrahmenden wissenssoziologischen Grundgedanken zu verdeutlichen sowie darüber hinaus lebensgeschichtliche Berührungspunkte zu Karl Mannheims Biographie aufzuzeigen, welcher das erste Kapitel dieser Arbeit gewidmet ist. Es folgt mit der Darstellung wissenssoziologischer Prämissen, neben einem kurzem Einblick in die von Mannheim diagnostizierte Kultur- und Wissenskrise der Moderne, welche den Anstoß zu seinen wissenssoziologischen Überlegungen lieferte, die Einführung in den Begriff der „Seinsverbundenheit des Denkens“, welcher das anschließende Kapitel über „Ideologie“ einleitet. Der weiterführende Abschnitt über Parteien und Politik überführt die angesprochene (Denk-)Krise der Moderne in eine Krise auf politischem Feld, die sich in den konkurrierenden weltanschaulichen Parteistrebungen des Weimarer Parlamentarismus äußert. Nach Mannheim bedarf es zur Überwindung der ideologischen Kontroversen seiner Zeit einer Synthese, welche die inkommensurablen Weltbilder zu relativieren und zusammenführen vermag, um auf diesem Wege auf die gesellschaftliche Krise zu reagieren. Die soziale Trägergruppe dieser Synthese sieht er in den Intellektuellen, deren relative Unabhängigkeit als sozial nicht festgelegte Schicht es ihnen erlaube, sich vom normativen Denken ihrer Umgebung mit Hilfe des wissenssoziologischen Instrumentariums der Selbst- und Fremdreflexion zu lösen und unabhängig von sozialen Klassengegebenheiten zu agieren. Die zugrunde liegende Literatur dieser Arbeit beschränkt sich weitestgehend Karl Mannheims 1929 erschienenes „Ideologie und Utopie“ und verfolgt die Einbindung und Darstellung der sozial freischwebenden Intelligenz innerhalb des benannten Werkes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie eines heimatlosen Intellektuellen
- Wissenssoziologische Prämissen - die Seinsgebundenheit des Denkens
- Ideologie
- Parteien und Politik
- Das Problem der Synthese
- Die sozial freischwebende Intelligenz
- Abschließende Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Begriff der „sozial freischwebenden Intelligenz“ im Kontext der Wissenssoziologie Karl Mannheims. Ziel ist es, die Konstruktion dieses Begriffs vor dem Hintergrund der historischen Umstände und im Zusammenhang mit Mannheims wissenssoziologischen Grundgedanken zu beleuchten. Darüber hinaus wird ein Blick auf Mannheims Biographie geworfen, die den Ausgangspunkt der Arbeit bildet.
- Die Konstruktion der „sozial freischwebenden Intelligenz“
- Mannheims wissenssoziologische Grundgedanken
- Die Kultur- und Wissenskrise der Moderne
- Die „Seinsverbundenheit des Denkens“
- Ideologie und ihre Rolle in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit. Sie stellt den Begriff der „sozial freischwebenden Intelligenz“ im Kontext der Wissenssoziologie Karl Mannheims vor.
Biographie eines heimatlosen Intellektuellen
Dieses Kapitel zeichnet die Biographie Karl Mannheims nach, insbesondere im Kontext seiner Flucht aus Ungarn nach Deutschland. Es beschreibt seinen akademischen Werdegang, seine Einbindung in intellektuelle Kreise und seine Konfrontation mit fremdenfeindlichen Reaktionen in Deutschland.
Wissenssoziologische Prämissen - die Seinsgebundenheit des Denkens
Dieses Kapitel erörtert die wissenssoziologischen Prämissen von Mannheims Werk, insbesondere den Begriff der „Seinsgebundenheit des Denkens“. Es beschreibt die von Mannheim diagnostizierte Kultur- und Wissenskrise der Moderne und ihre Bedeutung für seine wissenssoziologischen Überlegungen.
Ideologie
Dieses Kapitel analysiert den Begriff der „Ideologie“ im Kontext von Mannheims Wissenssoziologie. Es untersucht die Rolle von Ideologien in der Gesellschaft und ihre Bedeutung für die Entstehung von Denk- und Weltbildern.
Parteien und Politik
Dieses Kapitel befasst sich mit der politischen Dimension von Mannheims Wissenssoziologie. Es analysiert die Rolle von Parteien und Politik im Kontext der modernen Gesellschaft und die Auswirkungen von ideologischen Konflikten auf das politische Feld.
Das Problem der Synthese
Dieses Kapitel behandelt Mannheims Ansatz zur Überwindung der ideologischen Konflikte seiner Zeit. Es beschreibt seine Suche nach einer Synthese, die inkommensurable Weltbilder relativieren und zusammenführen kann, um auf diese Weise auf die gesellschaftliche Krise zu reagieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themengebiete Wissenssoziologie, Karl Mannheim, "sozial freischwebende Intelligenz", Ideologie, Kultur- und Wissenskrise der Moderne, Seinsgebundenheit des Denkens, Parteien und Politik, Synthese, Intellektuelle.
- Arbeit zitieren
- Christian Schüller (Autor:in), 2006, Die sozial freischwebende Intelligenz in der Wissenssoziologie Karl Mannheims, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/62945