„Mit keinem Sinn hat sich der Begründer der modernen Staatstheorie, Thomas Hobbes (1588-1679), stärker und über einen längeren Zeitraum beschäftigt als mit dem Auge. Er hat über Jahre optische Studien betrieben, und er hat seine frühen Hauptwerke mit so durchdachten Frontispizen versehen, daß von gezielten visuellen Strategien zu sprechen ist.“ (zit. n. Bredekamp, 2003, S.9). Entgegen der zahlreichen Abhandlungen über Thomas Hobbes, seinen moralischen, politischen und staatstheoretischen Überlegungen möchte ich mich in meiner Arbeit mit dem Visuellen beschäftigen. Im Mittelpunkt meiner Arbeit soll das Frontispiz der 1651 erschienenden Erstausgabe des Leviathan von Thomas Hobbes, der als Erfinder der neuzeitlichen Philosophie gilt (vgl. Kersting, 1994, S.59), stehen. „Kein Titelblatt eines philosophischen Werkes ist so einprägsam gestaltet wie das des Hobbesschen Leviathan, das, entworfen in der Spätblüte der Emblemkunst, Hobbes´ Staatsphilosophie bildlich darzustellen sucht.“ (zit. n. Brandt, 1996, S.29). Mit dem 1651 publizierten Leviathan begründete Hobbes die politische Moderne und liefert zugleich ein revolutionäres, „überragendes Werk der neuzeitlichen Philosophie“ (vgl. Kersting, 1996, S.1ff). Hobbes beschreibt im Leviathan ein für seine Zeit neues Staatsmodell, welches der Bevölkerung Sicherheit bieten und damit Frieden bringen kann. Ich denke, dies ist für Hobbes das maßgebliche Ziel eines Staates, da zu seinen Lebzeiten sowohl auf dem europäische Festland als auch auf den Britischen Inseln Krisen, Revolten und Kriege herrschten. Im ersten Abschnitt meiner Arbeit werde ich den Historischen Kontext der Zeit in der Thomas Hobbes aufwuchs, lebte und welche ihn prägte darstellen, damit ich zu einem späteren Zeitpunkt mögliche Rückschlüsse auf seine Theorien und Thesen ziehen kann. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Zeit der Unruhen und Revolten
- Der Englische Bürgerkrieg
- Grundgedanken der Hobbesschen Staatsphilosophie
- Der Naturzustand
- Der Kriegszustand
- Natürliches Recht und natürliche Gesetze
- Der Vertrag und die Legitimation
- Textlicher Interpretationsansatz
- Das Titelblatt
- Ein anonymer Künstler?
- Aufbau bzw. Struktur des Titelbildes
- Analyse des Frontispiz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Frontispiz der 1651 erschienenen Erstausgabe des Leviathan von Thomas Hobbes. Sie analysiert das Titelblatt in seiner historischen und philosophischen Bedeutung, um die visuelle Strategie des Autors zu verstehen.
- Der historische Kontext von Hobbes' Werk und die Zeit der Unruhen im 17. Jahrhundert
- Die grundlegenden Thesen der Hobbesschen Staatsphilosophie, insbesondere der Naturzustand, der Kriegszustand, das natürliche Recht und der Gesellschaftsvertrag
- Die Analyse des Frontispiz des Leviathan im Hinblick auf seine Bildsprache, Symbolik und Beziehung zur Hobbesschen Staatslehre
- Die Bedeutung des Frontispiz als Ausdruck der politischen und philosophischen Gedanken des Autors
- Die Rolle des Frontispiz als visuelle Strategie in der Philosophie des 17. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und stellt das Frontispiz des Leviathan als Objekt der Untersuchung vor. Es wird auf die Bedeutung von Hobbes' Staatslehre und die visuelle Dimension seines Werkes eingegangen.
- Geschichtlicher Hintergrund: Dieses Kapitel beschreibt die historischen Umstände, die Hobbes' Werk beeinflussten. Es werden die Zeit der Unruhen und Revolten sowie der Englische Bürgerkrieg beleuchtet, um den Kontext von Hobbes' Gedanken zu verdeutlichen.
- Grundgedanken der Hobbesschen Staatsphilosophie: Dieser Abschnitt gibt eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Thesen der Hobbesschen Staatslehre. Es werden die Konzepte des Naturzustands, des Kriegszustands, des natürlichen Rechts und des Gesellschaftsvertrags vorgestellt, die im Leviathan ausgeführt werden.
- Textlicher Interpretationsansatz: Dieses Kapitel soll den theoretischen Rahmen für die Analyse des Frontispiz liefern. Es werden verschiedene Ansätze zur Interpretation von Bild und Text vorgestellt.
- Das Titelblatt: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse des Frontispiz des Leviathan. Es werden die Gestaltung des Bildes, die Symbolik und die Beziehung zur Hobbesschen Staatsphilosophie untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter, die in dieser Arbeit behandelt werden, sind: Thomas Hobbes, Leviathan, Frontispiz, Staatslehre, Naturzustand, Kriegszustand, natürliches Recht, Gesellschaftsvertrag, Bildanalyse, politische Philosophie, visuelle Strategie, Emblemkunst.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Sozialpäd. Stefan Dannheiser (Autor:in), 2004, Thomas Hobbes - Analyse des Titelblattes bzw. Frontispiz der Erstausgabe des Leviathan von 1651 , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/62491