Was ist Motivation, was treibt uns an, überhaupt irgend etwas zu tun, womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie, was ist deren Gegenstandsbereich? Mit dieser Fragestellung soll sich diese Seminararbeit auseinandersetzen. Im folgenden soll auf verschiedene Modelle der Motivationspsychologie eingegangen werden und diese sollen näher vorgestellt werden. Aber was treibt uns denn nun an, etwas bestimmtes zu tun, z.B. morgens früh aufzustehen und täglich zur Arbeit zu gehen, ist es ein innerer Antrieb, weil uns die Arbeit Spaß macht und wir dieser unbedingt nachgehen wollen, oder treibt uns die Sorge aus dem Bett, wie die nächsten Rechnungen bezahlt werden sollen. Oder ist es vielleicht eine Mischung aus beidem? Ist dieses Verhalten eigentlich jeden Tag gleich? Von welchen Faktoren hängt das ab, zwischen welchen Motivationen wird unterschieden und was für Erklärungsmodelle gibt es? „Die Motivationspsychologie beschäftigt sich damit, Richtung, Ausdauer und Intensität von Verhalten zu erklären.“( Rheinberg, 2002) Wenn man aber den Gegenstand der Motivationspsychologie verstehen will, muss man sich auch mit dem Begriff der Motivation auseinandersetzen. Motivation ist eigentlich nichts anderes, als dass jemand ein Ziel hat, dieses verfolgt und sich dabei nicht ablenken lässt, bis dieses Ziel auch erreicht ist. Dabei muss man aber auch wissen, dass Motivation nicht immer in gleichen Bahnen abläuft, nicht jeder Mensch empfindet Motivation gleich. Außerdem ist die Motivation keine direkt wahrnehmbare Größe, sondern viel mehr ein hypothetisches Konstrukt, das dazu dient, bestimmte Verhaltensweisen zu erklären.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Frühe Erklärungskonzepte
2.1. Triebe als Erklärungskonzepte
2.2. Die Freudsche Triebkonzeption
3. Motivation als Person- Umweltbezug
3.1.H.A. Murray
4. Leistungsmotivation
4.1. Das Phänomen leistungsmotivierten Verhaltens
4.2. Motiv und Motivation
4.2.1.Konzeption und Erfassung des Leistungsmotivs
4.2.2.Leistungsmotivation auf gesellschaftlicher Ebene
4.2.3.Das Risikowahl- Modell
5. Intrinsische und Extrinsische Motivation
5.1.Intrinsische Motivation
5.2.Extrinsische Motivation
6. Konsquenzen für pädagogisches Handels
7. Schluss
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Was ist Motivation, was treibt uns an, überhaupt irgend etwas zu tun, womit beschäftigt sich die Motivationspsychologie, was ist deren Gegenstandsbereich?
Mit dieser Fragestellung soll sich diese Seminararbeit auseinandersetzen.
Im folgenden soll auf verschiedene Modelle der Motivationspsychologie eingegangen werden und diese sollen näher vorgestellt werden.
Aber was treibt uns denn nun an, etwas bestimmtes zu tun, z.B. morgens früh aufzustehen und täglich zur Arbeit zu gehen, ist es ein innerer Antrieb, weil uns die Arbeit Spaß macht und wir dieser unbedingt nachgehen wollen, oder treibt uns die Sorge aus dem Bett, wie die nächsten Rechnungen bezahlt werden sollen. Oder ist es vielleicht eine Mischung aus beidem? Ist dieses Verhalten eigentlich jeden Tag gleich? Von welchen Faktoren hängt das ab, zwischen welchen Motivationen wird unterschieden und was für Erklärungsmodelle gibt es?
„Die Motivationspsychologie beschäftigt sich damit, Richtung, Ausdauer und Intensität von Verhalten zu erklären.“( Rheinberg, 2002) Wenn man aber den Gegenstand der Motivationspsychologie verstehen will, muss man sich auch mit dem Begriff der Motivation auseinandersetzen. Motivation ist eigentlich nichts anderes, als dass jemand ein Ziel hat, dieses verfolgt und sich dabei nicht ablenken lässt, bis dieses Ziel auch erreicht ist.
Dabei muss man aber auch wissen, dass Motivation nicht immer in gleichen Bahnen abläuft, nicht jeder Mensch empfindet Motivation gleich. Außerdem ist die Motivation keine direkt wahrnehmbare Größe, sondern viel mehr ein hypothetisches Konstrukt, das dazu dient, bestimmte Verhaltensweisen zu erklären.
2. Frühe Erklärungskonzepte
2.1. Triebe als Erklärungskonzepte: Der Ausdruck Trieb bezeichnet in der Psychoanalyse einen von inneren Faktoren gesteuerten Antrieb, der auf die Befriedigung starker, oft lebensnotwendiger, Bedürfnisse gerichtet ist. Bei diesem Modell wird die zentrale Rolle beim Verständnis menschlichen Verhaltens den Trieben zugeschrieben. Ebenso wie bei den Instinkten wird auch bei den Trieben angenommen das sie eine angeborene biologische Grundlage haben. Zuweilen kommt es vor das einem angeregte Triebe und Instinkte im Selbsterleben fremd vorkommen, vielleicht zum Teil auch schwer kontrollierbar. „Es ist ganz so als ob innerhalb der eigenen Person Kraftzentren aus sich selbst heraus aktiv werden können und dann unabhängig von kühl kalkulierten Abwägungen, Vornahmen und Plänen in drängender Weise Einfluss auf unser Wollen, Denken und Handeln gewinnen.“ (Rheinberg, 2002, Seite 33) Die starke Ähnlichkeit von Instinkten und Trieben wurde schon früh von Wilhelm Wundt erkannt und konstatiert.
2.2. Die Freudsche Triebkonzeption: Man kann sagen das die Triebkonzeption von Freud ohne den spezifischen Bezug zur aktuellen Handlungssituation auskommt. Er definiert das Verhalten als Ergebnis dynamischer und konfliktreicher Binnenprozesse. Wie sich jemand verhält, hängt nach seinen Vorstellungen davon ab, welche Triebe sich nach langem Ringen im „psychischen Apparat“ durchgesetzt haben. Freud hat weniger die aktuelle Situation mit ihren Möglichkeiten, Anreizen und Erreichbarkeiten interessiert, für ihn stand mehr im Vordergrund das die Umwelt der Triebbefriedigung im Weg stand. Er war dabei der Wegbereiter für die Vorstellung eines von innen angetriebenen Verhaltens. Ausgangspunkt seiner Theoriebildung ist die Überzeugung das vom ‚Seelenleben’ 2 Sachen bekannt sind:
1. Das Gehirn ist das zugehörige Organ.
2. die unmittelbar gegebenen „Bewusstseinsakte“
Freud entwarf den „psychischen Apparat“ um die Kluft zwischen diesen beiden Punkten zu überwinden. Freud beschrieb seinen psychischen Apparat folgendermaßen: „Wir nehmen an, dass das Seelenleben die Funktion eines Apparates ist, dem wir räumliche Ausdehnung und Zusammensetzung aus mehreren Stücken zuschreiben, den wir uns also ähnlich vorstellen wie ein Fernrohr, ein Mikroskop und dergleichen.“(Freud 1938;Gesammelte Werke 17,S. 67, In: Rheinberg, 2002, Seite 34)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der psychische Apparat besteht aus 3 Instanzen. Der älteste und wichtigste Teil dabei ist das „ES“: Dieser Teil beinhaltet alle angeborenen Funktionen. Dabei tritt das Es an die Stelle des Unbewussten. Es bildet das triebhafte Element der Psyche und kennt weder Negation noch Zeit oder Widerspruch. Damit bezeichnet Freud jene psychische Struktur, in der die Triebe (z.B. Essen, Sexualtrieb), Bedürfnisse und Affekte (Neid, Hass, Vertrauen, Liebe) gründen.
Die Triebe greifen von dort in das psychische Geschehen ein, die Macht des Es besteht darin die Lebensabsicht des Individuums auszudrücken, seine Bedürfnisse wollen befriedigt werden. Aber man muss beachten dass das Es nicht der Erzeuger der Triebe ist. Als Quelle der Triebe kann man Prozesse in einem Organ bezeichnen, die dann wiederum im Es einen Reiz erzeugen. Solche Reize treten dann als Triebe oder Bedürfnisse auf. Den Charakter der Triebe bezeichnet Freud als „motorisches Moment“, denn sie drängen darauf befriedigt zu werden. Man muss festhalten das sich der Organismus den inneren Reizen nicht einfach durch Flucht entziehen kann, wie er das bei äußeren Reizen tun kann. Freud ging des weiteren davon aus das es so etwas wie Urtriebe gibt, dabei unterschied er in der letzten Fassung seines Werkes(1938) 2 Urtriebe: dem Eros und dem Todestrieb. Eros vereint dabei in sich den Sexualtrieb und den Selbsterhaltungstrieb, er will also das Leben erhalten. Der Todestrieb dagegen will alles Belebte zerstören. „Aus dem Zusammen- und Gegeneinanderwirken der beiden gehen die Erscheinungen des Lebens hervor.“( Freud 1934, Gesammelte Werke 16, Seite 20; In: Rheinberg, 2002, Seite 35)
Freud nimmt dabei irrtümlicherweise als Funktionsprinzip an, dass das Nervensystem immer darauf aus ist, eintreffende Reize wieder zu beseitigen, damit ein niedriges Erregungsniveau erriecht wird. Das Ziel eines Triebes sei also die Aufhebung des Reizzustandes. Um den Reizzustand aufzuheben benötigt es ein geeignetes Objekt, die Objekte können fremde Gegenstände oder Teile des eigenen Körpers sein. Die Aufhebung des Reizzustandes ist dem Es aber nicht direkt möglich, denn es hat keinen Kontakt zur Außenwelt.
An diesem Punkt kommt die 2. Instanz ins Spiel das Ich: Wird als Randgebiet des "Es" bezeichnet; beinhaltet jene psychische Strukturinstanz, die mittels des selbstkritischen Denkens und mittels kritisch-rational gesicherter Normen, Werte und Weltbild-Elementen realitätsgerecht vermittelt zwischen den Ansprüchen des Es, des Über-Ich und der sozialen Umwelt mit dem Ziel, psychische und soziale Konflikte konstruktiv aufzulösen. Es muss dabei den Kontakt zu Realität halten und das Überleben des Organismus sichern.
Einige Aufgaben des Ich:
- Denken, Erinnern, Fühlen, Ausführen von Willkürbewegungen
- Es ist Vermittler zwischen impulsiven Wünschen des Es und dem Über-Ich.
- Es sucht nach rationalen Lösungen.
- Es ist zum größten Teil bewusst.
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