In dieser Arbeit werden zum Einen theologische Aspekte des Gewissens behandelt, zum Anderen soziale Aspekte (z.B. das Kohlberg- Modell). Zusätzlich werden die Verankerung der Thematik im Bildungsplan und ein Entwurf einer Einführungsstunde vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist das – das „Gewissen“?
- 1.1 Begriffsklärung: „Gewissen“
- 1.2 Das Gewissen aus theologischer Sicht
- 2. Wie entwickelt sich das Gewissen?
- 2.1 Soziale Aspekte der Gewissensentwicklung
- 2.2 Die Stufen des moralischen Urteils (nach L. Kohlberg)
- 3. Der Umgang mit der Thematik in der Schulpraxis
- 3.1 Der Bildungsplan 2004 für die Realschule: Kompetenzen und Inhalte in Bezug auf das Thema „Gewissen“
- 3.2 Beispiel einer Einführungsstunde zum Thema „Gewissen“ (Klasse 8)
- 4. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff des Gewissens aus theologischer und sozialpsychologischer Perspektive und beleuchtet dessen Bedeutung im Kontext der Schulpraxis. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Gewissens und seinen Ausdruck im moralischen Urteil. Der Bezug zum Bildungsplan 2004 und ein konkretes Unterrichtsbeispiel ergänzen die Ausführungen.
- Begriffsbestimmung und theologische Interpretation des Gewissens
- Soziale und psychologische Aspekte der Gewissensentwicklung
- Kohlbergs Stufenmodell des moralischen Urteils
- Gewissen und Bildungsplan 2004
- Didaktische Umsetzung des Themas im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Was ist das – das „Gewissen“?: Dieses Kapitel beginnt mit einer begrifflichen Klärung des „Gewissens“, indem es die etymologische Herkunft des Wortes aus dem Lateinischen und Griechischen untersucht. Es wird der Unterschied zwischen der „synteresis“ als angeborener Gewissensanlage und der „conscientia“ als konkretem Gewissensspruch herausgearbeitet. Der theologische Blickwinkel betont das Gewissen als allgemein menschliche, existentielle Erfahrung, die den Menschen von Tieren unterscheidet, da diese instinktiv oder durch Dressur handeln. Der Bezug zur Bibel und die Rolle des Gewissens im Alten und Neuen Testament werden diskutiert, wobei die Verknüpfung des Gewissens mit Gott und die Bedeutung des Glaubens hervorgehoben werden. Der personale Charakter des Gewissens wird in Verbindung mit der Gottesebenbildlichkeit des Menschen und seiner Berufung zur Teilnahme am göttlichen Leben gesetzt. Das Gewissen wird als „unmittelbare Richtschnur für das konkrete Tun des Menschen“ und als „letzte Instanz“ beschrieben.
2. Wie entwickelt sich das Gewissen?: Dieses Kapitel erörtert die soziale Prägung des Gewissens. Es wird argumentiert, dass das Gewissen durch äußere Einflüsse, insbesondere durch Autoritätspersonen wie Eltern, geformt wird. Ein zu starker Einfluss der Umwelt kann jedoch dazu führen, dass der Mensch seiner Persönlichkeit und echter Gewissenhaftigkeit verlustig geht. Die theologische Bedeutung der sozialen Prägung wird in Verbindung mit der Gottes- und Nächstenliebe gebracht. Der Abschnitt behandelt auch Kohlbergs Stufenmodell der moralischen Urteilsfähigkeit, das die schrittweise Entwicklung des moralischen Urteils und damit der Gewissensbildung im Laufe des Lebens beschreibt. Die Kapitel verdeutlichen, wie soziale und religiöse Einflüsse das Gewissen formen und beeinflussen.
Schlüsselwörter
Gewissen, Gewissensentwicklung, Moral, Ethik, Theologie, Sozialpsychologie, Bildungsplan 2004, Kohlberg, Moralentwicklung, Unterricht, christliche Ethik, Gottesbeziehung.
Häufig gestellte Fragen zum Text "Gewissen - Entwicklung und Bedeutung im schulischen Kontext"
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick zum Thema Gewissen. Er behandelt die begriffliche Klärung des Gewissens aus theologischer und sozialpsychologischer Sicht, untersucht dessen Entwicklung und Bedeutung im Kontext der Schulpraxis, insbesondere im Hinblick auf den Bildungsplan 2004. Es werden Kapitelzusammenfassungen, Ziele und Schwerpunkte, sowie Schlüsselbegriffe bereitgestellt.
Wie wird das Gewissen begrifflich geklärt?
Der Text klärt den Begriff „Gewissen“ anhand der etymologischen Herkunft (Lateinisch und Griechisch), differenziert zwischen „Synteresis“ (angeborene Anlage) und „Conscientia“ (konkreter Gewissensspruch) und beleuchtet die theologische Perspektive, die das Gewissen als existentielle, allgemein menschliche Erfahrung beschreibt, welche den Menschen von Tieren unterscheidet.
Welche Rolle spielt die Theologie im Verständnis des Gewissens?
Die theologische Sichtweise betont das Gewissen als Verknüpfung mit Gott, als Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit des Menschen und seiner Berufung zur Teilnahme am göttlichen Leben. Es wird als „unmittelbare Richtschnur für das konkrete Tun des Menschen“ und als „letzte Instanz“ beschrieben. Die Bibel und deren Rolle im Alten und Neuen Testament werden in diesem Zusammenhang diskutiert.
Wie entwickelt sich das Gewissen laut dem Text?
Die Gewissensentwicklung wird als sozialer Prozess dargestellt, beeinflusst von Autoritätspersonen wie Eltern. Ein zu starker Einfluss der Umwelt kann jedoch die eigene Persönlichkeit und Gewissenhaftigkeit beeinträchtigen. Der Text bezieht die theologische Bedeutung der sozialen Prägung im Kontext von Gottes- und Nächstenliebe ein und beschreibt Kohlbergs Stufenmodell der moralischen Urteilsfähigkeit als einen wichtigen Aspekt der Gewissensbildung.
Welche Bedeutung hat Kohlbergs Stufenmodell?
Kohlbergs Stufenmodell der moralischen Urteilsfähigkeit wird im Text als Erklärung für die schrittweise Entwicklung des moralischen Urteils und damit der Gewissensbildung im Laufe des Lebens herangezogen. Es verdeutlicht, wie soziale und religiöse Einflüsse das Gewissen formen und beeinflussen.
Wie wird das Thema Gewissen im Bildungsplan 2004 und in der Schulpraxis behandelt?
Der Text analysiert die Relevanz des Themas „Gewissen“ im Bildungsplan 2004 für die Realschule, beschreibt die entsprechenden Kompetenzen und Inhalte und gibt ein konkretes Beispiel für eine Einführungsstunde zum Thema „Gewissen“ in der 8. Klasse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Gewissen, Gewissensentwicklung, Moral, Ethik, Theologie, Sozialpsychologie, Bildungsplan 2004, Kohlberg, Moralentwicklung, Unterricht, christliche Ethik, Gottesbeziehung.
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- Eveline Reiß (Author), 2006, Das Gewissen: Aspekte aus Theologie und Schulpraxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/60247