„Schamanen – Eine Reise in die Welt der Geister“, so lautet die Überschrift eines kurzen Artikels, der unlängst in einem populärwissenschaftlichen Magazin veröffentlicht wurde.1 Eingebettet in das große Thema „Mythen und Rätsel der Urzeit – Saurier, Steinzeitjäger und Schamanen“ befasst sich der Autor darin mit dem Phänomen des Schamanismus in der Vergangenheit (Urgesellschaft) bzw. Gegenwart (Schamanismus in Nord- und Südamerika, Sibirien und Asien). Ungeachtet der Tatsache, dass sich der Autor mit seinem Artikel an ein Massenpublikum wendet, das sich im täglichen Leben wohl kaum mit Religionswissenschaft oder Anthropologie auseinandersetzt, so gelingt es ihm, dem Leser einen kurzen und interessanten Einblick in das Thema Schamanismus zu geben.
Auch ich gestehe, dass ich zu Beginn des Hauptseminars „Einführung in die ethnischen Religionen: Schamanismus“ über wenig Vorwissen zum Thema verfügte. Schamanen kannte ich allenfalls aus Fernsehdokumentationen von Klaus Bednarz auf seinen Reisen nach Sibirien oder aus alten Indianerfilmen. Schamanismus, das klingt für mich zuerst einmal sehr primitiv. Man denkt dabei an einfach lebende Urvölker, an seltsam anmutende Riten und an Aberglaube. Überraschenderweise musste ich aber feststellen, dass der traditionelle Schamanismus auch noch im 21. Jahrhundert lebendig ist, vielleicht nicht mehr so aktiv wie vor 100 Jahren, aber dennoch präsent, selbst in den Industriestaaten. So gibt es beispielsweise in modernen Staaten wie Südkorea oder Japan noch immer eine Vielzahl tätiger Schamanen, die u.a. die neu gekaufte Luxuskarosse des Firmenmanagers auf Sicherheit und Unfallfreiheit weihen (segnen). Und interessanterweise bietet gerade das Internet, bei Eingabe der Stichwörter „shamanism“ bzw. „Schamanismus“ in einschlägigen Suchmaschinen, eine Vielzahl an Treffern. Auffällig ist auch, dass der Schamanismus unter der modernen Bezeichnung „Neoschamanismus“ in den letzten Jahren wiederentdeckt wurde. Im Zeitalter einer zunehmenden Säkularisierung wird dieser Begriff häufig im Zusammenhang von Esoterik, psychedelischen Reisen unter Drogeneinfluss und Kursen zur Naturheilkunde gebraucht.
Diese Hausarbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf einfache und anschauliche Weise, am Anfang kurz in das komplexe Thema „Schamanismus“ einzuführen. Hauptsächlich wird sich die Arbeit aber mit den Hilfsgeistern des Schamanen beschäftigen: Was sind das für Wesen?; Wie sieht ihre Welt aus?; Wie tritt der Schamane mit ihnen in Kontakt; usw.. In diesem Zusammenhang führt ein kurzer Exkurs in die Geisterwelt der nordamerikanischen Schoschonen. Zum Schluss möchte ich in einem kurzen Resümee meine Eindrücke bzw. neuen Erfahrungen zum Hauptthema „Schamanismus“ zusammenfassen.
1 BLUMENTHAL, P.J., Schamanen – Eine Reise in die Welt der Geister, in: P.M. History – Das große Magazin für Geschichte, Februar 2006, S. 60-66.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil: „Hilfsgeister des Schamanen“
- 1. Der Schamanismus
- 1.1 Was steckt eigentlich hinter dem Begriff Schamanismus?
- 1.2 Was ist ein Schamane?
- 2. Der Schamane und seine Hilfsgeister
- 2.1 Was sind überhaupt Hilfsgeister?
- 2.2 Eigenschaften und Funktion der Hilfsgeister für den Schamanen
- 2.3 Die Hilfsgeister während der schamanischen Sitzung
- 3. Exkurs: Geistwesen bei den Indianerstämmen Nordamerikas
- 1. Der Schamanismus
- Schluss/Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit führt auf anschauliche Weise in das komplexe Thema Schamanismus ein und konzentriert sich hauptsächlich auf die Hilfsgeister des Schamanen. Die Arbeit untersucht deren Wesen, ihre Welt, den Kontakt des Schamanen mit ihnen und deren Rolle in schamanischen Sitzungen. Ein Exkurs beleuchtet die Geisterwelt nordamerikanischer Stämme.
- Definition und Verständnis des Schamanismus
- Die Rolle und Funktion des Schamanen
- Die Natur und Eigenschaften der Hilfsgeister
- Der Kontakt zwischen Schamanen und Hilfsgeistern
- Vergleichende Betrachtung der Geisterwelt verschiedener Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einem populärwissenschaftlichen Artikel über Schamanismus als Ausgangspunkt, um den eigenen Wissensstand und die anfängliche Vorstellung vom Schamanismus als primitiv darzulegen. Sie betont die überraschende Aktualität des Schamanismus im 21. Jahrhundert, sowohl in traditionellen als auch in modernen Kontexten (z.B. Neoschamanismus). Die Arbeit selbst wird als eine einfache Einführung in den Schamanismus angekündigt, mit dem Schwerpunkt auf den Hilfsgeistern des Schamanen.
1. Der Schamanismus: Dieses Kapitel definiert Schamanismus nach Mircea Eliade als ein System ekstatischer und therapeutischer Methoden, um Kontakt zu einer unsichtbaren Welt der Geister herzustellen. Es wird die Schwierigkeit, Schamanismus einheitlich zu definieren, hervorgehoben, da er weltweit verbreitet ist und kulturelle Variationen aufweist. Zentral- und Nordasien werden als klassische Verbreitungsgebiete genannt. Der Begriff "Schamane" selbst wird etymologisch untersucht, mit unterschiedlichen Herleitungen und Bedeutungen, die auf die rituelle Ekstase und die vielseitige Rolle des Schamanen hinweisen. Das Kapitel betont die Bedeutung der Ekstase im Schamanentum.
2. Der Schamane und seine Hilfsgeister: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den Hilfsgeistern des Schamanen. Es analysiert deren Natur, Eigenschaften und Funktionen für den Schamanen, sowie deren Rolle während schamanischer Sitzungen. Es beschreibt, wie der Schamane durch Trancezustände mit seinen Hilfsgeistern in Kontakt tritt und wie diese durch ihn sprechen können. Der westliche Eindruck dieser Praktiken und die mögliche Fehlinterpretation als Geisteskrankheit werden diskutiert. Die Bedeutung der historisch gewachsenen Vorstellungen der sozialen Gemeinschaft wird betont. Die Funktion des Schamanen geht über die eines Medizinmannes hinaus; er beeinflusst Jagd, Wetter und Ernte und vermittelt mit den Mächten des Jenseits. Die Risiken des Umgangs mit den Geistern und die Bedeutung der Ausbildung für eine sichere Rückkehr werden angesprochen.
3. Exkurs: Geistwesen bei den Indianerstämmen Nordamerikas: Dieser Exkurs bietet einen kurzen Einblick in die Geisterwelt nordamerikanischer Stämme, der im Kontext des Hauptthemas, der Hilfsgeister, steht und die kulturellen Variationen des Schamanismus illustriert. Der Inhalt dieses Exkurses ist im vorliegenden Auszug nicht enthalten.
Schlüsselwörter
Schamanismus, Hilfsgeister, Schamane, Ekstase, Trance, Geisterwelt, Jenseitsreisen, rituelle Praxis, Heilung, Nordasien, Zentralasien, Indianerstämme Nordamerikas, Mircea Eliade, Hartmut Kraft.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Hilfsgeister des Schamanen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit bietet eine Einführung in den Schamanismus mit dem Schwerpunkt auf den Hilfsgeistern des Schamanen. Sie untersucht deren Wesen, ihre Rolle in schamanischen Sitzungen und den Kontakt des Schamanen mit ihnen. Ein Exkurs beleuchtet die Geisterwelt nordamerikanischer Stämme.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und das Verständnis von Schamanismus, die Rolle des Schamanen, die Natur und Eigenschaften der Hilfsgeister, den Kontakt zwischen Schamanen und Hilfsgeistern sowie einen Vergleich der Geisterwelt verschiedener Kulturen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil ("Hilfsgeister des Schamanen") mit Unterkapiteln zum Schamanismus, den Hilfsgeistern und einem Exkurs zu nordamerikanischen Indianerstämmen, und einem Schluss/Fazit. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beginnt mit einem Überblick über den Schamanismus und dessen überraschende Aktualität im 21. Jahrhundert. Sie legt den Fokus der Arbeit auf die Hilfsgeister des Schamanen dar.
Was wird im Kapitel "Der Schamanismus" erklärt?
Dieses Kapitel definiert Schamanismus nach Mircea Eliade und betont die kulturellen Variationen und die Bedeutung der Ekstase. Es untersucht den Begriff "Schamane" etymologisch und beschreibt klassische Verbreitungsgebiete.
Worüber handelt das Kapitel "Der Schamane und seine Hilfsgeister"?
Dieses Kapitel analysiert die Natur, Eigenschaften und Funktionen der Hilfsgeister, ihren Kontakt zum Schamanen und ihre Rolle in schamanischen Sitzungen. Es diskutiert den westlichen Blick auf diese Praktiken und die Bedeutung der Ausbildung des Schamanen.
Was beinhaltet der Exkurs zu den Indianerstämmen Nordamerikas?
Der Exkurs gibt einen kurzen Einblick in die Geisterwelt nordamerikanischer Stämme, um kulturelle Variationen des Schamanismus zu illustrieren. Der konkrete Inhalt ist im vorliegenden Auszug nicht enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Schamanismus, Hilfsgeister, Schamane, Ekstase, Trance, Geisterwelt, Jenseitsreisen, rituelle Praxis, Heilung, Nordasien, Zentralasien, Indianerstämme Nordamerikas, Mircea Eliade, Hartmut Kraft.
Welche Quellen werden genannt?
Die Arbeit erwähnt explizit Mircea Eliade und Hartmut Kraft als relevante Autoren, weitere Quellen sind im vorliegenden Auszug nicht ersichtlich.
Für wen ist diese Hausarbeit gedacht?
Die Hausarbeit ist als einfache Einführung in den Schamanismus konzipiert und eignet sich für Personen, die sich einen ersten Überblick über das Thema verschaffen möchten.
- Quote paper
- Klaus Genschmar (Author), 2006, Hilfsgeister des Schamanen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/59698