Die anhaltende Digitalisierung und damit einhergehende Entwicklungen, wie beispielsweise "Industrie 4.0", führen zu weitreichenden Änderungen in der Kommunikationstechnik. Eine Abkehr der traditionellen zentralen Steuerung hin zu intelligenten Produktionen und Produkten machen eine Revolution der Informationsverarbeitung und Übertragung nötig. Herkömmliche Algorithmen zur Datenverteilung in Servernetzen können beim Auftreten unvorhergesehener Ereignisse schnell an ihre Grenzen stoßen. Auch eine automatisierte, kollektive Entscheidungsfindung rückt in diesem Rahmen in den Fokus, beispielweise vor dem Hintergrund des autonomen Fahrens. Diese Arbeit soll Konzepte und Wege aufzeigen, welche Möglichkeiten die Sprache der Bienen für die bionische Nutzung bietet.
Erste fossile Nachweise von Honigbienen sind bereits 30 Millionen Jahre alt. Bereits seit der Steinzeit nutzt der Mensch sie primär als Honiglieferant. Im Rahmen ihrer 4-6-wöchigen Lebenszeit nimmt die Arbeitsbiene diverse Aufgaben von der Reinigungskraft bis hin zur Nahrungssammlerin wahr, welche allerdings streng reglementiert sind. Die Organisation dieses Lebensablaufes sowie die komplexe Nahrungssuche und der Ausbau des Bienenstockes erfordern eine straffe Organisation sowie professionelle Kommunikation untereinander. Jedes "Rädchen" im großen Ganzen hat seine eigene Auf-gabe und Bestimmung, die zum Erhalt der Bienenkolonie beitragen. In diesem Zusammen-hang wurden Kolonien scheinbar intelligenter Insekten vom Biologen William Morton Wheeler als Superorganismus bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Einführung in das Thema
- 1.2. Problemorientierte Fragestellung der Arbeit
- 2. Grundlagen
- 2.1. Die Lebensweise der Honigbiene
- 2.2. Von der Blüte zum Honig – Nahrungsnetzte der Biene
- 2.3. Die Bienensprache
- 2.3.1. Der Rundtanz
- 2.3.2. Der Schwänzeltanz
- 2.3.3. Unterschiede in Tanzsprache von Bienenvölkern
- 3. Kollektive Entscheidungsfindung der Honigbiene und bionischer Nutzen für den Menschen
- 3.1. Bienenalgorithmus – problemorientierte Grundlage
- 3.2. Funktionsweise des Bienenalgorithmus
- 3.3. Bienenalgorithmus in der Praxis
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kommunikation von Bienen, insbesondere der Tanzsprache, und ihrer möglichen Anwendung in der Technik, insbesondere im Bereich der kollektiven Entscheidungsfindung.
- Die Lebensweise der Honigbiene und ihre komplexe Organisation
- Die Tanzsprache der Bienen als Kommunikationsmittel zur Nahrungsfindung und Steuerung des Bienenvolkes
- Der Bienenalgorithmus als ein bionisches Konzept, das von der kollektiven Entscheidungsfindung der Bienen inspiriert ist
- Die Anwendung des Bienenalgorithmus in der Praxis, z.B. in der Logistik und im Bereich der künstlichen Intelligenz
- Das Potenzial der Bienensprache für die Entwicklung neuer technologischer Lösungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und erläutert die Problematik der traditionellen zentralen Steuerung in Zeiten der Digitalisierung. Es stellt die Frage, welche Möglichkeiten die Sprache der Bienen für die bionische Nutzung bietet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Lebensweise der Honigbiene, ihrer sozialen Organisation und ihrer Kommunikation. Es beschreibt die verschiedenen Bienentypen, ihre Lebensstadien und ihre Aufgaben im Bienenvolk. Besondere Aufmerksamkeit wird der Tanzsprache der Bienen gewidmet, die zur Nahrungsfindung und zum Informationsaustausch innerhalb der Kolonie dient.
Das dritte Kapitel untersucht die kollektive Entscheidungsfindung der Honigbiene und stellt den Bienenalgorithmus als ein bionisches Konzept vor. Es erläutert die Funktionsweise des Bienenalgorithmus und zeigt seine Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis auf.
Schlüsselwörter
Honigbiene, Tanzsprache, Kollektive Entscheidungsfindung, Bienenalgorithmus, Bionik, Digitalisierung, Industrie 4.0, Servernetzwerk, Autonomes Fahren
- Arbeit zitieren
- Johann Padel (Autor:in), 2019, Die Sprache der Bienen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/594521