Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, was den "Sandmann" von E.T.A. Hoffmann dunkel und unheimlich macht. Dabei wird sowohl auf die epochentypische Unheimlichkeit, als auch die inhaltliche Verunsicherung eingegangen. Wodurch wird Unwohlsein und Unbehagen verursacht? Um dieser Frage im Folgenden auf den Grund zu gehen, betrachten wir zunächst die Begrifflichkeit selbst. Die Bedeutung von "heimlich" erhält nach Freud verschiedene Bedeutungen.
‚Unheimlich‘ beinhaltet ‚heimlich‘ , also etwas, dass uns vertraut ist, dessen Herkunft wir wahrscheinlich kennen und bei dem man sich ‚heimatlich‘ fühlen kann. Unheimlich spricht somit das Gegenteil aus, etwas nicht vertrautes, mit anderen Worten; fremdes. Hierbei gilt es jedoch zwischen verschiedenen Arten der Fremdheit zu unterscheiden; zum einen jene Fremdheit, die überwunden werden kann, und zum anderen eine Art strukturelle Fremdheit. ‚Fremd‘ und ‚anders‘ können hierbei Hand in Hand gehen, denn das ‚Andere‘ ist immer jenes, welche nicht das ‚Eigene‘ ist, mir somit also durchaus ‚fremd’ sein kann. Während die Fremdheit jedoch vergänglich sein kann, in dem Ich mir das Unbekannte vertraut mache, wird das ‚Andere‘ niemals aber das Eigene sein, und somit unverändert bleiben, man kann lediglich eine geeignete Umgangsform mit diesem ‚Anderen’ finden, sodass es nicht mehr ‚unheimlich‘ wirken mag. Ist es also eine Frage der Unmöglichkeit, den Sandmann als Heimlich zu betrachten und die Fremdheit gar zu überwinden?
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Epochentypische Unheimlichkeit und die Strukturelle Ambivalenzen im Textaufbau
- Inhaltliche Verunsicherung: Das Unheimliche im Text und zwischen den Zeilen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Darstellung des Unheimlichen in E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“. Ziel ist es, das ambivalente Wesen des Unheimlichen zu beleuchten und zu analysieren, wie es durch Sprache, Bilder und Figuren im Text konstruiert wird. Dabei werden die Entstehungsbedingungen des Unheimlichen im Kontext der Romantik, insbesondere der „schwarzen Romantik", betrachtet.
- Das Unheimliche als ambivalentes Konzept: Vertrautheit und Fremdheit
- Die Rolle der Traumatisierung und Wiederholung
- Das Unheimliche in der sprachlichen Konstruktion des Textes
- Die Inszenierung von Wahnsinn und irrationalem Verhalten
- Das Unheimliche als Quelle von Unwohlsein und Unbehagen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Unheimlichen ein und stellt die Relevanz des „Sandmanns“ als exemplarischen Text für diese Thematik dar.
Das zweite Kapitel analysiert die Bedeutung von „Unheimlichkeit“ in der Romantik und untersucht die spezifischen Eigenschaften des „Sandmanns“ im Kontext der „schwarzen Romantik“.
Das dritte Kapitel beleuchtet die narrative Gestaltung des Unheimlichen im Text und analysiert die verschiedenen Ebenen der Verunsicherung und Unheimlichkeit, die der Text erzeugt.
Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und bietet ein resümierendes Urteil über die Bedeutung des Unheimlichen im „Sandmann“.
Schlüsselwörter
Unheimlichkeit, Romantik, „schwarze Romantik“, E.T.A. Hoffmann, „Der Sandmann“, Traumatisierung, Wiederholung, Sprache, Wahnsinn, Irrationalität, Verunsicherung, Unbehagen.
- Arbeit zitieren
- Maike Egidi (Autor:in), 2015, Das Unheimliche in "Der Sandmann" von E.T.A Hoffmann, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/591399