Gegenstgand dieser Arbeit ist die Rezeption des Herero – Aufstandes in den Geschichtslehrbüchern der DDR. Hierbei ist für mich von Interesse, ob die Lehrbücher auf dem Stand der wissenschaftlichen Forschungsliteratur in der DDR um die 1960er Jahre sind und ob es zu Veränderungen der Darstellung des Aufstandes über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren gekommen ist. Ein wichtiger Aspekt ist auch, ob der Begriff des Völkermords eingearbeitet ist. Ohne Frage war die Forschung der DDR schon in den 1950er Jahren soweit diesen Begriff zu verwenden. Ob dies aber so auch der Gesellschaft vermittelt worden ist, steht in Frage.
Wissenschaftliche Forschung existiert zu diesem, zugegebener maßen mikrogeschichtlichen Ereignis, bezogen auf den speziellen Ausschnitt aus einem Geschichtslehrbuch der DDR, explizit keine. Allerdings befasst sich die wissenschaftliche Forschung auf Seiten der BRD schon seit den 1950er Jahren mit den Lehrbüchern der DDR. Schon in der damaligen Zeit attestierte man den Lehrbüchern ein „marxistisch- leninistische Gedankengut“ , was so auch für die Jahre bis zur Wiedervereinigung gilt.
Hinsichtlich der heutigen Forschungsliteratur hebe ich im besonderen Lars Knopke und seine Dissertation „Schulbücher als Herrschaftssicherungsinstrumente der SED“ hervor. Über eine breite Analyse der verschiedenen Lehrbücher in den unterschiedlichen Fächern kommt er zu dem Schluss, dass die Instrumentalisierungsrealität nicht ignoriert werden kann, da „in vielen Fächern oder Kapiteln die Instrumentalisierung nicht einfach von den fachlichen Ausführungen zu trennen ist. […] Kein DDR Schüler kann sich der Instrumentalisierung entziehen.“. Die Wirksamkeit dieser Inhalte lässt sich anhand seiner Forschungen allerdings nicht ablesen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Lehrbuch für Geschichte der 8. Klasse der Oberschule - 1960
- 2.1 Die formale Rahmung des Lehrbuches
- 2.2 Die Darstellung des Herero - Aufstandes
- 3 Geschichte Lehrbuch für Klasse 8 - 1972
- 3.1 Die formale Rahmung des Lehrbuches
- 3.2 Die Darstellung des Herero - Aufstandes
- 4 Schluss
- 5 Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rezeption des Herero-Aufstandes in Geschichtslehrbüchern der DDR. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Frage, ob die Lehrbücher den Stand der wissenschaftlichen Forschung der 1960er Jahre in der DDR widerspiegelten und ob sich die Darstellung des Aufstandes über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren veränderte. Von besonderem Interesse ist die Frage, ob der Begriff des Völkermords in den Lehrbüchern verwendet wurde.
- Rezeption des Herero-Aufstandes in DDR-Lehrbüchern
- Wissenschaftlicher Forschungsstand der 1960er Jahre in der DDR
- Veränderungen in der Darstellung des Aufstandes über einen Zeitraum von 10 Jahren
- Einarbeitung des Völkermordbegriffs
- Formale Rahmung und Inhaltliche Darstellung des Herero-Aufstandes in den Lehrbüchern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik der Rezeption des Herero-Aufstandes in DDR-Geschichtslehrbüchern ein. Es werden die Forschungsfrage, die Zielsetzung und die wichtigsten Themenschwerpunkte der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird die formale Rahmung des Geschichtslehrbuches für die 8. Klasse der Oberschule aus dem Jahr 1960 analysiert. Das dritte Kapitel widmet sich der Darstellung des Herero-Aufstandes in diesem Lehrbuch.
Schlüsselwörter
DDR, Geschichtslehrbücher, Herero-Aufstand, Rezeption, Völkermord, wissenschaftliche Forschung, formale Rahmung, Darstellung, Identität, Instrumentalisierung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Die Rezeption des Herero-Aufstandes in Geschichtslehrbüchern der DDR. Ein eindeutiges Verhältnis?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/588051