Die zentrale Frage, mit der ich mich beschäftigen möchte, lautet, ob es zwingend notwendig ist, den kulturellen und künstlerischen Hintergrund eines zeitgenössischen Musikers zu untersuchen, um seine Arbeit beurteilen zu können. In unserer Zeit gibt es viele Überlagerungen, Verzweigungen und Vermischungen von Kulturen und künstlerischen Genres. Klar umrissene Abgrenzungen scheint es immer weniger zu geben. Müssen Musikwissenschaftler heute nach neuen Arbeitsmethoden suchen, um die Essenz in einem künstlerischen Werk greifen zu können?
Ich werde zunächst eine kurze Einführung in die Thematik geben und anhand von ausgewählten Texten von Philosophen, Kunst- und Musikwissenschaftlern erläutern, welchen Einfluss im Allgemeinen die Globalisierung auf Kulturen bisher hatte und wie sich diese Verschiebungen einordnen lassen. Der Schwerpunkt wird dabei natürlich auf den Konsequenzen liegen, die sich dadurch für die Gattung Musik ergeben. Da meine Arbeit sich hauptsächlich mit dem Multimediakünstler Ryoji Ikeda beschäftigt, will ich einen kurzen Überblick über das noch recht junge Genre der Klangkunst geben, wo die Überschreitung und Aufweichung von Gattungsbegrenzungen von Anfang an zu der Kunstform gehörten. Auch die Veränderung im Verhältnis von Kunstwerk und Publikum soll dabei dargelegt werden. Ich werde mich dabei hauptsächlich auf ein Werk von Helga de la Motte-Haber stützen, die sich ausführlich mit diesem Thema auseinander gesetzt hat
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der globale Künstler – Multikulturalität und Musik
- Klangkunst – Die Flexibilität innerhalb einer Gattungsform
- Ryoji Ikeda – Ein Künstler an den Grenzen der Wahrnehmbarkeit
- Datamatics – Grenzüberschreitung als künstlerisches Konzept
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob der kulturelle und künstlerische Hintergrund eines zeitgenössischen Musikers für die Beurteilung seines Werks relevant ist. Angesichts der globalen Vernetzung und der Verschmelzung von Kulturen und Genres werden die Auswirkungen der Globalisierung auf Musik und die Kunstform der Klangkunst beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Multimediakünstler Ryoji Ikeda und seinem Werk Datamatics.
- Einfluss der Globalisierung auf Kulturen und Musik
- Die Rolle der Klangkunst in einer globalisierten Welt
- Grenzüberschreitung als künstlerisches Konzept
- Ryoji Ikeda als Beispiel für einen global agierenden Künstler
- Analyse von Ikedas Werk Datamatics
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zentrale Fragestellung vor und skizziert den Fokus auf die Auswirkungen der Globalisierung auf Musik und die Kunstform der Klangkunst. Ryoji Ikeda wird als Beispiel für einen global agierenden Künstler vorgestellt, der mit seinen Werken die Grenzen der Wahrnehmbarkeit und künstlerischer Gattungen überschreitet.
- Der globale Künstler – Multikulturalität und Musik: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen und aktuellen Auswirkungen der Globalisierung auf Kulturen und Musik. Es werden Beispiele von Künstlern aus verschiedenen Epochen aufgezeigt, die durch Reisen, Migration oder Kolonialisierung mit anderen Kulturen in Kontakt kamen und ihre Werke beeinflussten.
- Klangkunst – Die Flexibilität innerhalb einer Gattungsform: Der Fokus liegt hier auf der Entwicklung und den Besonderheiten der Klangkunst als Kunstform. Es werden die Merkmale der Klangkunst beschrieben, die sie von anderen Gattungen abheben und die Bedeutung der Grenzüberschreitung und der Aufweichung von Gattungsbegrenzungen betonen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Globalisierung, Multikulturalität, Musik, Klangkunst, Ryoji Ikeda, Datamatics, Grenzüberschreitung, künstlerische Gattungen, Wahrnehmbarkeit.
- Arbeit zitieren
- Sonja Heller (Autor:in), 2016, Künstlerische und kulturelle Grenzen innerhalb einer globalisierten Welt und im Werk von Ryoji Ikeda, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/588041