Diese Arbeit wird den Versuch unternehmen, die politische Ausgangslage Japans ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu charakterisieren und die Entwicklung bis zum Zweiten Sino-Japanischen Krieg darzustellen. Sie wird sich auf den Verlauf des Zweiten Weltkriegs auf dem Schauplatz China und die verübten Kriegsverbrechen fokussieren, da es anderweitig den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen würde. Im weiteren Verlauf soll die so häufig angeprangerte, absente Kriegsaufarbeitung durch die japanische Regierung und Bevölkerung untersucht werden. Zum Schluss wird erörtert, ob sich Japan, hinsichtlich seiner Taten und der aus dem Zweiten Weltkrieg resultierenden bedingungslosen Kapitulation, selbst als Täter oder in der Opferrolle sieht.
Mit dem Zweiten Weltkrieg assoziiert man in Europa meist die aggressive Expansion Nazideutschlands und Millionen von Kriegsopfern, gepaart mit einem Genozid an der jüdischen Bevölkerung in ganz Europa. In Vergessenheit gerät dabei zumeist der pazifische Kriegsschauplatz, welcher nicht weniger blutig verlief.
Die heutige politische Debatte in Fernost wird häufig von Streitigkeiten um Inseln im Südchinesischen Meer dominiert. Unausweichlich scheinen dabei Kontroversen zwischen den beiden Antipoden China und Japan zu sein. Regelmäßig fallen dabei Vokabeln wie Yasukuni-Schrein oder dass Japan sich von seinem ideologischen Faschismus leiten ließ. Ebenfalls der Vorwurf von begangenen Kriegsverbrechen der kaiserlichen Armee an verschiedenen Ethnien wird von China erhoben. Literarische Werke in Japan, die sich mit verübten Kriegsgräueltaten seitens der japanischen kaiserlichen Armee auseinandersetzen, sind selten zu finden. Im Gegenteil herrscht die Ansicht vor, dass dies Teil des Kolonialismus sei und vieles, das geschehen sei, lediglich dazu gehöre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Militär übernimmt Kontrolle
- Japans wachsender Nationalismus
- Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke
- Der „China Zwischenfall“
- Nanjing-Massaker
- Trostfrauen
- Einheit 731
- Kapitulation und Aufarbeitung
- Yasukuni-Schrein
- Schulbuch Skandal
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Expansion Japans in China im 19. und 20. Jahrhundert und befasst sich insbesondere mit dem Verlauf des Zweiten Sino-Japanischen Krieges und den damit verbundenen Kriegsverbrechen. Sie beleuchtet die Kriegsaufarbeitung aus der Sicht Japans und analysiert, ob sich Japan als Täter oder Opfer in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg positioniert.
- Japans nationalistische Ideologie und Expansion in China
- Der Zweite Sino-Japanische Krieg und die verübten Kriegsverbrechen
- Die Rolle des Militärs und des Tennō
- Die Kriegsaufarbeitung in Japan
- Die Wahrnehmung Japans als Täter oder Opfer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Zweiten Sino-Japanischen Krieges dar und erläutert die Ziele der Hausarbeit. Kapitel 2 beleuchtet den geschichtlichen Hintergrund, insbesondere die Entwicklung des japanischen Nationalismus und die Annexion Koreas. Kapitel 3 analysiert den Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke, der den Ausbruch des Zweiten Sino-Japanischen Krieges markierte. Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Nanjing-Massaker und der damit verbundenen Brutalität der kaiserlichen Armee. Die Kapitel 5 und 6 werden in dieser Vorschau nicht behandelt, da sie die Kapitulation Japans und die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen thematisieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Schlüsselbegriffen wie japanischer Nationalismus, Zweiter Sino-Japanischer Krieg, Kriegsverbrechen, Nanjing-Massaker, Trostfrauen, Einheit 731, Kriegsaufarbeitung, Yasukuni-Schrein und Schulbuch Skandal. Sie untersucht Japans Rolle als Täter und Opfer im Kontext des Zweiten Weltkriegs.
- Arbeit zitieren
- Dominik Meyers (Autor:in), 2016, Japans Expansionskurs in China und die Aufarbeitung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/583715