Bei La Bruyères curieux handelt es sich um Sammler, die mit ihrem seltsamen Verhalten anecken. Was aber macht sie so sonderbar?
La Bruyère stellt fest, dass nicht das Vollkommene, sondern das Seltsame, Bizarre und Seltene diese Menschen anzieht und begründet ihr Handeln darin, dass sie der Mode folgen, aber ist dem wirklich so? Ich vermute, dass das modische Sammeln ein gesellschaftliches Phänomen ist. Es ist eine Zerstreuung, die dem Menschen helfen soll, seine eigene Identität zu bilden. Gleichzeitig wird diese Tätigkeit bewusst eingesetzt, um einen Platz in der Gesellschaft zu festigen. Das Sammeln erweist sich dabei aber als schädigend.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE EIGENHEIT DES SAMMLERS
- Die curiosité
- Das ökonomische und ästhetische Sammeln
- Der Bedeutungswandel des Objekts
- Die Ordnung der Sammlung und der Welt
- Die Pedanterie
- Die Einsamkeit
- DAS MOTIV
- Die persönliche Identität
- Selbstdarstellung
- Kompensierung
- Die soziale Identität
- Sein und Haben - Mode im 17. Jahrhundert
- Miratio und Admiratio
- Der falsche Kult
- Die persönliche Identität
- SCHLUSSWORT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Sammelns bei La Bruyère. Sie untersucht die Motivationen und Verhaltensweisen des „curieux“, der sich durch seine Besessenheit von seltenen und seltsamen Objekten von anderen Menschen abhebt.
- Die Definition der curiosité als treibende Kraft des Sammlers
- Die Unterscheidung zwischen ökonomischem und ästhetischem Sammeln
- Der Bedeutungswandel eines Objekts durch seine Aufnahme in die Sammlung
- Die Konstruktion einer eigenen Weltordnung durch den Sammler
- Die Folgen des Sammelns für die soziale Interaktion und die eigene Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Was macht den „curieux“ so sonderbar? Sie argumentiert, dass das Sammeln nicht nur der Mode folgt, sondern auch eine individuelle und gesellschaftliche Funktion erfüllt.
1. Die Eigenheit des Sammlers
Dieses Kapitel analysiert das Verhalten des „curieux“ anhand der Definition der curiosité durch La Bruyère. Es unterscheidet zwischen ökonomischem und ästhetischem Sammeln und beleuchtet den Bedeutungswandel, der durch den Sammelvorgang eintritt. Weiterhin wird die eigene Weltordnung des Sammlers und sein pedantisches Verhalten im Kontext seiner Sammlung behandelt. Abschließend wird der Einfluss der Sammelleidenschaft auf die soziale Interaktion und die Einsamkeit des „curieux“ untersucht.
2. Das Motiv
Dieses Kapitel beleuchtet die Motive des Sammlers, die sowohl mit der persönlichen als auch der sozialen Identität in Verbindung stehen. Es thematisiert die Selbstdarstellung und Kompensierung als Aspekte der individuellen Identität sowie den Einfluss von Mode und gesellschaftlichen Erwartungen auf das Sammelverhalten. Außerdem werden die Rolle der Bewunderung und der falsche Kult um Sammlerobjekte im 17. Jahrhundert untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen „curiosité“, „Sammeln“, „ästhetisches Sammeln“, „Weltordnung“, „Identität“, „soziale Interaktion“, „Mode“ und „La Bruyère“.
- Arbeit zitieren
- Anita Rubiana Sie (Autor:in), 2006, Le curieux - Sammeln bei La Bruyère, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/55873