Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands blickt auf eine lange Geschichte und eine daraus resultierende Entwicklung zurück. Sie wurde bereits im Jahre 1891 gegründet und ist die älteste bis heute existierende Partei in Deutschland. Von einer sozialistisch orientierten Arbeiterpartei wandelte sie sich im Laufe ihrer Geschichte zu einer sozialdemokratischen Interessenvertretung aller Arbeitnehmer. Besonders die Geschichte der SPD seit bestehen der Bundesrepublik Deutschland scheint in Punkto Veränderungen innerhalb der Partei die interessanteste zu sein.
Nachdem die SPD im Jahr 1933 wie alle Parteien verboten worden war, erfolgte unmittelbar nach Kriegsende die Neugründung. Mit der Wahl Kurt Schumachers zum ersten Vorsitzenden war der kämpferisch-antikommunistische aber dennoch sozialistische Kurs der Partei vorbestimmt. Diese eher traditionell orientierte Richtung der Partei prägte die folgenden Jahre der Oppositionsarbeit der Bundestagsfraktion der SPD. Die Regierung stellte die neu gegründete Christlich-Demokratische Union Deutschlands unter dem Bundeskanzler Konrad Adenauer.
Nachdem der SPD im Verlauf der 50er Jahre kaum politische Erfolge gelangen und eine politische Mehrheit in weiter Ferne stand, wurde im Jahr 1959 auf dem Parteitag in Bad Godesberg ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet. Dieses Grundsatzprogramm sollte die SPD an die neuen Entwicklungen und Gegebenheiten Deutschlands anpassen. So gelang es den Sozialdemokraten sich im Laufe der folgenden zehn Jahre eine immer wichtigere Rolle zu spielen, unter Erhard in einer großen Koalition endlich die Regierung mitzustellen und Ende der 1960er Jahre sogar die Wahlen zu gewinnen und als stärkste Fraktion im Bundestag den Kanzler und die Regierung zu stellen.
Dieser Werdegang der SPD, besonders aber die Jahre in der großen Koalition sollen hier besprochen werden. Vor allem scheint es von Belang zu sein, wie die Konstellation der neuen Regierung unter dem Kanzler Erhard der CDU zustande kam, was genau für diese Konstellation sprach und welche Befürworter es in den Reihen der SPD, aber auch der CDU gab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Innerparteiliche Neuorientierung: 1959 – 1961
- Gemeinsamkeit bis zur Selbstverleugnung? 1961 - 1964
- Bundestagswahl 1961
- Die „gemeinsame Bestandsaufnahme“
- Grundsätze der Außen- und Deutschlandpolitik
- Spiegel-Affäre, Präsidentschaftswahl und Papstaudienz
- Der Weg in die Regierung 1964 - 1966
- Brandt wird Vorsitzender – Das Zugpferd der SPD?
- Die Bundestagswahl 1965: Abschied vom Konsumwähler
- Das Krisenjahr 1966 – Die Bildung der großen Koalition
- Zu den Koalitionsverhandlungen
- Vom Juniorpartner zur Kanzlerpartei 1966 – 1969
- Der Beweis der Regierungsfähigkeit
- Die Bedeutung von Notstandsgesetzgebung und Studentenprotesten
- Die Präsidentschaftswahl als Generalprobe
- ,,Schillerwahl\" und sozial-liberale Koalition
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Rolle der SPD in der Bundespolitik der 1960er Jahre, insbesondere im Kontext der Großen Koalition. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die SPD zur Regierungsbeteiligung gelangte, welche Ziele sie verfolgte und welche Erfolge sie in dieser Zeit erzielte.
- Innerparteiliche Neuorientierung der SPD in den 1950er Jahren
- Entstehung und Inhalte der Großen Koalition zwischen SPD und CDU
- Die Auswirkungen der Großen Koalition auf die SPD und die deutsche Politik
- Die Entwicklung der SPD von einer Oppositionspartei zu einer Regierungspartei
- Die Bedeutung von Schlüsselereignissen wie der Bundestagswahl 1965 und den Studentenprotesten für die SPD
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die historische Entwicklung der SPD und ihren Werdegang zur Regierungspartei in den 1960er Jahren beleuchtet. Anschließend analysiert sie die innerparteiliche Neuorientierung der SPD in den Jahren 1959 bis 1961. Diese Phase war geprägt vom Godesberger Programm, das einen Wandel von einer marxistischen Arbeiterpartei zu einer sozialdemokratischen Volkspartei einleitete. Das dritte Kapitel untersucht die Zeit von 1961 bis 1964, die durch eine enge Zusammenarbeit der SPD mit der CDU geprägt war. Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Jahre 1964 bis 1966, die den Weg der SPD in die Regierung beschreiben. Es beleuchtet die Rolle von Willy Brandt als Parteivorsitzender und den Erfolg der SPD bei der Bundestagswahl 1965. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Zeit der Großen Koalition von 1966 bis 1969. Es analysiert die Regierungsarbeit der SPD und die Herausforderungen, die sie in dieser Zeit bewältigen musste.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Themen wie die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die Große Koalition, die Bundespolitik in den 1960er Jahren, die Godesberger Programm, die Außen- und Deutschlandpolitik, Willy Brandt, Herbert Wehner, und die Bundestagswahlen von 1961 und 1965.
- Arbeit zitieren
- Ruth Hasberg (Autor:in), 2005, Bundespolitik in den 1960er Jahren. Die SPD und die große Koalition, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/54995