„Hellas,bezwungen, bezwang den barbarischen Sieger und brachte Latium dem bäuerlich derben, die Künste“dichtete der griechische Dichter Horaz, und fasste damit in einem Satz die Entwicklung des geistigen Lebens in Rom zusammen, die sich seit den hellenischen Kriegen vollzogen hatte. Der immer stärker werdende griechische Einfluss auf die römische Kultur sollte auch den Gang der Erziehung nicht unangetastet lassen. Schulen wurden gegründet und Lehrstühle für höhere Wissenschaften eingerichtet;, Philosophie, Literatur und Kunst traten an die Stelle des utilitaristisch ausgerichteten Unterrichts. Im Folgenden werde ich einen Überblick die Entwicklung, Gestalt und Inhalte der römischen Erziehung geben. Im Fokus meiner Untersuchungen wird die römische Elementarschule, derludus litterarius,von ihrer Entstehung bis zu ihrem Niedergang in der Spätantike stehen. Die Erziehung während der römischen Antike wurde wissenschaftlich bereits durchaus gut erforscht. Jedoch nimmt hier die Elementarschule im Vergleich mit der höheren Bildung einen sehr geringen Raum ein. Zudem ist die Quellenlage für die höheren Wissenschaften als wesentlich besser zu beurteilen. Bedenkt man das hohe Ansehen derartes liberalesin der zu behandelnden Epoche, verwundert dies nicht weiter. Für die Erziehung in frührepublikanischer Zeit können wir uns kaum auf Zeitzeugenberichte stützen. Als Hauptquelle ist hier die Plutarch-Biographie des Marcus Porcius Cato zu nennen. Es ist jedoch fraglich, wie bzw. ob das Erziehungskonzept des Cato auf die Gesellschaft übertragen werden kann. Spätere Texte, vor allem diejenigen der Kaiserzeit, malen ein idealisiertes Bild der von der “guten alten Zeit“.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Erziehung und Unterricht in der frühen Republik
- 1.1 Die Entstehung der ludi litterarii
- 1.2 Formen der altrömischen Erziehung
- 1.3 Charakteristika der altrömischen Erziehung
- 2 Die Elementarschule in der späten Republik und Kaiserzeit
- 2.1 Die „kulturelle Revolution des 2. Jahrhunderts“
- 2.2 Die konservative Reaktion
- 2.3 Schule und Staat
- 3 Vom Wesen der Schule
- 3.1 Programm und Unterrichtsgegenstand
- 3.2 Der Tagesablauf
- 3.3 Der Schulmeister
- 3.4 Der Kinderführer (paedagogus / custos)
- 3.5 Räumlichkeiten und Ausstattung
- 3.6 Mädchen und Bildung
- 3.7 Prügelnde Lehrer - ein Vorurteil?
- 4 Ausblick und Resümee
- Verwendete Literatur und Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Entwicklung, Gestaltung und Inhalte der römischen Elementarschule, des ludus litterarius, von ihren Anfängen bis in die Spätantike. Im Fokus steht die römische Elementarschule im Vergleich zur höheren Bildung, wobei die begrenzte Quellenlage für die Elementarschule berücksichtigt wird. Die Arbeit beleuchtet den Übergang von der familiären Erziehung zur öffentlichen Institution der Schule und analysiert die unterschiedlichen Formen und Charakteristika der römischen Erziehung.
- Entwicklung des ludus litterarius von der frühen Republik bis zur Kaiserzeit
- Vergleich zwischen familiärer und öffentlicher Erziehung in Rom
- Organisation, Inhalte und Methoden des Elementarunterrichts
- Rolle des Staates und gesellschaftliche Bedeutung der Elementarschule
- Der Einfluss der griechischen Kultur auf die römische Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Erziehung und Unterricht in der frühen Republik: Dieses Kapitel untersucht die Anfänge der formalen Bildung in Rom. Es beleuchtet die Entstehung der ludi litterarii, wobei archäologische Funde und literarische Quellen, wie Plutarchs Biographie des Cato, herangezogen werden. Die Diskussion umfasst die Rolle der Familie in der Erziehung und den allmählichen Übergang von informellen, häuslichen Lernformen zu öffentlichen Bildungseinrichtungen. Die Unsicherheiten in der Quellenlage und die Debatte um den tatsächlichen Zeitpunkt der Entstehung der ersten Schulen werden ebenfalls thematisiert. Das Kapitel zeichnet ein Bild der frühen römischen Erziehung, geprägt von familiären Traditionen und dem allmählichen Einfluss der griechischen Kultur.
2 Die Elementarschule in der späten Republik und Kaiserzeit: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Elementarschule während der späten Republik und der Kaiserzeit. Es analysiert die „kulturelle Revolution des 2. Jahrhunderts“ und die darauf folgende konservative Reaktion, welche die Veränderungen in der Erziehung widerspiegeln. Der Einfluss des Staates auf die Schulen und die Rolle der Institutionen werden untersucht. Hier wird der Fokus auf die Entwicklung und den Einfluss der öffentlichen Schulen gelegt, im Kontrast zu der familiären Erziehung der frühen Republik. Die verschiedenen Strömungen und Kontroversen innerhalb des Bildungswesens werden beleuchtet, um ein umfassendes Bild der Entwicklung zu liefern.
3 Vom Wesen der Schule: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Alltag und die Organisation einer römischen Elementarschule. Es behandelt den Lehrplan, den Tagesablauf, die Rolle des Schulmeisters und des Kinderführers (paedagogus), die Räumlichkeiten und Ausstattung sowie die Frage der Mädchenbildung und die weit verbreitete, aber möglicherweise übertriebene Vorstellung von prügelnden Lehrern. Die Synthese der verschiedenen Aspekte des Schulalltags liefert ein lebendiges Bild des römischen Elementarunterrichts und seiner sozialen Kontexte. Die Analyse der Quellen ermöglicht es, ein differenziertes Bild des schulischen Lebens zu zeichnen und gängige Vorurteile zu hinterfragen.
Schlüsselwörter
Römische Elementarschule, ludus litterarius, Erziehung, Unterricht, Antike, Republik, Kaiserzeit, Familie, griechischer Einfluss, Schule und Staat, Schulmeister, paedagogus, Quellenkritik, Plutarch, Livius, Mädchenbildung.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Römische Elementarschule
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Entwicklung, Gestaltung und Inhalte der römischen Elementarschule (ludus litterarius) von ihren Anfängen bis in die Spätantike. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der römischen Elementarschule zur höheren Bildung unter Berücksichtigung der begrenzten Quellenlage. Die Arbeit analysiert den Übergang von der familiären Erziehung zur öffentlichen Institution Schule und die unterschiedlichen Formen und Charakteristika der römischen Erziehung.
Welche Zeiträume werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der römischen Elementarschule von der frühen Republik bis in die Kaiserzeit. Sie analysiert die Veränderungen in der Erziehung während der „kulturellen Revolution des 2. Jahrhunderts“ und die darauf folgende konservative Reaktion.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beleuchtet unter anderem die Entstehung der ludi litterarii, den Vergleich zwischen familiärer und öffentlicher Erziehung, die Organisation, Inhalte und Methoden des Elementarunterrichts, die Rolle des Staates und die gesellschaftliche Bedeutung der Elementarschule, sowie den Einfluss der griechischen Kultur auf die römische Erziehung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 behandelt die Erziehung und den Unterricht in der frühen Republik, Kapitel 2 die Elementarschule in der späten Republik und Kaiserzeit, Kapitel 3 beschreibt das Wesen der Schule (Tagesablauf, Lehrplan, Schulmeister, paedagogus, Räumlichkeiten, Mädchenbildung etc.) und Kapitel 4 bietet einen Ausblick und ein Resümee. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Vorwort, ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Darstellung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Liste der verwendeten Literatur und Quellen und Schlüsselwörter.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf archäologische Funde und literarische Quellen, beispielsweise Plutarchs Biographie des Cato. Die Arbeit thematisiert auch die Unsicherheiten in der Quellenlage und die Debatte um den tatsächlichen Zeitpunkt der Entstehung der ersten Schulen. Die Analyse der Quellen ermöglicht ein differenziertes Bild des schulischen Lebens und hinterfragt gängige Vorurteile.
Welche Rolle spielte die Familie in der römischen Erziehung?
Die Arbeit analysiert den allmählichen Übergang von informellen, häuslichen Lernformen zu öffentlichen Bildungseinrichtungen. Kapitel 1 befasst sich insbesondere mit der Rolle der Familie in der Erziehung der frühen Republik und dem Vergleich zur öffentlichen Erziehung späterer Epochen.
Welche Rolle spielte der Staat?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des Staates auf die Schulen und die Rolle der Institutionen in der Entwicklung der Elementarschule, insbesondere in Kapitel 2.
Wie war der Alltag in einer römischen Elementarschule?
Kapitel 3 beschreibt detailliert den Alltag und die Organisation einer römischen Elementarschule, inklusive Lehrplan, Tagesablauf, Rolle des Schulmeisters und des paedagogus, Räumlichkeiten, Ausstattung, Mädchenbildung und dem Thema der (möglicherweise übertriebenen) Vorstellung prügelnder Lehrer.
Gab es Mädchenbildung in der römischen Elementarschule?
Die Frage der Mädchenbildung wird in Kapitel 3 behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Römische Elementarschule, ludus litterarius, Erziehung, Unterricht, Antike, Republik, Kaiserzeit, Familie, griechischer Einfluss, Schule und Staat, Schulmeister, paedagogus, Quellenkritik, Plutarch, Livius, Mädchenbildung.
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- Anonym (Autor:in), 2006, Der Elementarunterricht im Römischen Reich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/54824