In einem ersten Schritt werden im folgenden die Charakteristika und theoretischen Implikationen des Durkheimschen Konzeptes näher beleuchtet. Dabei werden auch die Unschärfen und Inkonsistenzen deutlich zum Vorschein treten und es soll die Frage geklärt werden, inwieweit der theoretisch beschrieben Kult auch wirklich als eine säkulare Religion beschrieben werden kann. Anschließend wird die Beziehungdes Staates zum Kult näher dargestellt, wir werden dabei sehen, dass der Staat im Rahmen der theoretischen Konzeption eine weit wichtigere Rolle spielt als das häufig zugestanden wird. Mit dieser Verbindung der Konzepte der Religion und des Staates werden zwei Bereiche der Durkheimschen Soziologie in Beziehung gesetzt, die äußerst fruchtbar aufeinander einwirken können. Erst durch die Betrachtung dieser beiden Teilgebiete lässt sich die Beziehung des Individuums zum Kollektiv erklären.
Abschließend soll auch ein Blick über den theoretischen Tellerrand auf die empirische Ebene geworfen werden und somit der sozialwissenschaftlich intensiv diskutierte Themenbereich der Menschenrechte angeschnitten werden. In diesem Rahmen ist es nicht möglich dieses Thema erschöpfend zu behandeln. Es wird aber deutlich, dass die historische Entwicklung Durkheim an vielen Stellen Recht gibt. Die Verschränkung von Staat und Individuum kann heute oftmals deutlich nachgezeichnet werden und ist in einer globalisierten Welt vor dem Hintergrund eines immer exzessiveren Individualismus, aber auch staatlich wie religiösem Autoritarismus und Fundamentalismus äußerst wichtig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kult des Individuums und die Theorie des Staates
- Charakteristika der Religion der Moderne bei Durkheim
- Die Verbindung von Säkularisierung und Individualisierung
- Merkmale des Kults des Individuums
- Die Theorie des Staates bei Durkheim
- Das Verhältnis von Staat und Kult in der Moderne
- Menschenrechte und die Rechte des Staates im historischen Vergleich
- Die Bedeutung des Staates für den Kult
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Emile Durkheims Konzept der Religion in der Moderne, insbesondere mit dem „Kult des Individuums“ und der Rolle des Staates in diesem Zusammenhang. Durkheim sah die Gesellschaft seiner Zeit in einem Zustand der Anomie und des moralischen Verfalls und betonte die Bedeutung der Religion als gesellschaftliches Moralsystem. Die Arbeit untersucht, wie Durkheim die Entstehung einer neuen Religion in der Moderne sah und inwiefern der Staat als oberste Autorität in diesem Konzept eine zentrale Rolle spielt.
- Durkheims Konzept der Religion der Moderne
- Der „Kult des Individuums“ als säkulare Religion
- Die Theorie des Staates bei Durkheim
- Das Verhältnis von Staat und Individuum in der Moderne
- Die Bedeutung von Menschenrechten im Kontext von Staat und Individuum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Relevanz von Durkheims Werk für die Soziologie. Sie beschreibt den Zustand der Gesellschaft im 19. Jahrhundert und die Bedeutung der Religion als gesellschaftliches Moralsystem. Die Arbeit konzentriert sich auf den „Kult des Individuums“ und dessen Beziehung zum Staat.
Der Kult des Individuums und die Theorie des Staates
Dieses Kapitel analysiert Durkheims Konzept der Religion in der Moderne und untersucht die Charakteristika des „Kult des Individuums“. Es werden die theoretischen Implikationen des Durkheimschen Konzeptes beleuchtet und die Frage geklärt, inwiefern der Kult als eine säkulare Religion beschrieben werden kann. Zudem wird die Beziehung des Staates zum Kult näher dargestellt, wobei die Rolle des Staates im Rahmen der theoretischen Konzeption hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Religionssoziologie, Emile Durkheim, dem Kult des Individuums, der Säkularisierung, der Individualisierung, der Theorie des Staates, der Anomie, dem moralischen Verfall, den Menschenrechten und dem Verhältnis von Individuum und Kollektiv. Die Arbeit beleuchtet die Beziehung von Religion und Staat in der Moderne und untersucht, wie Durkheim die Herausforderungen der modernen Gesellschaft mit dem Konzept des „Kult des Individuums“ zu lösen suchte.
- Arbeit zitieren
- Markus Ziegler (Autor:in), 2005, Emile Durkheim und die Religion in der Moderne: Der Kult des Individuums und der Staat, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/54664