Für viele Bewohner sind die Mieten bereits jetzt zu hoch. Besonders betroffen sind Rentner, Studenten, Auszubildende, Minijobber und sozialschwache Gruppen, deren Anzahl zu immens ist, als dass alle Platz in Sozialwohnungen fänden. Weshalb sich dieser Zustand im Laufe der Zeit entwickeln konnte und welche Perspektiven es zur Verbesserung dieser Situation gibt, sind prägnante und wichtige Gedanken im Zuge dessen und sollen im weiteren Verlauf näher beleuchtet werden. Deutschlands Bevölkerung ist in Bewegung. Junge Menschen entscheiden sich immer öfter für einen Studien- oder Ausbildungsplatz in einer Stadt, Migranten und Flüchtlinge suchen Unterkünfte und breite Bevölkerungsschichten erhoffen sich bessere Arbeitsplätze als in ländlichen Räumen. Nicht nur mit dem Arbeitsmarkt ist es ein wesentlicher Vorteil, in einer Stadt zu wohnen, sondern auch das erheblich differenziertere Kulturangebot, die Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten, Naherholungszentren wie Sporteinrichtungen, Parks zum Spazierengehen und Begegnungsstätten, sowie nahegelegene Institutionen wie Ämter und Ärzte. Eine Bedürfniserfüllung wird innerhalb einer Stadt also insofern vereinfacht, als dass die Wege im Vergleich zum ländlichen Leben deutlich verkürzt sind und die vorhandene Lebenszeit somit effizienter genutzt werden kann. Kurzum: die Menschen nutzen gern die Vorteile eines Agglomerationsstandortes und rotten sich räumlich immer mehr zusammen.
Dass die Nachfrage an Wohnraum stetig ansteigt, ist somit nicht verwunderlich. Dennoch scheinen die Wohnungspolitiken der Städte nicht hinterherzukommen: Am 4.5.2019 demonstrierten mehrere tausend Menschen in 24 deutschen Städten, darunter auch Hamburg, gegen die vorherrschende Wohnraumknappheit mit Parolen wie „Wohnen ist ein Grundrecht“. Der sogenannte Mieten Move fordert bezahlbare Mieten – ganz entgegen dem aktuellen Trend, der Hamburg zu einer der teuersten Städte Deutschlands neben München bezüglich der Quadtratmeterpreise werden ließ. Angestoßen zu dieser Demonstration haben Verbände wie die Ver.di, der Mieterverein Hamburg, sowie auch linksextreme Vereinigungen wie die Antifa Altona Ost. Es werden private Immobiliengroßunternehmen, sogenannte Miethaie, die bisher bezahlbare Wohnräume aufkauften, und die Vernachlässigung des Wohnungsneubaus in bezahlbarem und öffentlich verwaltetem Rahmen kritisiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entwicklung von Wohnungspolitiken
- 3. Heutiger Zustand deutscher Städte
- 3.1 Wohnungswettbewerb & Betroffene
- 3.2 Obdachlosigkeit und der politische Umgang
- 4. Zukunftsausblick
- 5. Meinungen
- 6. Quellen
- 7. Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Anpassung von Wohnungs(losen)politiken in Deutschlands Großstädten im Kontext der neoliberalen Stadtentwicklung. Die Arbeit beleuchtet die historischen Entwicklungen von Wohnungspolitik und untersucht den gegenwärtigen Zustand deutscher Städte im Hinblick auf den Wohnungswettbewerb und die Herausforderungen der Obdachlosigkeit. Die Analyse fokussiert auf die Herausforderungen, die die wachsende Stadtbevölkerung und der neoliberale Wandel für die Wohnungspolitik darstellen.
- Entwicklung von Wohnungspolitiken im Kontext des Wohlfahrtsstaates und des neoliberalen Wandels
- Wohnungswettbewerb in deutschen Großstädten und seine Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen
- Die Herausforderungen der Obdachlosigkeit und der Umgang damit in der politischen Landschaft
- Der Einfluss der Immobilienkonzerne auf den Wohnungsmarkt und die Preisentwicklung
- Zukunftsperspektiven für eine nachhaltige und gerechte Wohnungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation des Wohnungsmarktes in deutschen Großstädten, geprägt von Wohnungsknappheit und steigenden Mieten. Sie stellt den Mieten Move und die Kritik an der Dominanz von Immobilienkonzernen und der Vernachlässigung von bezahlbarem Wohnungsbau vor.
2. Entwicklung von Wohnungspolitiken
Dieses Kapitel untersucht die historischen Entwicklungen von Wohnungspolitiken, beginnend mit der Rolle des Wohlfahrtsstaates und der Schaffung von sozialem Ausgleich. Die Analyse befasst sich mit den Auswirkungen von Migration, Deindustrialisierungsprozessen und dem neoliberalen Wandel auf den Wohnungsmarkt.
3. Heutiger Zustand deutscher Städte
Dieses Kapitel analysiert den aktuellen Zustand deutscher Städte im Hinblick auf den Wohnungswettbewerb und die Herausforderungen der Obdachlosigkeit. Es betrachtet die Konzentration des Wohnungsmarktes in den Händen von großen Immobilienkonzernen und die Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Themengebiete Wohnungspolitik, Stadtentwicklung, Neoliberalismus, Wohnungsmangel, Obdachlosigkeit, Immobilienkonzerne, soziale Ungleichheit, Mieten, Wohnungsbau, und städtische Strukturen. Diese Begriffe stehen im Zentrum der Analyse der aktuellen Herausforderungen des deutschen Wohnungsmarktes im Kontext der neoliberalen Stadtentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Henrike Wendt (Autor:in), 2018, Wie werden die Wohnungs(losen)politiken bei der (neoliberalen) Stadtentwicklung in Deutschlands Großstädten angepasst?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/542394