„Rückenschmerzen“ - welche Pflegekraft hat diesen unangenehmen Zustand nicht schon einmal an seinem eigenen Körper erlebt? Gerade der Berufsstand der Pflegekräfte ist in ihrer täglichen Arbeit durch Umlagern und Heben von Patienten und
speziellen Belastung in den Funktionsbereichen OP und Intensiv (z.B. schweres medizinisches Gerät) starker physischer Belastung ausgesetzt. Durch meine Arbeit im OP-Bereich (Umlagern von Patienten, langes Stehen am OP Tisch, Heben von schwerem Instrumenten) bin ich selbst betroffen durch ständig wiederkehrende Rückenschmerzen. Die Bedeutung der betrieblichen Gesundheitsförderung soll direkt an der Praxis diskutiert werden durch das Erörtern zweier Modelle, die in den Arbeitsalltag der Pflege integriert wurden. Es soll leitenden Pflegekräften aufgezeigt werden, dass auf die „Ressource Gesundheit“ der Mitarbeiter nicht nur aus reinen ökonomischen Gründen geachtet werden muss. Der demographischer Wandel der Gesellschaft, die steigende
Lebenserwartung in Verbindung mit einer voranschreitenden alternden Gesellschaft, der Zunahme von chronisch kranken Menschen sind Faktoren, die den Bedarf an professionellen pflegerischen Dienstleistungen steigern. Die physische und psychische Belastung für das Pflegepersonal steigt aufgrund des erhöhten Arbeitsaufkommens. Für Angehörige der Gesundheitsdienste sind Rückenbeschwerden eine typische Berufskrankheit. Chronische Verläufe von Erkrankungen des Stütz - und Halteapparates (Muskel- und Skeletterkrankung) treten bei Pflegekräften in immer jüngeren Jahren auf. „Pflege stellt folglich einen volkswirtschaftlichen bedeutenden
Dienstleistungsbereich das. Mit insgesamt über 1 Mio. beschäftigten Personen bilden sie die größte Berufsgruppe in Deutschland“(Ahrens, Güntert, 2004, S.223).
Kann die Gesundheitswissenschaft mit den Inhalten der betrieblichen Gesundheitsförderung einen positiven Effekt auf die betroffenen Angehörigen der Pflegeberufe ausüben? Um diese Frage zu beantworten, wird im zweiten Kapitel die Gesundheitswissenschaft definiert und auf die Bereiche von „Public Health“ eingegangen. Des Weiteren werden die Wissensgebiete der Gesundheitswissenschaft und Pflegewissenschaft inhaltlich dargestellt. Im dritten Kapitel geht es um den Begriff Gesundheit die Bedeutung der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Im vierten Kapitel werden die grundsätzlichen Konzepte der Gesundheitsförderung dargestellt mit dem Schwerpunkt der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Kreuz mit der Pflege
- Einleitende Worte zur Hausarbeit
- Gesundheitswissenschaft
- Definition/ Aufgaben und Ziele
- Public Health
- Gesundheitswissenschaft – und Pflegewissenschaft
- Gesundheit
- Was bedeutet Gesundheit?
- Salutogenese von Antonowski
- Gesundheitsförderung
- Was ist Gesundheitsförderung (bzw. betriebliche Gesundheitsförderung)?
- Ottawa Charta
- Gesundheitsförderung und Prävention
- Ebenen von Gesundheitsförderung (bzw. betriebliche Gesundheitsförderung)
- Personale Ebene
- Verhaltensebene
- Verhältnisebene
- Methoden der Gesundheitsförderung (betrieblichen Gesundheitsförderung)
- Gesundheitsaufklärung und Gesundheitsberatung
- Gesundheitserziehung und Gesundheitsberatung
- Gesundheitstraining und Gesundheitsselbsthilfe
- Setting - Ansatz in der Gesundheitsförderung
- Gründe für betriebliche Gesundheitsförderung im Krankenhaus
- Gesundheitliche Belastungen im Pflegeberuf
- Modelbeispiele zur betrieblichen Gesundheitsförderung
- Rückengesundes Arbeiten in der Pflege - Ein Projekt der betrieblichen Gesundheitsförderung im Evangelischen Jung – Stilling – Krankenhaus Siegen
- Wiener WHO Modell: Wie im Krankenhaus ein „Kreuzweh – Präventions-- Programm durchgeführt werden kann
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung der Gesundheitswissenschaft für die Pflege am Beispiel der betrieblichen Gesundheitsförderung für Pflegekräfte. Sie analysiert die Herausforderungen, denen Pflegekräfte im Berufsalltag gegenüberstehen, insbesondere die Belastung durch Rückenschmerzen. Die Arbeit zielt darauf ab, aufzuzeigen, wie die Gesundheitswissenschaft durch die Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Pflegekräften haben kann.
- Die Bedeutung der Gesundheitswissenschaft für die Pflege
- Die Herausforderungen und Belastungen im Pflegeberuf, insbesondere Rückenschmerzen
- Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Modelle und Beispiele für die Umsetzung von betrieblicher Gesundheitsförderung im Pflegebereich
- Der Einfluss der Gesundheitswissenschaft auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Gesundheit von Pflegekräften
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Problemen, denen Pflegekräfte im Alltag begegnen, insbesondere Rückenschmerzen. Es stellt den Bezug zur eigenen Arbeit im OP-Bereich her und erläutert die Notwendigkeit der betrieblichen Gesundheitsförderung im Kontext der steigenden Anforderungen an das Pflegepersonal. Kapitel zwei definiert die Gesundheitswissenschaft und stellt deren Aufgaben und Ziele dar. Es zeigt die Parallelen zur Public Health und die Bedeutung der Gesundheitswissenschaft für die Pflegewissenschaft auf. Kapitel drei beleuchtet den Begriff Gesundheit und erklärt die Bedeutung der Salutogenese von Aaron Antonovsky. Kapitel vier befasst sich mit den grundlegenden Konzepten der Gesundheitsförderung, insbesondere der betrieblichen Gesundheitsförderung. Es erläutert die Ottawa Charta und die verschiedenen Ebenen der Gesundheitsförderung. Zudem werden Methoden der Gesundheitsförderung vorgestellt, wie Gesundheitsaufklärung, Gesundheitserziehung und Gesundheitstraining. Kapitel fünf beschreibt die Gründe für die Notwendigkeit von betrieblicher Gesundheitsförderung im Krankenhaus, Pflegeheim und in ambulanten Pflegediensten. Kapitel sechs untersucht die gesundheitlichen Belastungen, denen Pflegekräfte im Berufsalltag ausgesetzt sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gesundheitswissenschaft, Pflege, betriebliche Gesundheitsförderung, Rückenschmerzen, Public Health, Salutogenese, Prävention, Arbeitsbelastung, Gesundheitserziehung, Gesundheitsberatung, Pflegeforschung, Arbeitsbedingungen, Mitarbeitergesundheit, Demographischer Wandel.
- Quote paper
- Jan Sauer (Author), 2006, Eine Berufsgruppe hat Rückenschmerzen. Betriebliche Gesundheitsförderung für Pflegekräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/54133