Skandale sind Konstrukte, in denen Missstände aufgedeckt, sich darüber empört wird, und deren Urheber dann letztlich zur Herstellung des Normalzustandes sanktioniert werden. Der Skandalisierungsprozess entspricht deshalb nach Kepplinger einem Kunstwerk, das klare Botschaften und starke emotionale Appelle vermittelt.
Viele Prominente wie zu Guttenberg, Wulff oder Hoeneß, um nur ein paar neuere Beispiele zu nennen, haben es bereits erlebt: die Skandalisierung des eigenen Vergehens. Diese Personen können wahrlich nicht behaupten, dass ihnen dieser Prozess der medialen Hetzjagd nichts angetan hat. Im Gegenteil, denn sie mussten ihr Amt niederlegen, sich privat und sozial verändern und sind dann für einige Zeit ganz von der Bildfläche verschwunden. Für den Einzelnen ist der Skandalisierungsprozess negativ konnotiert. Wie aber sehen die Folgen konkret aus? Es ist kaum vorstellbar, dass Skandale auch etwas Gutes an sich haben.
Die Soziologie als Wissenschaft des sozialen Handelns untersucht bei Skandalen vornehmlich die Funktionen des Skandals, und diese sollten dann überwiegend positiver Natur sein, sonst kann die Existenz von Skandalen nicht gerechtfertigt werden. Daher nimmt sich diese Arbeit der Untersuchung der Folgeeffekte von Skandalen für den Einzelnen und die Gesellschaft an und fragt: brauchen wir Skandale, können sie auch nützlich sein?
In dieser Arbeit soll zunächst, um Skandale als theoretisch soziologische Konstrukte zu begreifen und der Forschungsfrage nachgehen zu können, die Skandaltheorie dargestellt und anhand einzelner Unterkapitel näher bestimmt und strukturiert werden. Dabei soll zuerst erklärt werden, was Skandale sind und auf was sie sich gründen (Kap. 2.1). Danach folgt eine Akteursbestimmung (Kap. 2.2), die von der Entstehung und dem Verlauf von Skandalen (Kap. 2.3) abgerundet wird. Anschließend werden in Kapitel 3 die für diese Arbeit wichtigen Folgeeffekte für den Skandalisierten sowie die Gesellschaft untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie der Skandale
- Definition
- Akteure
- Entstehung und Verlauf
- Folgeeffekte
- Folgen für den Skandalisierten
- Nutzen für die Gesellschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Folgeeffekte von Skandalen für den Einzelnen und die Gesellschaft und fragt, ob Skandale notwendig und nützlich sein können. Die Arbeit analysiert die Skandaltheorie und deren zentralen Elemente, um Skandale als soziologisches Konstrukt zu verstehen.
- Definition von Skandalen
- Beteiligte Akteure bei Skandalen
- Entstehung und Verlauf von Skandalen
- Folgen von Skandalen für den Betroffenen
- Gesellschaftliche Auswirkungen von Skandalen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik von Skandalen dar und führt die Forschungsfrage ein. Sie beleuchtet die ambivalenten Folgen von Skandalen für den Einzelnen und die Gesellschaft.
Theorie der Skandale
Dieses Kapitel definiert den Begriff des Skandals als soziologisches Phänomen und analysiert die beteiligten Akteure sowie den Entstehungsprozess und Verlauf von Skandalen.
Folgeeffekte
In diesem Kapitel werden die Folgen von Skandalen für den Skandalisierten und die Gesellschaft untersucht. Die Arbeit beleuchtet die potenziellen positiven und negativen Auswirkungen von Skandalen.
Schlüsselwörter
Skandal, Skandaltheorie, Moral, Werte, Normen, Akteure, Folgen, Gesellschaft, Einzelner, Missstände, Enthüllungsjournalismus, Medien, Öffentlichkeit, Soziologie.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Skandale und ihre Folgeeffekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/539595