Diese Seminararbeit beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wer Wolfgang Rödel war und welchen Weg er, sowohl als Parteifunktionär im Deutschen Demokratischen Rundfunk, als auch als Wissenschaftler an der Fakultät bzw. Sektion Journalistik, einschlug. Nicht die Journalistenausbildung an sich steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern vielmehr der Rundfunk der DDR, das Staatliche Rundfunkkomitee und das Institut für Rundfunkjournalistik, sowie die Verbindung zu Wolfgang Rödel, seinen Aufgaben und Funktionen in den jeweiligen Bereichen. Was konnte er in einem Zeitraum von 25 Jahren an der Universität Leipzig bewirken? Wie sehr beeinflusste seine Stellung als Parteifunktionär im Rundfunk der DDR die wissenschaftliche Arbeit?
Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen vorerst die vier Besatzungsmächte die Leitung und Kontrolle des Rundfunks in Deutschland, doch noch Ende 1945 wurde auf Beschluss der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) die Leitung des gesamten Rundfunkwesens in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) an die deutsche Zentralverwaltung für Volksbildung übertragen. Das Programm unterstand der Leitung der Abteilung Propaganda der SMAD; Mitarbeiter der Sender wurden nach ihrer politischen Einstellung ausgewählt, führende Positionen gezielt mit bekennenden Kommunisten besetzt. Alle Verwaltungsangelegenheiten, die den Rundfunk in der SBZ betrafen, wurden im Oktober 1949 von der SMAD offiziell an die Regierung der DDR übergeben. Der Staatsrundfunk wurde sukzessive in einen Parteirundfunk umgewandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Parteiorgan Hörfunk in der DDR – ein Überblick
- Exkurs: Staatliches Rundfunkkomitee der DDR
- Wolfgang Rödel
- Nachkriegszeit bis Anfang der 1960er Jahre
- Tätigkeit an der Fakultät/Sektion Journalistik
- Exkurs: Institut für Rundfunkjournalistik
- Konzeption des Lehrprogramms Rundfunkjournalistik 1985
- Ein Parteifunktionär zwischen Politik und Wissenschaft - ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Person Wolfgang Rödel, einem wichtigen Akteur im Rundfunkgeschehen der DDR. Sie untersucht seine Rolle sowohl als Parteifunktionär im Deutschen Demokratischen Rundfunk als auch als Wissenschaftler an der Fakultät bzw. Sektion Journalistik der Karl-Marx-Universität Leipzig. Die Arbeit analysiert, wie Rödels Funktionen im Staatsapparat die wissenschaftliche Arbeit beeinflussten und welche Auswirkungen seine Tätigkeit auf die Journalistenausbildung hatte.
- Der Rundfunk der DDR als politisches Instrument der SED
- Die Rolle von Wolfgang Rödel im Staatlichen Rundfunkkomitee der DDR
- Rödels Einfluss auf die Lehre und Forschung an der Fakultät für Journalistik in Leipzig
- Die Verbindung von Partei und Wissenschaft im Kontext der DDR
- Die Bedeutung des Instituts für Rundfunkjournalistik in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel liefert einen Überblick über den Rundfunk in der DDR und das Staatliche Rundfunkkomitee, welches für die einheitliche Leitung des Rundfunkwesens verantwortlich war. Dieses Kapitel beleuchtet die Aufgaben und Funktionen des Rundfunks sowie seine enge Verbindung zur SED.
Im dritten Kapitel steht Wolfgang Rödel im Mittelpunkt. Es werden seine Tätigkeiten sowohl im Deutschen Demokratischen Rundfunk als auch an der Fakultät für Journalistik in Leipzig beleuchtet. Der Fokus liegt auf Rödels Position als Parteifunktionär im Rundfunk und dessen Auswirkungen auf seine wissenschaftliche Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder DDR-Rundfunk, Parteipolitik, Wissenschaft, Journalistik, Journalistenausbildung, Institut für Rundfunkjournalistik, Wolfgang Rödel, Staatliches Rundfunkkomitee, Karl-Marx-Universität Leipzig und Propaganda.
- Arbeit zitieren
- Juliane Bonkowski (Autor:in), 2018, Zwischen Partei und Wissenschaft. Wolfgang Rödel im Rundfunkgeschehen der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/537101