In dieser Arbeit werden die als Datierungsfixpunkte angesehenen archäologischen Quellen, aus dem Zeitraum von der Einführung der Tetrarchie durch Diokletian im Jahr 293 n. Chr. bis zum Tode des Kaisers Julian 363 n. Chr., das heißt dem Ende der konstantinischen Dynastie, kritisch auf ihre Stichhaltigkeit geprüft.
Mit dem Rücktritt der beiden Augusti Diokletian und Maximian 305 n. Chr. stiegen die Caesares Constantius und Galerius als neue Augusti auf. Nachdem Constantius 306 starb, riefen dessen britannische Truppen seinen Sohn Flavius Valerius Constantinus, bekannt als Konstantin der Große oder auch Konstantin I., zum Kaiser aus, der sich ab 324 n. Chr. als Alleinherrscher durchgesetzt hatte. Während die Lage an der Donau noch weit-reichend gesichert war, blieb die Situation im Osten gefahrenträchtig, weil die Perser nach einem angespannten Frieden gegen Ende der Regierungszeit Konstantins I. unter Schapur II. erneut in die Offensive gingen. Auch die Rheingrenze in Gallien stellte weiterhin einen außenpolitischen Brennpunkt dar. Die Regierungszeit seines Sohnes Constantius II., der seit 337 n. Chr. – dem Tod Konstantins I. − Kaiser im Osten des Römischen Reiches und ab 350 n. Chr. Alleinherrscher war, wurde durch einen permanenten Abwehrkampf an den Grenzen geprägt, währenddessen es im Inneren mehrfach zu Usurpationen kam.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Hintergrund
- Die Quellensituation
- Kastelle
- Tasgaetium
- Der Kastellfriedhof
- Divitia
- Die Datierung des Brückenbaus
- Höhenbefestigungen
- Die spätrömische Höhenbefestigung auf dem Katzenberg bei Mayen
- Körpergräberfelder
- Der römische Friedhof an der Jakobstraße zu Köln
- Die 5. Belegungsphase
- Die 6. Belegungsphase
- Leitfunde
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der kritischen Überprüfung der archäologischen Quellen aus der Zeit der Tetrarchie bis zum Tod Kaiser Julians, mit dem Fokus auf die Stichhaltigkeit ihrer Datierung.
- Analyse der archäologischen Quellen aus der Zeit der Tetrarchie und der konstantinischen Dynastie
- Bewertung der Datierung von Funden und Fundkomplexen im Kontext historischer Ereignisse
- Untersuchung von Kastellen, Höhenbefestigungen und Körpergräberfeldern als archäologische Quellen
- Herausarbeitung der Herausforderungen bei der Datierung von Fundmaterial im Kontext des 4. Jahrhunderts n. Chr.
- Besonderer Fokus auf die Grenzsicherung und den kriegerischen Auseinandersetzungen dieser Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Zielsetzung und den zeitlichen Rahmen der Untersuchung vor, wobei der Fokus auf die kritische Überprüfung der archäologischen Quellen aus der Zeit der Tetrarchie bis zum Tod Kaiser Julians liegt.
- Der historische Hintergrund: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die politische und militärische Situation im Römischen Reich während der Tetrarchie und der konstantinischen Dynastie, einschließlich der Herrschaft von Diokletian, Konstantin dem Großen und Constantius II.
- Die Quellensituation: In diesem Kapitel werden die Herausforderungen bei der Datierung von Fundmaterial im späten 3. und frühen 4. Jahrhundert n. Chr. erläutert, insbesondere die Problematik der Münzdatierung und die Bedeutung von Brandhorizonten als Datierungsfixpunkte.
- Kastelle: Dieses Kapitel untersucht die Kastelle Tasgaetium und Divitia, die im Zusammenhang mit der Neubefestigung der römischen Grenze an Rhein und Donau entstanden sind. Der Fokus liegt auf der Datierung der Kastelle und der Interpretation der archäologischen Funde.
- Höhenbefestigungen: Dieses Kapitel analysiert die spätrömische Höhenbefestigung auf dem Katzenberg bei Mayen, wobei der Schwerpunkt auf der Datierung und der Funktion der Anlage liegt.
- Körpergräberfelder: Dieses Kapitel befasst sich mit dem römischen Friedhof an der Jakobstraße zu Köln, insbesondere mit den 5. und 6. Belegungsphasen. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Leitfunde und deren Bedeutung für die Datierung.
Schlüsselwörter
Tetrarchie, Konstantin, Konstantins Söhne, Spätantike, Römische Grenzbefestigung, Kastelle, Höhenbefestigungen, Körpergräberfelder, Datierung, Archäologie, Fundmaterial, Brandhorizont, Münzdatierung, Kriegsführung, Grenzsicherung.
- Quote paper
- Daniel Richardt (Author), 2014, Die römische Tetrarchie und die konstantinische Dynastie. Höhensiedlungen, Kastelle und Körpergräberfelder, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/536696