Auf der Grundlage des Gesetzestextes von 1952, unterschiedlicher Wirtschaftsdaten und Rückbezug auf differenzierte Forschungsbeiträge soll diese Arbeit untersuchen, inwieweit, so die These, sich das Gesetz über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft (1952) als ein Instrument funktionierender und effektvoller Investitionshilfe erwies, insbesondere im Hinblick auf das schwerindustriell geprägte Nordrhein-Westfalen.
Dafür wird zunächst die wirtschaftliche Sonderrolle der Grundstoffindustrie betrachtet. Es folgen einige Anmerkungen zum Investitionshilfegesetz selbst, seinen Kritikern und damit möglichen politisch-gesellschaftlichen und vor allem ideologischen Problemhorizonten. Im nächsten Schritt wird sich den ökonomischen Konsequenzen systematisch angenähert, indem die volkswirtschaftliche Wirkungsweise sowohl auf einer Metaebene als auch spezifisch nach Regionen und Wirtschaftszweigen erläutert wird. Anschließend werden die Erkenntnisse resümiert.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erfuhr die Wirtschaft der späteren Bundesrepublik Deutschland einen „Zusammenbruch von nie gekannten Ausmaßen“. Für den folgenden wirtschaftlichen Aufschwung wurde neben der Währungs- und Wirtschaftsreform vor allem die Etablierung der sozialen Marktwirtschaft unter Bundeskanzler Konrad Adenauer und Finanzminister Ludwig Erhard verantwortlich gemacht.
Die Grundstoffindustrie blieb jedoch hinter dieser Entwicklung zurück. Vielmehr ging von ihr die Gefahr aus, die positive wirtschaftliche Entwicklung in der Frühphase der Bundesrepublik durch ihr drohende Produktionsengpässe zu gefährden. An dieser Stelle setzt das 1952 verabschiedete Gesetz über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft an, dessen Ziel es war, den Investitionsbedarf der Grundstoffindustrie - auch Engpassindustrien genannt - zu decken, um das Wirtschaftswachstum nicht zu hemmen. Inwieweit dieses Bestreben gelungen ist, auf welcher Grundlage dieser hoheitliche Eingriff in die Wirtschaftssphäre basierte und welche ökonomischen Konsequenzen respektive mögliche volkswirtschaftliche Problemstellungen sich aus dem Gesetz ergaben, insbesondere für das schwerindustriell geprägte Ruhrgebiet, sind Fragen, unter die sich diese Arbeit stellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sonderrolle der Grundstoffindustrie und Nordrhein-Westfalens
- Das Gesetz über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft
- Entstehung
- Ausgestaltung und Marktkonformität
- Rezeption
- Ideologie
- Ökonomische Konsequenzen – „Danaer Geschenk“?
- Wirkungs- und Funktionsweise
- Kapitaltransfer zwischen Wirtschaftszweigen und Regionen
- Preis- und Investitionsentwicklung
- Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das 1952 verabschiedete Gesetz über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft mit Fokus auf seine ökonomischen Konsequenzen, insbesondere für das Ruhrgebiet. Ziel ist es, die Effektivität und Funktionsweise des Gesetzes sowie die politische und ideologische Dimension des staatlichen Eingriffs in die Wirtschaftssphäre zu untersuchen.
- Die Sonderrolle der Grundstoffindustrie in der frühen Bundesrepublik
- Die Entstehung und Ausgestaltung des Investitionshilfegesetzes
- Die ökonomischen Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftszweige und Regionen
- Die Kritik und Problematik des Gesetzes
- Die Bedeutung des Gesetzes für die Entwicklung des Ruhrgebiets
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit beleuchtet den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und die besondere Rolle der Grundstoffindustrie, die im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen hinter den Erwartungen zurückblieb. Das Investitionshilfegesetz von 1952 soll die Engpässe in der Grundstoffindustrie beheben und das Wirtschaftswachstum fördern.
Die Sonderrolle der Grundstoffindustrie und Nordrhein-Westfalens
Der Aufschwung der westdeutschen Wirtschaft nach dem Krieg wurde durch die Rückkehr zur freien Marktwirtschaft begünstigt. Die Grundstoffindustrie jedoch litt unter bürokratischen Strukturen, Entflechtungsmaßnahmen und einem zerrütteten Kapitalmarkt, was zu Produktionsengpässen führte. Die Region Nordrhein-Westfalen, in der sich die Engpassindustrien konzentrierten, spielte eine zentrale Rolle bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Entwicklung.
Das Gesetz über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft
Entstehung
Die Entstehung des Gesetzes resultierte aus den Disproportionalitäten zwischen der Grundstoffindustrie und anderen Wirtschaftszweigen.
Ausgestaltung und Marktkonformität
Dieser Abschnitt befasst sich mit der inhaltlichen Gestaltung des Gesetzes und der Frage, wie es mit den Prinzipien der Marktwirtschaft in Einklang gebracht wurde.
Rezeption
Hier wird die Reaktion auf das Gesetz von verschiedenen Akteuren beleuchtet, wie z.B. von Wirtschaftstreibenden und politischen Entscheidungsträgern.
Ideologie
Dieser Teil analysiert die ideologischen Hintergründe des Gesetzes, seine Motivation und seine Auswirkungen auf die politische Landschaft.
Ökonomische Konsequenzen – „Danaer Geschenk“?
Wirkungs- und Funktionsweise
Dieser Abschnitt untersucht die ökonomischen Auswirkungen des Gesetzes auf die Wirtschaft.
Kapitaltransfer zwischen Wirtschaftszweigen und Regionen
Die Analyse fokussiert sich auf die Verteilung von Investitionsmitteln und deren Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftszweige und Regionen.
Preis- und Investitionsentwicklung
Die Auswirkungen des Gesetzes auf Preisentwicklungen und Investitionsaktivitäten werden hier beleuchtet.
Kritik
Dieser Teil beleuchtet Kritikpunkte am Gesetz, seine potenziellen Schwächen und seine Auswirkungen auf die Volkswirtschaft.
Schlüsselwörter
Wiederaufbau, Grundstoffindustrie, Investitionshilfegesetz, Engpassindustrien, Wirtschaftswachstum, Nordrhein-Westfalen, Ruhrgebiet, Soziale Marktwirtschaft, Kapitaltransfer, Preisentwicklung, Kritik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Das Investitionshilfegesetz von 1952. Wirtschaftlicher Wiederaufbau in der BRD, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/535413