„Die gesetzliche Rentenversicherung ist und bleibt die wichtigste Säule der Altersversorgung.“, mit diesem Satz werden im Koalitionsvertrag der CDU, CSU und SPD vom 11.11.2005 die Beschlüsse zum Thema Rente eingeleitet. Die Regierungsparteien haben sich also weiterhin die nachhaltige Finanzierbarkeit und die Sicherung des Lebensstandards der Menschen im Alter zum Ziel gesetzt.
Dem gegenüber stehen schon seit Jahren kritische Literaturveröffentlichungen wie „Renten vor dem Absturz - Ist der Sozialstaat am Ende?“ oder auch konträre Pressemitteilungen, z.B. vom Deutschen Institut für Altersvorsorge: 18.11.04, „Die Inflationsillus ion der Rentner von morgen“, oder der Spiegel: 01.08.05 „Das Rentensystem vor dem Kollaps“. Die Ergänzung der gesetzlichen Rente durch die private und betriebliche Altersvorsorge, die mit der Renten-reform 2001 beschlossen wurde, zeigt, dass die gesetzlichen Renten nicht mehr zur Altersabsicherung ausreichen.
Durch laufende Änderungen des Sozialgesetzbuches VI wird es immer schwieriger, die gesetzlichen Bestimmungen zu überblicken und zu verstehen, So stellt sich die Frage, warum die gesetzlichen Renten in Zukunft angeblich nicht mehr finanzierbar sind. Zur Beantwortung dieser Frage, wird in der vorliegenden Hausarbeit untersucht, welchen Herausforderungen die Gesetzliche Rentenversicherung im 21 Jahrhundert gegenüber steht und in wieweit die aktuellen Reformansätze diesen begegnen. Die Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung dienen der Urteilsfindung. Die Ausgangsfrage kann am Ende der Analyse beantwortet werden. Die persönliche Bilanz soll meine Haltung ausdrücken. Auf Grund der Komplexität des Themas kann in einer Hausarbeit dieses Umfanges kein vollständiger Einblick in die Fragestellung gewährt werden, deshalb werden in dieser Arbeit nur die dominantesten Einflussfaktoren gemäß der Problemstellungen der GRV berücksichtigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kennzeichen der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV)
- Der Generationenvertrag
- Die Beitragsparität
- Die Systemeigenen Diskrepanzen der GRV
- Die Auswirkungen der Erwerbslosigkeit in Bezug zur GRV
- Die Entwicklung der Globalisierung
- Die Entwicklung der Erwerbslebenszeit
- Die Auswirkungen des demographischen Wandels in Bezug zur GRV
- Die Entwicklung der Fertilität
- Die Entwicklung der Mortalität
- Die Entwicklung der Migration
- Wie reagierte die Bundesregierung bisher auf die bestehenden Herausforderungen?
- Die Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Herausforderungen, denen die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) im 21. Jahrhundert gegenübersteht, und beleuchtet, inwieweit aktuelle Reformansätze diesen begegnen. Die Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung soll zur Urteilsfindung beitragen. Die Arbeit untersucht, warum die gesetzliche Rentenversicherung in Zukunft angeblich nicht mehr finanzierbar ist.
- Die Kennzeichen der GRV: Generationenvertrag und Beitragsparität
- Die systemimmanenten Diskrepanzen der GRV: Belastung der Sozialkassen, Äquivalenzprinzip und Umlageverfahren
- Die Auswirkungen von Erwerbslosigkeit und demografischem Wandel auf die GRV
- Die bisherigen Reaktionen der Bundesregierung auf die Herausforderungen
- Die Bewertung der bestehenden Reformen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte über die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Rentenversicherung und stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor. Sie zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft der GRV auf und benennt die wichtigsten Einflussfaktoren, die in der Arbeit näher untersucht werden sollen.
Die Kennzeichen der gesetzlichen Rentenversicherung
Dieses Kapitel beschreibt die beiden zentralen Kennzeichen der GRV: den Generationenvertrag und die Beitragsparität. Der Generationenvertrag basiert auf dem Umlageverfahren, bei dem die Beiträge der aktuellen Erwerbstätigen direkt an die Rentner ausgezahlt werden. Die Beitragsparität besagt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen Beiträge in die GRV entrichten.
Die Systemeigenen Diskrepanzen der GRV
Dieses Kapitel beleuchtet die systemimmanenten Herausforderungen der GRV. Das Äquivalenzprinzip, das die Rentenhöhe an die Höhe und Dauer der Beitragszahlungen koppelt, wird in Frage gestellt. Zudem wird die Funktionsweise des Umlageverfahrens im Kontext von Wirtschaftskonjunktur und Arbeitslosigkeit diskutiert.
Die Auswirkungen der Erwerbslosigkeit in Bezug zur GRV
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der Globalisierung und der Entwicklung der Erwerbslebenszeit auf die GRV. Es werden die Auswirkungen von veränderten Erwerbsbiographien und der wachsenden Zahl von Menschen mit atypischen Beschäftigungsformen auf die Finanzierbarkeit der Rentenversicherung beleuchtet.
Die Auswirkungen des demographischen Wandels in Bezug zur GRV
Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die GRV. Es werden die Entwicklungen der Fertilität, Mortalität und Migration in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Altersstruktur der Gesellschaft und die Finanzierung der Rentenversicherung betrachtet.
Wie reagierte die Bundesregierung bisher auf die bestehenden Herausforderungen?
Dieses Kapitel beleuchtet die bisherigen Reaktionen der Bundesregierung auf die Herausforderungen der GRV. Es werden die wichtigsten Reformansätze der letzten Jahre vorgestellt und ihre Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit der Rentenversicherung bewertet.
Die Bewertung der bestehenden Reformen der Bundesregierung
Dieses Kapitel bewertet die bestehenden Reformen der Bundesregierung in Bezug auf ihre Effektivität und ihre Nachhaltigkeit. Es wird analysiert, inwieweit die Reformen den Herausforderungen der GRV gerecht werden und wie sie sich auf die Zukunft der Rentenversicherung auswirken.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: gesetzliche Rentenversicherung (GRV), Generationenvertrag, Beitragsparität, Umlageverfahren, Äquivalenzprinzip, Erwerbslosigkeit, Globalisierung, demographischer Wandel, Fertilität, Mortalität, Migration, Reformansätze, Finanzierbarkeit.
- Quote paper
- Gabriele Schelp (Author), 2006, Warum ist die gesetzliche Rente nicht mehr zukunftssicher? , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52789