Der Versuch dieser Facharbeit ist es, zu einer Annahme zu gelangen, wie die Zukunft von Pflegeheimen aussehen könnte und damit die Tätigkeit eines Heimleiters.
Da ich seit etlichen Jahren als selbständiger Berufsbetreuer tätig bin, versuche ich zu dieser Annahme zu gelangen, indem ich die Entwicklung des Vormundschafts- und Betreuungsrechts schildere bis in die Gegenwart hinein. Diese Entwicklung, welche gerade in dem vergangenen Jahr 2005 einen traurigen Umschwung vollzog (weshalb ich auch die Gesetzesänderung zum 1.7.2005 in einem separaten Punkt beschreibe), soll als Gradmesser dienen für den weiteren Umgang mit Alten und Behinderten, welche ja hauptsächlich vom Betreuungsrecht betroffen sind.
Um aufzuzeigen, dass ein Wandel von Werten bezüglich des Umganges mit Mitmenschen und bezüglich des Wertes eines Menschen innerhalb kürzester Zeit möglich ist, gehe ich in Punkt Nr. 3 auf den Umgang mit Behinderten - den sogenannten „Ballastexistenzen“ - im Dritten Reich ein. Ich schildere den Umgang zu dieser Zeit mit dem Vormundschaftsrecht und berichte von dem einzigen Vormundschaftsrichter, welcher sich nachdrücklich gegen die Tötung von Behinderten wehrte.
Ich beschäftige mich dann in einem weiteren Punkt mit dem Buch „Das Methusalem Komplott“ von Frank Schirrmacher, welcher aus der unausweichlich auf uns zukommenden Überalterung der Gesellschaft ebenfalls Schlüsse zu ziehen versucht auf den Umgang mit alten Menschen in der Zukunft.
Alle bis hierher behandelten Punkte benutze ich dann, um einen Ausblick zu bekommen, wie die Tätigkeit eines Heimleiters zukünftig aussehen könnte.
Ich gehe auf die Tätigkeit eines Heimleiters ein, so wie sie sich derzeit aus dem Heimgesetz ergibt und durch die Interessengruppen, welche in der Einrichtung Heim leben und arbeiten.
Zukünftig werden die demographische Entwicklung, die Sicht und Bewertung des alten Menschen und die Beständigkeit oder eben Unbeständigkeit von menschlichen Wertvorstellungen - wie in den vorhergehenden Punkten besprochen – auf das Berufsbild des Heimleiters und die Anforderungen an einen Heimleiter entscheidenden Einfluss haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursprünge und Entwicklung des Vormundschaftsrechts
- Das Betreuungsgesetz vom 1.1.1992
- Das Betreuungsrechtsänderungsgesetz zum 1.1.1999
- Vormundschaftsrecht im Dritten Reich
- Folgen des Dritten Reichs für Vormundschaftsrecht und Betreuungsrecht
- Das 2. Betreuungsrechtsänderungsgesetz zum 1.7.2005 und das Vormünder- und Betreuervergütungsgesetz VBVG
- Widersprüche zwischen dem neuen Betreuungsrechtsänderungsgesetz und dem Grundgesetz sowie dem Betreuungsgesetz gem. BGB
- Folgen des Betreuungsgesetzes zum 1.7.2005 für Sozialhilfeträger und Pflegekassen
- Mutmaßungen über den zukünftigen Umgang mit alten Menschen
- Die Anforderungen an einen Heimleiter
- Aussicht auf zukünftige Anforderungen an einen Heimleiter
- Schlusskapitel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit zielt darauf ab, die zukünftige Entwicklung von Pflegeheimen und die Tätigkeit eines Heimleiters zu beleuchten. Der Autor analysiert die Entwicklung des Vormundschafts- und Betreuungsrechts bis in die Gegenwart, insbesondere den traurigen Umschwung des Jahres 2005, um den zukünftigen Umgang mit Alten und Behinderten zu erforschen. Die Facharbeit beleuchtet auch den Wandel von Werten im Umgang mit Mitmenschen und den Wert eines Menschen im Dritten Reich und untersucht die möglichen Auswirkungen der Überalterung der Gesellschaft auf den Umgang mit alten Menschen in der Zukunft.
- Entwicklung des Vormundschafts- und Betreuungsrechts
- Wandel von Werten im Umgang mit Mitmenschen
- Auswirkungen der Überalterung der Gesellschaft auf den Umgang mit alten Menschen
- Zukünftige Anforderungen an den Beruf des Heimleiters
- Zukünftige Entwicklung von Pflegeheimen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt die Zielsetzung der Facharbeit dar, nämlich die zukünftige Entwicklung von Pflegeheimen und die Tätigkeit eines Heimleiters zu erforschen.
Das Kapitel "Ursprünge und Entwicklung des Vormundschaftsrechts" beleuchtet die historische Entwicklung des Vormundschaftsrechts vom römischen Recht bis zum Betreuungsgesetz von 1992.
Das Kapitel "Vormundschaftsrecht im Dritten Reich" untersucht den Umgang mit Behinderten im Dritten Reich und schildert den Widerstand eines Vormundschaftsrichters gegen die Tötung von Behinderten.
Das Kapitel "Folgen des Dritten Reichs für Vormundschaftsrecht und Betreuungsrecht" beleuchtet die Auswirkungen des Dritten Reichs auf das Vormundschaftsrecht und Betreuungsrecht.
Das Kapitel "Das 2. Betreuungsrechtsänderungsgesetz zum 1.7.2005 und das Vormünder- und Betreuervergütungsgesetz VBVG" analysiert das neue Betreuungsrechtsänderungsgesetz und dessen Auswirkungen auf Sozialhilfeträger und Pflegekassen.
Das Kapitel "Mutmaßungen über den zukünftigen Umgang mit alten Menschen" untersucht die Auswirkungen der Überalterung der Gesellschaft auf den Umgang mit alten Menschen.
Das Kapitel "Die Anforderungen an einen Heimleiter" beschreibt die aktuelle Tätigkeit eines Heimleiters gemäß dem Heimgesetz.
Das Kapitel "Aussicht auf zukünftige Anforderungen an einen Heimleiter" blickt auf die zukünftigen Anforderungen an den Beruf des Heimleiters.
Schlüsselwörter
Die Facharbeit konzentriert sich auf die Themen Vormundschaftsrecht, Betreuungsrecht, Überalterung der Gesellschaft, Pflegeheime, Heimleitung, der Umgang mit alten Menschen, die demographische Entwicklung und die Beständigkeit von menschlichen Wertvorstellungen.
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Viebahn (Autor:in), 2006, Mutmaßungen über den zukünftigen Umgang mit alten Menschen anhand der Entwicklung von Vormundschafts-/ Betreuungsrecht sowie Heimgesetz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52681