In Thüringen, vornehmlich in der näheren Umgebung Jenas, traten in den letzten Jahren an Schwarzkiefern (PinusnigraARNHOLD) massive Kronenschäden auf. Vor einigen Jahren zeigten sich plötzlich braune Triebspitzen, die, wie sich später herausstellte, Vorboten eines epidemischen Schadverlaufs waren. Im gleichen Zeitraum herrschten extreme Witterungsverhältnisse, beispielsweise wechselte sich ein niederschlagsreicher Sommer 2002 mit einem überdurchschnittlich warmen und trockenen Sommer 2003 ab. Als unmittelbare Folge eines gestiegenen Schadumfangs in Mitteleuropa fiel in der forstlichen Literatur eine verstärkte Präsenz dieses Themas auf.
Die im Allgemeinen als robuste Baumart geltende Schwarzkiefer war bei früheren Erhebungen des Waldzustandes um Jena eine der wenigen Baumarten, die kaum Schäden aufwies. Umso mehr überraschte und verunsicherte in den letzten beiden Jahren der sich verschlechternde Gesamtzustand der Schwarzkiefer. Aufgrund der Symptomatik des Schadens wurde den Fachleuten vor Ort früh bewusst, dass es sich hierbei um einen Triebpilz handeln musste. Stichprobenartig zur Untersuchung gesammelte Zweigproben bestätigten durch eine Analyse im Labor den Verdacht und definierten als Erreger den PilzSphaeropsis sapinea(FR.) DYKO & SUTTON (im Folgenden vereinfachtS. sapinea).
Trotz der eindeutigen Bestimmung des Erregers waren ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen über die Zusammenhänge der Erreger-Wirt-Beziehung und der biotischen sowie abiotischen Einflussgrößen noch nicht eindeutig geklärt bzw. aufbereitet. Die vorliegende Arbeit dient einer weiteren Beleuchtung des Schadkomplexes vonS. sapineaan der Schwarzkiefer, speziell für den Jenaer Wuchsraum. Das Ziel der Arbeit bestand in der Auswertung von Fachliteratur, der Analyse aller beeinflussenden Elemente und der Bildung von Lösungsansätzen für die waldbauliche Praxis. Insbesondere galt es, das plötzliche Auftreten des Pilzes und den fürS. sapineaungewöhnlichen Schadverlauf zu klären.
Als Basis für die Auswertung des Witterungsverlaufs, für die Jahrringanalyse und die Kontrolle der sekundären Schadfaktoren diente der Nachweis des Erregers auf verschiedenen Probeflächen. Die Zustandserhebung von Schwarzkiefer-Beständen zeigte den Ist-Zustand auf und war zugleich Grundlage für weitere periodische Aufnahmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG UND THEMENSTELLUNG
- 2 STAND DER ERKENNTNISSE
- 2.1 Biologie des Wirts (P. nigra ARNHOLD)
- 2.2 Eigenschaften des Wuchsraumes Jena
- 2.3 Biologie des Erregers (S. sapinea) und Pathogenese der Erkrankung
- 2.4 Beispiele für Schäden durch S. sapinea......
- 2.5 Aspekte der Untersuchungsmethodik....
- 3 MATERIAL UND METHODEN
- 3.1 Aufnahme der Probestände...
- 3.2 Nachweis des Erregers, Fernerkundung der Probebestände.
- 3.3 Auswertung des Witterungsverlaufs, Analyse der Jahrringe
- 3.4 Kontrolle der sekundären Schadfaktoren, Durchführung der Umfrage …………………..\n
- 4 ERGEBNISSE.
- 4.1 Nachweis des Erregers
- 4.2 Zustandserfassung der Probebestände
- 4.3 Auswertung des Witterungsverlaufs .
- 4.4 Jahrringanalyse ......
- 4.5 Sekundäre Schadfaktoren.
- 4.6 Waldbauliche Auswirkungen der Erkrankung.
- 4.7 Resultat der Meinungsumfrage
- 5 DISKUSSION
- 6 ZUSAMMENFASSUNG/ABSTRACT
- LITERATURVERZEICHNIS..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen und Auswirkungen des Befalls von Schwarzkiefern (Pinus nigra) durch den Pilz Sphaeropsis sapinea im Raum Jena. Sie analysiert die Biologie des Wirts und des Erregers, beleuchtet die Einflüsse des Wuchsraumes und des Witterungsverlaufs und erforscht die Schadwirkung des Pilzes auf die Bäume.
- Biologie des Wirts und des Erregers
- Einfluss des Wuchsraumes Jena
- Witterungsbedingte Einflüsse auf den Befall
- Schadwirkung von S. sapinea auf Schwarzkiefern
- Mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Schadkomplexes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung und Themenstellung
Die Einleitung beschreibt die beobachteten Kronenschäden an Schwarzkiefern im Raum Jena und stellt die Bedeutung des Themas für die Forstwirtschaft und die Öffentlichkeit dar.
- Kapitel 2: Stand der Erkenntnisse
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Wissensstand über die Biologie des Wirts (Schwarzkiefer), die Eigenschaften des Wuchsraumes Jena, die Biologie des Erregers (S. sapinea) und die Pathogenese der Erkrankung. Es werden zudem Beispiele für Schäden durch S. sapinea und Aspekte der Untersuchungsmethodik diskutiert.
- Kapitel 3: Material und Methoden
In diesem Kapitel werden die Methoden der Untersuchung erläutert. Dazu gehören die Aufnahme der Probestände, der Nachweis des Erregers, die Fernerkundung der Probebestände, die Auswertung des Witterungsverlaufs, die Analyse der Jahrringe und die Kontrolle der sekundären Schadfaktoren.
- Kapitel 4: Ergebnisse
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, die sich auf den Nachweis des Erregers, die Zustandserfassung der Probebestände, die Auswertung des Witterungsverlaufs, die Jahrringanalyse, die sekundären Schadfaktoren, die waldbaulichen Auswirkungen der Erkrankung und die Meinungsumfrage beziehen.
Schlüsselwörter
Schwarzkiefer, Pinus nigra, Sphaeropsis sapinea, Triebpilz, Kronenschäden, Wuchsraum Jena, Witterungsverlauf, Schadwirkung, waldbauliche Maßnahmen
- Arbeit zitieren
- Thomas Haenisch (Autor:in), 2005, Waldbauliche Behandlung von Pinus nigra Arnhold -Beständen auf Muschelkalk unter Berücksichtigung der Erkrankung durch Sphaeropsis sapinea (Fr.) Dyko & Sutton, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52651