Die Theorie vom Verbrechen als Pflichtverletzung ist im Vergleich zum Rechtsgutsverletzungsdogma weitestgehend nur in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland vertreten worden. Schon aufgrund der zeitlichen Einordnung ist auf die große Kritikwürdigkeit dieser Theorie zu schließen. In dieser Arbeit werden Inhalte, Rückschlüsse und Konsequenzen der Theorie sowie ihre Befürworter und Gegner und deren Argumente näher beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Verbrechen als Pflichtverletzung
- Die Abkehr von der Rechtsgutstheorie
- Die Rechtsgutslehre im Nationalsozialismus
- Kritik an der Rechtsgutslehre
- Die Pflichtverletzungstheorie
- Die Pflichtverletzung als neuer Kernbegriff
- Recht und Pflicht
- Der Kampf gegen das liberale Strafrecht
- Strafrecht des Deutschen Volkes
- Die Wertbeziehenden
- Rechtsphilosophie und Nationalsozialismus
- Entartetes Recht
- Die unbegrenzte Auslegung
- Rechtstheorie
- Recht und Rechtslehre im Nationalsozialismus
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Entwicklung des Kriminalisierungsprinzips „Verbrechen als Pflichtverletzung“ im Kontext des nationalsozialistischen Strafrechts. Sie analysiert die Abkehr von der Rechtsgutslehre und die Entstehung der Pflichtverletzungstheorie als neuen Kernbegriff des Strafrechts. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Hintergründe, die politischen Implikationen und die praktischen Folgen dieser Veränderung.
- Die Kritik an der Rechtsgutslehre im Nationalsozialismus
- Die Entwicklung der Pflichtverletzungstheorie
- Die Bedeutung des „Deutschen Volkes“ im Strafrecht
- Der Einfluss des Nationalsozialismus auf Rechtsphilosophie und Strafrechtsdogmatik
- Die politische Instrumentalisierung des Strafrechts
Zusammenfassung der Kapitel
Verbrechen als Pflichtverletzung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Abkehr von der Rechtsgutslehre im nationalsozialistischen Strafrecht und der Entstehung der Pflichtverletzungstheorie. Es analysiert die Kritik an der Rechtsgutslehre, die sich auf die Konzentration auf individuelle Rechte und die Vernachlässigung der gemeinschaftlichen Pflichten fokussierte. Die Arbeit zeigt auf, wie die Pflichtverletzungstheorie als neuer Kernbegriff des Strafrechts im Nationalsozialismus etabliert wurde und wie sie die Grundlage für eine totalitäre Staatsordnung liefern sollte.
Der Kampf gegen das liberale Strafrecht
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des nationalsozialistischen Strafrechts und den zentralen Akteuren dieser Bewegung. Es analysiert die verschiedenen Strömungen, die die Abkehr vom liberalen Strafrecht forderten, und beleuchtet die Rolle der „Wertbeziehenden“ im Strafrecht. Die Arbeit untersucht, wie der Nationalsozialismus die Rechtsphilosophie und die Strafrechtsdogmatik prägte und welche politischen Ziele damit verfolgt wurden.
Schlüsselwörter
Strafrecht, Nationalsozialismus, Rechtsgutslehre, Pflichtverletzung, Kriminalisierungsprinzip, Deutschtum, Wertbeziehendes Denken, Rechtsphilosophie, Strafrechtsdogmatik, Totalitarismus, politische Instrumentalisierung.
- Quote paper
- ref. dipl. jur. Stefanie Colin (Author), 2006, Verbrechen als Pflichtverletzung - Die Theorie vom Verbrechen als Pflichtverletzung , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52560