Bangkok, die Hauptstadt Thailands, hat viele Gesichter und abhängig davon, wie man sich ihr nähert, bekommt man jeweils ein anderes zu sehen. Reduziert man den Reichtum an Varianten, das Konstrukt Bangkok zu betrachten um etliche Variablen und begnügt sich damit, innerhalb einer Forschungsdisziplin das Phänomen der Stadt näher beleuchten zu wollen, wird man trotzdem feststellen müssen, dass die(se) Stadt schwer erklärbar ist. Humangeographen, Ethnologen, Kulturwissenschaftler, Historiker und viele Vertreter anderer Disziplinen beschäftigen sich mit den Städten und ihrer Erforschung, stimmen zuweilen überein, widersprechen sich an gegebenen Punkten. Die folgende Hausarbeit wird sich mit dem Buch „Bangkok. Place, Practice and Representation.“ von Marc Askew, welches zur Vorlage eines Referates im Rahmen des Seminars „Modernes Thailand“ diente, beschäftigen. Wie der Name bereits vermuten lässt, beschäftigt sich dieses Werk mit der Metropole Bangkok, seinen Orten und deren Konstituierung durch kulturelle Praktiken, und natürlich den Möglichkeiten, Räume für Repräsentationen – z. B. der Macht – zu nutzen.
Der Autor gibt in sämtlichen Kapiteln Hinweise auf die Vielzahl von Lebensstilen und damit distinkt gestalteter Räume, was impliziert, dass eine „Einheit Bangkok“ als solche nicht existent ist, es sei denn, die durch Repräsentation geschaffene.1 Die Frage, die nun zur Diskussion gestellt werden soll ist jene nach Gründen einer Stadtgestaltungspolitik wie sie in dem Kapitel „Contesting Urbanisms: Constructing the past and remaking the present“ beschrieben wird. Sind also Projekte wie z. B. das Rattanakosin Conservation Project eine Antwort der Machthaber auf die evidente soziale Transformation – welche schließlich in eigenen geschichtlichen Rekonstruktionsleistungen und Ansprüchen an den urbanen Raum mündet , um durch die Narrative von „Krung Thep“ die Nation zu einen? Oder ist die Landschaftsgestaltung der Metropole ein Ergebnis aus dem Zusammenspiel internationaler wirtschaftlicher Einflüsse und den sich daraus ergebenden Notwendigkeiten für eine effiziente Stadtplanung, ein in gewisser Eigendynamik verfangener Prozess und somit wenig kontrollierbare Konsequenz ?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Askew's Ansatz : Gliederung, Fragestellungen und Methodik
- Von Krung Thep zur Global City
- Vorstellung des Kapitels „Contesting urbanisms: constructing the past and remaking the present“
- Metropole Bangkok - Historische Einheit oder Zufall des globalen Zeitalters
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Marc Askews Buch „Bangkok. Place, Practice and Representation“, welches sich mit der Metropole Bangkok, ihren Orten und deren Konstituierung durch kulturelle Praktiken auseinandersetzt. Das Buch beleuchtet die Möglichkeiten, Räume für Repräsentationen – z. B. der Macht – zu nutzen. Die Arbeit interpretiert Askews Werk und diskutiert eine spezifische Fragestellung, die aus dem Buch hervorgeht.
- Analyse des Buches „Bangkok. Place, Practice and Representation“ von Marc Askew
- Diskussion der Stadtentwicklung Bangkoks im Kontext globaler Prozesse
- Bedeutung von Kultur und Praktiken bei der Gestaltung von urbanen Räumen
- Die Rolle von Macht und Repräsentation in der Stadtlandschaft Bangkoks
- Die Frage nach der Einheitlichkeit der Stadt Bangkok im Angesicht ihrer vielfältigen Facetten
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch von Marc Askew ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil „Krung to Global City dynamics of transformation“ werden Wandel und Kontinuität der Stadt Bangkok von ihrer Gründung im Jahre 1782 als Hauptstadt Siams bis zur globalen Metropole im 20. Jahrhundert behandelt. Askew untersucht die physischen und ökologischen Veränderungen der Stadtlandschaft Bangkoks und sucht deren Ursachen in einem Zusammenspiel von staatlichem, privatem und ausländischem Kapital, historischen Bedingungen und den Bedürfnissen der zunehmenden urbanen Bevölkerung.
Der zweite Teil des Buches „Making Bangkok : studies in place, practice and representation“ stellt verschiedene Studien zur Gestaltung von Orten, Praktiken und Repräsentationen in Bangkok vor. Ein Kapitel befasst sich mit dem Thema „Contesting Urbanisms: Constructing the past and remaking the present“ und beleuchtet den Kampf verschiedener Akteure um die Durchsetzung ihres Modells von der idealen Stadt. Hierbei werden historische Prozesse und Ereignisse mit gegenwärtigen Machtkämpfen verbunden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Stadtentwicklung, Kultur, Raum, Repräsentation, Macht, Geschichte, Globalisierung, Bangkok, Thailand, Ethnographie, Anthropologie, Stadtforschung, Humangeographie. Zentrale Begriffe sind „Place“, „Practice“, „Representation“, „Contesting Urbanisms“, „Krung Thep“, „Global City“ und „Narrative“.
- Arbeit zitieren
- Christian Eitz (Autor:in), 2005, Vorstellung des Buches: Bangkok. Place, Practice and Representation von Marc Askew, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52372