In dieser Projektarbeit wird das Recycling von Kunststoffen, die aus dem Altauto stammen, nähern erläutert, insbesondere was sich nach dem In-Kraft-Treten der EU-Altauto-Verordnung für die Automobilbranche verändert hat.
Die umweltgerechte Altautoentsorgung gewinnt hinsichtlich eines immer größer werdenden Fahrzeugbestandes zunehmend an Bedeutung.
In Deutschland sind momentan 42,4 Millionen Fahrzeuge zugelassen, die nach Schätzungen der Kölner Arbeitsgemeinschaft Deutscher Autorecyclingbetriebe über 12 Millionen Tonnen nicht verwertbares Material enthalten. Von diesen rund 42 Millionen Fahrzeugen werden in Deutschland jährlich ca. 3 Millionen stillgelegt und ungefähr 1,5 Millionen verschrottet. EU-weit sind dies sogar 10 bis 12 Millionen Fahrzeuge. Doch die wenigsten landen bei einem qualifiziertem Verwerter. Viele dieser ausrangierten Kraftfahrzeuge wandern als „Gebrauchtwagen“ ins osteuropäische Ausland. Diesen Zustand will die Altauto-Verordnung der Europäischen Union ändern.
Seit vielen Jahren wird auf allen politischen Ebenen über das Recycling von Altautos diskutiert. In der Praxis jedoch zeigt sich ein ernüchterndes Bild. Es wird im Wesentlichen der Stahlschrott, der bis zu 75% des Fahrzeuggewichts ausmacht, verwertet. Der Großteil der Kunststoffe, Textilien, Glas- und Nichtmetallanteile wandert in den Schredder und landet als Schredderleichtmüllfraktion (SLF) auf der Deponie. Ob die SLF noch weiter verwertet werden kann, welche Recycling-Verfahren für Kunststoffe angewandt werden und welche Probleme die EU-Altauto-Verordnung in sich birgt wird in den nachfolgenden Kapiteln ausführlich erläutert.[1,2,3]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Altauto-Verordnung
- 2.1 Probleme
- 2.2 Forderungen der Automobilindustrie
- 3 Recycling von Kunststoffen aus dem Automobil
- 3.1 Stoffliches Recycling - Stand der Technik und zukünftige Konzepte
- 3.1.1 Bisheriges Recycling im Automobilbereich
- 3.1.1.1 Thermoplaste
- 3.1.1.2 Vernetzte Werkstoffe
- 3.1.1.3 Nachwachsende Rohstoffe
- 3.1.1.4 Rezyklierbare Konstruktionen und Verbunde
- 3.1.2 Zukünftige Konzepte
- 3.1.2.1 Physikalische Trenntechnik
- 3.1.2.2 Kunststoff-Erkennungssysteme
- 3.1.2.3 Mehrfachverarbeitung von Thermoplaste
- 3.1.2.4 Recycling von Duroplasten und Elastomeren
- 3.1.1 Bisheriges Recycling im Automobilbereich
- 3.2 Recycling von naturfaserverstärktem Polypropylen
- 3.2.1 Umpressen von Altteilen
- 3.2.2 Recompoundieren von Mahlgut
- 3.3 Kunststoff-Recycling in der In-house-Fertigung
- 3.3.1 Anwendung von Rezyklaten bei BMW
- 3.4 Airbagmodul aus PA6-Rezyklat
- 3.5 Stabilisierung - Doping für Recycling
- 3.6 Recycling beim Doppelslush-Prozess
- 3.1 Stoffliches Recycling - Stand der Technik und zukünftige Konzepte
- 4 Erfolgreiche Recycling-Systeme
- 4.1 Mercedes-Benz Recycling System
- 4.2 Recycling - Infrastruktur bei der Adam Opel AG
- 5 Schredderleichtmüll
- 5.1 Neue Anlage trennt Schredderleichtmüll in Wertstoffe auf
- 5.2 Verwertung von Nichtstahl-Anteilen aus Altautos
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit untersucht das Recycling von Kunststoffen aus Altfahrzeugen im Kontext der EU-Altauto-Verordnung. Ziel ist es, die Veränderungen in der Automobilbranche nach Inkrafttreten der Verordnung zu beleuchten und den aktuellen Stand der Technik im Kunststoffrecycling darzustellen.
- Einfluss der EU-Altauto-Verordnung auf die Automobilindustrie
- Stoffliches Recycling von Kunststoffen aus Autos
- Herausforderungen und zukünftige Konzepte im Kunststoffrecycling
- Erfolgreiche Recycling-Systeme in der Automobilbranche
- Verwertung von Schredderleichtmüll
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Recycling von Kunststoffen aus Altautos ein und hebt die Bedeutung der umweltgerechten Altautoentsorgung im Kontext des steigenden Fahrzeugbestandes hervor. Sie stellt die Problematik der bisherigen Praxis dar, bei der hauptsächlich Stahlschrott verwertet wird, während Kunststoffe und andere Materialien oft auf Deponien landen. Die Arbeit fokussiert auf die Auswirkungen der EU-Altauto-Verordnung und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen im Kunststoffrecycling.
2 Altauto-Verordnung: Dieses Kapitel beschreibt die EU-Altauto-Verordnung, ihre Ziele, Rücknahmefristen und Verwertungsquoten. Es werden die Vorgaben für die stoffliche Verwertung von Altfahrzeugen detailliert erläutert, inklusive der zunehmenden Anforderungen an den Verwertungsgrad über die Jahre. Die Verordnung zielt auf eine Harmonisierung des Altautorecyclings EU-weit ab und legt strenge Vorgaben für die Rücknahme und Verwertung von Altfahrzeugen fest, inklusive der Einschränkung bestimmter Schwermetalle.
3 Recycling von Kunststoffen aus dem Automobil: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit dem Recycling von Kunststoffen aus Altautos. Es beschreibt den Stand der Technik beim stofflichen Recycling, darunter die Behandlung von Thermoplasten, vernetzten Werkstoffen und nachwachsenden Rohstoffen. Es werden zukünftige Konzepte wie physikalische Trenntechniken und Kunststoff-Erkennungssysteme vorgestellt, ebenso wie die Mehrfachverarbeitung von Thermoplasten und das Recycling von Duroplasten und Elastomeren. Die Kapitel beleuchten spezifische Beispiele wie das Recycling von naturfaserverstärktem Polypropylen, die Anwendung von Rezyklaten bei BMW und das Recycling beim Doppelslush-Prozess.
4 Erfolgreiche Recycling-Systeme: Dieses Kapitel präsentiert erfolgreiche Recycling-Systeme von Mercedes-Benz und Adam Opel AG, die als Best-Practice-Beispiele für ein effizientes und umweltfreundliches Altautorecycling dienen. Es analysiert die Infrastruktur und Prozesse dieser Systeme, um aufzuzeigen, wie eine erfolgreiche Implementierung von Recycling-Maßnahmen in der Automobilindustrie aussehen kann.
5 Schredderleichtmüll: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Verwertung von Schredderleichtmüll, der aus der Zerkleinerung von Altautos entsteht. Es beschreibt eine neue Anlage, die Schredderleichtmüll in Wertstoffe trennt, und beleuchtet die Verwertung von Nichtstahl-Anteilen aus Altautos. Das Kapitel hebt die Bedeutung der effizienten Trennung und Verwertung von Schredderleichtmüll für ein vollständiges Altautorecycling hervor.
Schlüsselwörter
EU-Altauto-Verordnung, Kunststoffrecycling, Altautorecycling, Stoffliches Recycling, Thermoplaste, Duroplaste, Schredderleichtmüll, Verwertungsquoten, Leichtbau, Umweltverträglichkeit, Recyclingkonzepte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema: Recycling von Kunststoffen aus Altfahrzeugen
Was ist der Gegenstand dieser Projektarbeit?
Diese Arbeit untersucht das Recycling von Kunststoffen aus Altfahrzeugen im Kontext der EU-Altauto-Verordnung. Sie beleuchtet die Veränderungen in der Automobilbranche nach Inkrafttreten der Verordnung und den aktuellen Stand der Technik im Kunststoffrecycling.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Einfluss der EU-Altauto-Verordnung auf die Automobilindustrie, das stoffliche Recycling von Kunststoffen aus Autos, die Herausforderungen und zukünftigen Konzepte im Kunststoffrecycling, erfolgreiche Recycling-Systeme in der Automobilbranche und die Verwertung von Schredderleichtmüll.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel ist es, den aktuellen Stand der Technik im Kunststoffrecycling darzustellen und die Auswirkungen der EU-Altauto-Verordnung auf die Automobilindustrie zu beleuchten.
Welche Aspekte der EU-Altauto-Verordnung werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt die Ziele, Rücknahmefristen und Verwertungsquoten der Verordnung. Sie erläutert die Vorgaben für die stoffliche Verwertung von Altfahrzeugen und die zunehmenden Anforderungen an den Verwertungsgrad über die Jahre. Die Einschränkung bestimmter Schwermetalle wird ebenfalls thematisiert.
Wie wird das stoffliche Recycling von Kunststoffen beschrieben?
Der Stand der Technik beim stofflichen Recycling wird detailliert dargestellt, inklusive der Behandlung von Thermoplasten, vernetzten Werkstoffen und nachwachsenden Rohstoffen. Zukünftige Konzepte wie physikalische Trenntechniken und Kunststoff-Erkennungssysteme, die Mehrfachverarbeitung von Thermoplasten und das Recycling von Duroplasten und Elastomeren werden vorgestellt. Spezifische Beispiele wie das Recycling von naturfaserverstärktem Polypropylen und die Anwendung von Rezyklaten bei BMW werden ebenfalls behandelt.
Welche erfolgreichen Recycling-Systeme werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert die Recycling-Systeme von Mercedes-Benz und Adam Opel AG als Best-Practice-Beispiele für ein effizientes und umweltfreundliches Altautorecycling. Die Infrastruktur und Prozesse dieser Systeme werden analysiert.
Wie wird die Verwertung von Schredderleichtmüll behandelt?
Das Kapitel über Schredderleichtmüll beschreibt eine neue Anlage, die diesen in Wertstoffe trennt, und beleuchtet die Verwertung von Nichtstahl-Anteilen aus Altautos. Die Bedeutung der effizienten Trennung und Verwertung für ein vollständiges Altautorecycling wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: EU-Altauto-Verordnung, Kunststoffrecycling, Altautorecycling, Stoffliches Recycling, Thermoplaste, Duroplaste, Schredderleichtmüll, Verwertungsquoten, Leichtbau, Umweltverträglichkeit, Recyclingkonzepte.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, Altauto-Verordnung, Recycling von Kunststoffen aus dem Automobil, Erfolgreiche Recycling-Systeme, Schredderleichtmüll und Zusammenfassung. Jedes Kapitel wird detailliert im Inhaltsverzeichnis und in der Zusammenfassung der Kapitel beschrieben.
- Quote paper
- Lars Melde (Author), 2000, Recycling von Kunststoffen aus dem Automobil in Bezug auf die EU-Altauto-Verordnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/52234