Diese Arbeit hat den Anspruch das Manifest zur Einwanderung von 1763 und ausgewählte zugehörige schriftliche Ergänzungen inhaltlich auf die Anforderungen zur Integration oder Assimilation zu untersuchen. Dabei geht der Autor von der These aus, dass dieser Erlass inhaltlich die Grundlage für eine wolgadeutsche Identität bildete und für viele Jahre eine tiefgreifende kulturelle Angleichung an die russische Mehrheitsgesellschaft verhinderte.
Für die präzise Bearbeitung der Fragestellung ist es methodisch unumgänglich den Untersuchungsbereich zeitlich auf die Jahre 1763 bis 1793 und räumlich auf den Siedlungsbereich der Wolgadeutschen zu begrenzen. Zunächst werden dem Leser die Hintergründe zum Manifest von 1763 erläutert, um anschließend den Begriff der Identitätsbildung zu bestimmten und inhaltliche Passagen auf deren Einfluss zur Bildung einer wolgadeutschen Selbstwahrnehmung zu analysieren. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für das abschließende Fazit.
Bereits kurz nach dem Beginn ihrer Herrschaft rief die deutschstämmige Zarin Katharina II. Migranten aus deutschen Landen nach Russland. Der entsprechende Ukas von 1762/63 gab dazu den formalen Rahmen vor.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Einwanderungsedikt von 1763
- 3. Wolgadeutsche Identitätsbildung
- 3.1. Begrenzung des Siedlungsgebiets
- 3.2. Ökonomische Privilegien
- 3.3. Weitreichende Religionsfreiheit
- 3.4. Teilautonomie der Verwaltung
- 3.5. Sprachbarrieren
- 4. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Manifest zur Einwanderung von 1763 und seine Auswirkungen auf die Identitätsbildung der Wolgadeutschen. Sie verfolgt das Ziel, die im Manifest enthaltenen Bestimmungen zu analysieren und zu ergründen, inwiefern sie zur Integration oder Assimilation der deutschen Migranten in Russland beigetragen haben.
- Das Manifest von 1763 als Grundlage für die deutsche Binnenkolonisation im Wolgagebiet
- Die Rolle des Manifests für die Bildung einer wolgadeutschen Identität
- Analyse der im Manifest festgehaltenen Bedingungen und Privilegien
- Der Einfluss des Manifests auf die kulturelle Angleichung an die russische Mehrheitsgesellschaft
- Die Bedeutung des Manifests für das Selbstverständnis der Wolgadeutschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen historischen Überblick über die deutsche Auswanderung nach Russland und stellt die zentrale Bedeutung des Manifests von 1763 heraus. Kapitel 2 beleuchtet die Hintergründe des Manifests und die Intentionen von Zarin Katharina II. Kapitel 3 analysiert die im Manifest festgehaltenen Aspekte, die Einfluss auf die Identitätsbildung der Wolgadeutschen hatten.
Schlüsselwörter
Wolgadeutsche, Einwanderungsedikt, Katharina II., Identitätsbildung, Assimilation, Integration, Russland, deutsche Kolonisation, Selbstverständnis, kulturelle Angleichung, Privilegien, Religionsfreiheit, Sprachbarrieren.
- Arbeit zitieren
- Marcus Roczen (Autor:in), 2016, Das Manifest von 1763. Das Fundament für das wolgadeutsche Selbstverständnis?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/518416