Wem gehört die Stadt? Die naheliegende Antwort wirkt beim Betrachten der realen Umstände zweifelhaft, ist doch die Wohnungsfrage seit Generationen ein ständiges Problem, bei dem jegliche Maßnahmen weitestgehend erfolglos geblieben sind. Glaubt man aktuellen Berichten und berücksichtigt momentane Entwicklungen, wird die Prägnanz der Thematik auch für die Zukunft deutlich. Die Problematik der Wohnungsfrage Deutschlands ist gleichzeitig so alt wie aktuell und wird im Folgenden anhand des Stuttgarter Bohnenviertels eruiert.
Die Industrialisierung hatte zur Folge, dass viele Bauern, die zuvor für mehrere Generationen in Häusern auf dem Land lebten, in Städte zogen, um sich als Arbeiter zu verdingen. Bessere Lebensbedingungen ließ die Bevölkerung explodieren, vor allem in den Städten. Der starke demographische Wandel brachte einen Wohnungsmarkt hervor, der nach immer mehr Mietwohnungen statt Wohneigentum strebte. Schon bald kam es jedoch zu Wohnungselend in den Großstädten Deutschlands, was unter Anderem von Fehlspekulationen angeheizt wurde. Die prekäre Situation mündete in Protesten und Krawallen, die neben anderen Faktoren zur Novemberrevolution und somit zur Gründung der Weimarer Republik führte. Noch dazu begünstigt durch die Bauhausbewegung und die Ära der Neuen Sachlichkeit sind die Anfänge des deut-schen sozialen Wohnungsbaus in der Weimarer Republik zu verorten.
Einleitend wird der geschichtliche Hintergrund des Bohnenviertels erläutert, welches einst, zusammen mit dem Leonhardsviertel, die Leonhardsvorstadt Stuttgarts bildete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bezahlbarer Wohnraum im Stuttgarter Bohnenviertel
- Geschichtlicher Hintergrund und aktuelle Situation
- Situation vor der Sanierung
- In der Zeit von 1950 - 1980 im Allgemeinen
- In der Zeit von 1950 - 1980 im Bohnenviertel
- Situation nach der Sanierung
- In der Zeit von 1980 - 2000 im Allgemeinen
- In der Zeit von 1980 - 2000 im Bohnenviertel
- Situation nach dem Bindungsauslauf
- In der Zeit von 2000 - heute im Allgemeinen
- In der Zeit von 2000 - heute im Bohnenviertel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob das Bohnenviertel in Stuttgart als Paradebeispiel für sozialen Wohnungsbau bezeichnet werden kann. Sie untersucht, ob das Viertel nach seiner Sanierung in den 1980er Jahren weiterhin bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum bietet.
- Geschichtlicher Hintergrund und Entwicklung des Bohnenviertels
- Die Situation des Wohnungsmarktes in Stuttgart
- Die Rolle der Stadtplanung und der Politik im Bereich des sozialen Wohnungsbaus
- Die Auswirkungen von Sanierungsprojekten auf die Bezahlbarkeit von Wohnraum
- Die Rolle von Investoren und der Privatisierung im Bereich des sozialen Wohnungsbaus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert den geschichtlichen Hintergrund des Bohnenviertels. Es beleuchtet die Entwicklung des Viertels vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart und beschreibt die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen, die sich auf die Bewohner auswirkten.
Das zweite Kapitel widmet sich der Frage des bezahlbaren Wohnraums im Bohnenviertel. Es analysiert die Situation vor der Sanierung in den 1980er Jahren, betrachtet die Auswirkungen der Sanierung auf die Bezahlbarkeit von Wohnraum und untersucht die Entwicklung des Wohnungsmarktes nach dem Auslaufen der Bindungsfristen.
Schlüsselwörter
Bezahlbarer Wohnraum, sozialer Wohnungsbau, Sanierung, Bohnenviertel, Stuttgart, Stadtentwicklung, Gentrifizierung, Investoren, Privatisierung.
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- Anonym (Author), 2018, Ist das Bohnenviertel ein Paradebeispiel für nachhaltig bezahlbaren Wohnraum?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/516860