Die gegenwärtige und zukünftige Bedeutung von Körperschmuck und Tätowierungen für die Schülerinnen und Schüler besteht darin, dass die Mehrheit der Lernenden sich gerade in der Lebensphase befindet, in der sie überlegen, ob sie sich einen dauerhaften Körperschmuck zulegen/teilweise schon zugelegt haben. Der reflektierte Umgang mit dem eigenen Körper und mit dem, was wir ihm zufügen/nicht zufügen, ist Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Darüber hinaus bereitet der Bildungsgang die Schülerinnen und Schüler auf eine Berufsausbildung im Fachbereich Gesundheit/Erziehung und Soziales vor, wodurch medizinische Aspekte sowie das "tragen" dauerhaften Körperschmucks und dessen potenziellen Einfluss auf zukünftige berufliche Tätigkeiten überprüft und reflektiert werden müssen.
Die Thematisierung von Körpermodifikationen, die im Religionsunterricht exemplarisch anhand von Tätowierungen und Piercings aufgegriffen wird, begründet sich religionsdidaktisch dadurch, dass das Entwickeln von Aufmerksamkeit und Interesse im Vordergrund steht, für das, was außen und innen das Leben ausmacht, für das, was es fördert und behindert. Jugendliche sind heutzutage mit einer Reizüberflutung, die sich u. a. in Form von Bildern (bspw. Tätowierungen) darstellt, konfrontiert. Ziel der ästhetischen Bildung, die Bildung der leiblich-sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit, ist es u. a. die Wahrnehmungskompetenz zu erweitern und zu erproben sowie die Fähigkeit zur Wahrnehmungskritik zu bilden und andere und deren Anderssein (z. B. aufgrund von Tätowierungen und/oder Piercings) wahrzunehmen, aber auch deren Anderssein anzuerkennen. Der Religionsunterricht nimmt hierbei den ganzen Menschen, mit seinem, Denken, Sinneserfahrungen, Gefühlen, Fantasien und Symbolisierungsbedürftigkeit (z. B. Gründe für das Stechen eines Tattoos mit religiösem Hintergrund) in den Blick. Ermöglicht werden soll eine bewusste Stellungnahme, die auch einen Perspektivenwechsel fordert, damit die Lernenden eine sensibilisierte, kritische, reflektierte, bewusste, empathische und aufmerksame Wahrnehmung der Interpretation von Wirklichkeit bilden und ihre Bewertungsfähigkeit erweitern.
Inhaltsverzeichnis
- Aspekte der Lerngruppe und Besonderheiten der Lernumgebung
- Didaktische Entscheidungen und ihre Begründungen
- Curriculare Anbindung
- Einordnung in den unterrichtlichen Kontext
- Schwerpunkte aus didaktischer Sicht
- Methodisch-mediale Schwerpunkte und ihre Begründungen
- Ziele des Unterrichts
- Verlaufsplan
- Literaturangaben / Internetadressen, sonstige Materialien
- Anlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Lernsituation „Mein Leben, mein Körper! — Körpermodifizierung am Beispiel von Tätowierungen und Piercings“ zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen mit der Thematik der Körpermodifizierung auseinanderzusetzen und diese im Kontext der Bibel zu betrachten.
- Die Bedeutung von Tätowierungen und Piercings in der heutigen Jugendkultur
- Die medizinischen Aspekte von Körpermodifizierungen
- Die ethische Bewertung von Tätowierungen und Piercings aus christlicher Sicht
- Die Rolle der Körpermodifizierung in der Persönlichkeitsentwicklung
- Die Relevanz von Körpermodifizierung für die Berufsausbildung im Bereich Gesundheit/Erziehung und Soziales
Zusammenfassung der Kapitel
Aspekte der Lerngruppe und Besonderheiten der Lernumgebung
Dieses Kapitel liefert statistische Angaben zur Lerngruppe, beleuchtet die Altersspanne, den Schulabschluss und die Konfessionszugehörigkeit der Schülerinnen und Schüler. Außerdem werden die bisherige Entwicklung der Kompetenzen der Lerngruppe im Fach Evangelische Religion im Hinblick auf Gruppenarbeit, Selbstständigkeit und Präsentation erörtert.
Didaktische Entscheidungen und ihre Begründungen
In diesem Abschnitt wird die curriculare Anbindung der Lernsituation im Fach Evangelische Religionslehre anhand des Bildungsplans erläutert. Die Einordnung in den unterrichtlichen Kontext mit einer konkreten Stundenplanung wird ebenfalls dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der didaktischen Begründung der Thematik und den angestrebten Lernzielen.
Methodisch-mediale Schwerpunkte und ihre Begründungen
Hier werden die methodischen und medialen Schwerpunkte der Lernsituation vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Verwendung von religiösen Motiven als Impuls, der Arbeit mit Bibelstellen und der Anwendung von Gruppenarbeit als Methode. Die Begründung für die gewählten Methoden und Medien wird ebenfalls erläutert.
Schlüsselwörter
Die Lernsituation „Mein Leben, mein Körper! — Körpermodifizierung am Beispiel von Tätowierungen und Piercings“ beschäftigt sich mit der Bedeutung von Körpermodifizierung in der heutigen Jugendkultur, den medizinischen Aspekten und der ethischen Bewertung im Kontext der Bibel. Zentrale Schlüsselwörter sind daher: Körpermodifizierung, Tätowierungen, Piercings, Jugendkultur, Medizin, Bibel, Religion, Ethik, Persönlichkeitsentwicklung, Berufsausbildung, Gesundheit/Erziehung/Soziales.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Bewertung von Tätowierungen und Piercings im Kontext der Bibel, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/514868