"1933 kamen die Nazis an die Macht und dann waren alle Deutschen Antisemiten", ist eine Aussage, die politische und ideengeschichtliche Entwicklung in der Weimarer Republik für nichtig oder als irrelevant deklariert und diese als eine reine "Zwischenzeit" zwischen den zwei Weltkriegen abtut. So darf und kann die Zeit der Weimarer Republik jedoch nicht gesehen werden, denn dort gab es bereits starke antisemitische Hetze und gewaltsame Ausschreitungen. Einen ersten Höhepunkt der antisemitischen Gewalt stellte die Ermordung des jüdisch-deutschen Außenministers Walther Rathenau dar.
Die Deutschvölkischen hetzten schon seit einiger Zeit gegen ihn, jedoch nicht wegen seiner politischen Entscheidungen. Die Weimarer Republik war eine Zeit in der jüdische Zeitungen eine Blütezeit erlebten und vermehrt tagespolitische Geschehnisse aufgriffen. Um einen kleinen Einblick in die Wahrnehmung des Rathenaumordes der deutschen Juden zu bekommen, werden in dieser Arbeit die Reaktionen, in Form von Zeitungsartikeln, der zwei auflagenstärksten jüdischen Zeitungen der Zeit, der C.V.-Zeitschrift und der Jüdischen Rundschau, verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext zur Ermordung Walther Rathenaus
- Analyse der Quellen
- Jüdische Rundschau
- Kontext der Jüdischen Rundschau
- Jüdische Rundschau 27. Jg Nr. 51 (27.06.1922)
- C.V.-Zeitung
- Kontext der C.V.-Zeitung
- C.V.-Zeitung 1. Jg Nr. 9 (30.06.1922)
- Jüdische Rundschau
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Reaktionen zweier bedeutender jüdischer Zeitungen der Weimarer Republik auf die Ermordung von Walther Rathenau. Der Fokus liegt auf der Analyse von Zeitungsartikeln der „Jüdischen Rundschau“ und der „C.V.-Zeitung“.
- Die Rolle des Antisemitismus in der Weimarer Republik
- Die Reaktion der jüdischen Presse auf die Ermordung Rathenaus
- Der Vergleich der Berichterstattung in der „Jüdischen Rundschau“ und der „C.V.-Zeitung“
- Die Darstellung des historischen Kontextes und der antisemitischen Propaganda des Alldeutschen Verbandes
- Die Analyse der Intentionen der Autoren der Zeitungsartikel
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Thematik und den methodischen Ansatz der Hausarbeit vor und gibt einen Überblick über die verwendeten Quellen.
- Das Kapitel „Historischer Kontext zur Ermordung Walther Rathenaus“ beleuchtet den antisemitischen Hintergrund des Mordes und analysiert den Alldeutschen Verband als ein Beispiel für antisemitische Propaganda in der Weimarer Republik.
- Das Kapitel „Analyse der Quellen“ analysiert die Reaktionen der „Jüdischen Rundschau“ und der „C.V.-Zeitung“ auf die Ermordung Rathenaus. Es werden die Zeitungsartikel im Kontext ihrer jeweiligen Publikationen und der politischen Situation betrachtet.
- Das Kapitel „Unterschiede und Gemeinsamkeiten“ vergleicht die Reaktionen der beiden Zeitungen und analysiert ihre jeweiligen Schwerpunkte und Standpunkte.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Weimarer Republik, Walther Rathenau, Jüdische Rundschau, C.V.-Zeitung, Alldeutscher Verband, Zeitungsanalyse, Vergleich, Historischer Kontext.
- Quote paper
- Jana Sosnitzki (Author), 2019, Die Berichterstattung über die Ermordung Walther Rathenaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/513748