Diese Arbeit befasst sich mit der Erzählinstanz der Farbe und ihren narrativen Funktionen in der Graphic Novel "Watchmen". "Watchmen", erschienen 1986, ist eines der herausragendsten Beispiele dafür, weshalb Graphic Novel oft als das Bindeglied zwischen audiovisuellen und literarischen Kunstformen beschrieben werden. Über die Jahre haben sich viele Begeisterte sowohl wissenschaftlich als auch privat mit dem Kunstwerk von Texter Alan Moore und Zeichner Dave Gibbons beschäftigt. Die Öffentlichkeit reagierte sehr positiv auf die Graphic Novel, so wurde es sogar in die Liste "All-TIME 100 Novels" der renommierten Zeitschrift "TIME" aufgenommen. "Watchmen" zählt zu den wichtigsten Werken des zwanzigsten Jahrhunderts.
Alan Moore und Dave Gibbons wurden oft gelobt und bis heute versuchen sich interessierte Amateure und renommierte Wissenschaftler an Deutungshypothesen und Analysen. Dabei werden ständig neue Details entdeckt. Aber nicht nur die Story oder die Zeichnung derselben überzeugen. Ein weiterer Name, der immer wieder fällt, ist John Higgins. John Higgins war der Kolorist von "Watchmen", welcher große Teile dazu beigetragen hat, "Watchmen" zu dem Kultstatus zu verhelfen, welches es schlussendlich erreicht hat: Ein Meilenstein der Graphic Novel, der sich bewusst von anderen Superheldencomics abhebt.
Die Arbeit eines Koloristen ist einer der letzten kreativen Prozesse in der Entstehung eines Comics und oft ist der Künstler in die vorherigen Entstehungsschritte des Comics nicht eingebunden, ihm werden lediglich die fertig gezeichneten, schwarz/weißen Seiten zugeschickt, welche er nach seinem Beitrag meist dem Editor oder dem Letterer, der für das Schriftbild zuständig ist, zukommen lässt. Doch so außergewöhnlich das Endresultat, so außergewöhnlich auch die Herangehensweise von Alan Moore und Dave Gibbons: John Higgins war von Anfang an mitbeteiligt an dem kreativen Prozess der Entstehung. Alan Moore konnte somit seine persönlichen Vorstellungen von dem Erscheinungsbild genauso einfließen lassen, wie Dave Gibbons Ideen über die Kolorierung seiner Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die narrative Funktion der Farbgebung
- Die Verdeutlichung charakterspezifischer Umstände und Veränderungen
- Analepsen und epochale Vorausdeutung
- Das Kreieren einer Atmosphäre
- Stilmittel zur Verdeutlichung unabhängiger narrativer Elemente
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die narrative Funktion der Farbgebung in Alan Moores Graphic Novel „Watchmen“. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Farbe in dieser Arbeit als eigenständiges erzählerisches Element eingesetzt wird und die Charakterentwicklung, die Atmosphäre und die Handlungsstruktur beeinflusst.
- Die Verwendung von Farbe als Mittel zur Verdeutlichung charakterlicher Umstände und Veränderungen
- Die Rolle der Farbgebung bei der Erschaffung von Atmosphäre und Stimmung
- Die Analyse von Farbsymbolen und ihrer Bedeutung in der Erzählung
- Die Untersuchung des Einflusses von Farbe auf die Wahrnehmung der Handlung und der Figuren
- Die Bedeutung der Farbgebung im Kontext der Graphic Novel als Medium
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung von „Watchmen“ als Meilenstein der Graphic Novel und hebt die besondere Rolle des Koloristen John Higgins hervor. Das zweite Kapitel geht auf die verschiedenen narrativen Funktionen der Farbgebung in „Watchmen“ ein. Es werden Beispiele aufgezeigt, wie die Farbgebung zur Hervorhebung charakterlicher Veränderungen, zur Kreation von Atmosphäre und zur Verdeutlichung von Handlungssträngen eingesetzt wird.
Schlüsselwörter
Graphic Novel, „Watchmen“, Alan Moore, Dave Gibbons, John Higgins, Farbgebung, narrative Funktion, Charakterentwicklung, Atmosphäre, Handlungsstruktur, Farbsymbole.
- Arbeit zitieren
- David Prelle (Autor:in), 2015, Die narrative Funktion der Farbgebung in Alan Moores Graphic Novel "Watchmen", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/509834