Welchen Effekt die furchtauslösende Kommunikation auf die Einstellungsentstehung und -änderung von Rauchern und Nichtrauchern haben kann, ist das Ziel dieser Hausarbeit. Hierfür werden die abschreckenden Bildchen auf Zigarettenpackungen untersucht. Wenn man von Bildern mit amputierten Körperteilen oder schwarzgefärbten Organen spricht, weiß mittlerweile fast jeder, um welches Produkt es sich handelt: die Zigarette. Seit Mai 2016 müssen sich Zigarettenhersteller in Deutschland gesetzlich dazu verpflichten, ihre Produkte mit abschreckenden Bildchen zu bewerben. Der Sinn dahinter besteht darin, auf die Gefahren von Tabakkonsum aufmerksam zu machen, sodass die Anzahl an aktiven sowie zukünftigen Rauchern sinkt. Ganz nach der Auffassung: "Bilder sagen mehr als tausend Worte" müssen die Warnungen mindestens zwei Drittel der Vorder- und Rückseite der Schachtel einnehmen. Ein kurzer Text unter den Bildchen ist dennoch vorhanden und an das jeweilige Thema im Foto angepasst.
Die letzte signifikante Hochphase des Zigarettenkonsums wurde 1980 mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 2.549 Stück im Jahr gemessen. Ein Jahr vor der gesetzlichen Regelung der Schockbilder lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 995 Zigaretten im Jahr. 2018 waren es mit 900 Zigaretten pro Kopf, 95 Stück weniger. Aktuellen Erhebungen zufolge beträgt der Anteil an Rauchern in Deutschland insgesamt noch 28,3 Prozent. Kann bei solchen Zahlen noch behauptet werden, dass Schockbilder auf Zigarettenpackungen eine erfolgreiche Einstellungsänderung bewirken und tatsächlich vom Rauchen abhalten?
Als der Druck von abschreckenden Bildern auf Zigarettenverpackungen im Jahre 2016 gesetzlich vorgeschrieben wurde, hatten einer Umfrage zufolge 17 Prozent der Befragten daran geglaubt, dass die Menschen dadurch ihren Konsum von Tabak einstellen würden, während 39 Prozent meinten, dass die Bildchen lediglich als Präventionsmaßnahme nützlich seien. Auch wenn wahrscheinlich die Mehrheit der Befragten keinen wissenschaftlich fundierten Grund für ihre Annahmen gehabt hat, liegen sie dennoch nicht falsch, denn durch furchtauslösende Botschaften kann auch der entgegengesetzte Effekt erzeugt werden, wenn zu viel Angst ausgelöst und kein Lösungsweg zur Verhaltensänderung aufgezeigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Was sind Einstellungen?
- 3 Entstehung und Änderung von Einstellungen
- 3.1 Einstellungsbildung
- 3.2 Einstellungsänderung
- 4 Einstellungen und ihre Vorhersagekraft für das Verhalten
- 5 Zusammenfassung des Theorieteils
- 6 Die Theorie in der Praxis
- 6.1 Der Effekt von Furchtappellen auf das Konsumverhalten
- 6.2 Die größten Sorgen der Tabakindustrie
- 6.3 Die richtige Anti-Werbung
- 7 Diskussion
- 8 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Hausarbeit ist die Untersuchung des Effekts furchtauslösender Kommunikation auf die Einstellungsentstehung und -änderung von Rauchern und Nichtrauchern im Kontext der Schockbilder auf Zigarettenpackungen. Es wird analysiert, wie diese Bilder die Einstellungen beeinflussen und ob sie tatsächlich vom Rauchen abhalten.
- Definition und Bedeutung von Einstellungen
- Prozesse der Einstellungsbildung und -änderung
- Vorhersagekraft von Einstellungen für das Verhalten
- Wirkung von Furchtappellen auf das Konsumverhalten
- Strategien effektiver Anti-Tabak-Kampagnen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Schockbilder auf Zigarettenpackungen ein und stellt die Forschungsfrage nach deren Effektivität bei der Einstellungsänderung und der Raucherentwöhnung. Sie beleuchtet den Rückgang des Zigarettenkonsums in Deutschland seit der Einführung der Bilder und verweist auf widersprüchliche Statistiken zur Wirksamkeit dieser Maßnahme. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise.
2 Was sind Einstellungen?: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Einstellung“ als positive, negative oder gemischte Reaktion auf Personen, Objekte oder Situationen, verknüpft mit einer Wertung oder Erwartung. Es beschreibt die Komponenten einer Einstellung: die psychologische Tendenz, den Bewertungsprozess und das Einstellungsobjekt. Die situative Abhängigkeit von Einstellungen und der Einfluss der Konsistenz auf deren Stärke werden erläutert, illustriert am Beispiel der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in Deutschland.
3 Entstehung und Änderung von Einstellungen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Prozessen der Einstellungsbildung und -änderung. In 3.1 werden verschiedene Lernprozesse (kognitive, affektive, verhaltensbasierte) als Grundlage der Einstellungsbildung dargestellt und ihre Unterschiede herausgearbeitet. 3.2 erläutert verschiedene Methoden der Einstellungsänderung und Strategien, um Änderungsversuchen zu widerstehen. Das Kapitel legt das theoretische Fundament für die Analyse der Wirkung der Schockbilder.
4 Einstellungen und ihre Vorhersagekraft für das Verhalten: Dieses Kapitel untersucht kurz, inwieweit Einstellungen das Verhalten vorhersagen können, und bildet einen Übergang zum praktischen Teil der Arbeit.
5 Zusammenfassung des Theorieteils: Dieses Kapitel fasst die im theoretischen Teil gewonnenen Erkenntnisse zu Einstellungen, deren Entstehung und Änderung zusammen, bevor diese im nächsten Kapitel auf die Praxis angewandt werden.
6 Die Theorie in der Praxis: Dieses Kapitel wendet die theoretischen Erkenntnisse auf das Thema der Schockbilder auf Zigarettenpackungen an. Es analysiert den Effekt von Furchtappellen auf das Konsumverhalten von Rauchern (6.1), die Sorgen der Tabakindustrie (6.2) und Möglichkeiten, Raucher durch furchtauslösende Kommunikation zum Entzug zu bewegen (6.3). Dieses Kapitel verbindet die Theorie mit der Praxis und analysiert den Einfluss der Schockbilder im Kontext der Tabakindustrie und der Konsumentenreaktion.
Schlüsselwörter
Einstellungen, Einstellungsänderung, Einstellungsbildung, Furchtappelle, Schockbilder, Zigarettenkonsum, Tabakindustrie, Anti-Tabak-Kampagnen, Konsumverhalten, Verhaltensvorhersage.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Effekt von Schockbildern auf Zigarettenpackungen
Was ist das Thema der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss von furchtauslösenden Bildern (Schockbildern) auf Zigarettenpackungen auf die Einstellungen und das Verhalten von Rauchern und Nichtrauchern. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und wie diese Bilder die Einstellungen zum Rauchen beeinflussen und ob sie tatsächlich zur Raucherentwöhnung beitragen.
Welche Ziele werden in der Arbeit verfolgt?
Die Arbeit hat zum Ziel, den Effekt furchtauslösender Kommunikation auf die Einstellungsentstehung und -änderung im Kontext der Schockbilder zu analysieren. Es werden die Auswirkungen dieser Bilder auf die Einstellungen und die Frage nach ihrer Wirksamkeit bei der Raucherprävention untersucht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Definition und Bedeutung von Einstellungen, Prozesse der Einstellungsbildung und -änderung, Vorhersagekraft von Einstellungen für das Verhalten, Wirkung von Furchtappellen auf das Konsumverhalten und Strategien effektiver Anti-Tabak-Kampagnen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil behandelt die Grundlagen der Einstellungsforschung, während der praktische Teil die theoretischen Erkenntnisse auf die Wirkung der Schockbilder auf Zigarettenpackungen anwendet.
Was wird im Kapitel "Was sind Einstellungen?" erklärt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Einstellung“ und beschreibt dessen Komponenten (psychologische Tendenz, Bewertungsprozess, Einstellungsobjekt). Es erläutert die situative Abhängigkeit von Einstellungen und den Einfluss der Konsistenz auf deren Stärke.
Was wird im Kapitel "Entstehung und Änderung von Einstellungen" behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit den Prozessen der Einstellungsbildung (kognitive, affektive, verhaltensbasierte Lernprozesse) und -änderung. Es werden verschiedene Methoden der Einstellungsänderung und Strategien, um Änderungsversuchen zu widerstehen, erläutert.
Wie wird die Vorhersagekraft von Einstellungen für das Verhalten behandelt?
Dieses Kapitel untersucht kurz, inwieweit Einstellungen das Verhalten vorhersagen können und bildet einen Übergang zum praktischen Teil der Arbeit.
Was wird im Kapitel "Die Theorie in der Praxis" analysiert?
Dieses Kapitel analysiert den Effekt von Furchtappellen auf das Konsumverhalten von Rauchern, die Sorgen der Tabakindustrie und Möglichkeiten, Raucher durch furchtauslösende Kommunikation zum Entzug zu bewegen. Es verbindet die Theorie mit der Praxis und analysiert den Einfluss der Schockbilder im Kontext der Tabakindustrie und der Konsumentenreaktion.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: Einstellungen, Einstellungsänderung, Einstellungsbildung, Furchtappelle, Schockbilder, Zigarettenkonsum, Tabakindustrie, Anti-Tabak-Kampagnen, Konsumverhalten, Verhaltensvorhersage.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit von Schockbildern auf Zigarettenpackungen im Hinblick auf die Einstellungsänderung und das Konsumverhalten von Rauchern. Die genauen Ergebnisse sind im Fazit der Arbeit zusammengefasst.
- Arbeit zitieren
- Stefan S. (Autor:in), 2019, Schockbilder auf Zigarettenpackungen. Halten sie vom Rauchen ab?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/508820