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Studienarbeit, 2018
23 Seiten, Note: 1,0
1. Einleitung... 1
1.1 Ausgangslage... 1
1.2 Aufbau der Prüfungs- und Studienarbeit... 2
2. Theoretische Grundlagen... 3
2.1. Was bedeutet Intensivpflege?... 3
2.2. Was bedeutet pflegender Angehöriger?... 3
2.3. Was bedeutet kritisch Kranker?... 4
2.4. Was bedeuten Angehörige für kritisch kranke Patienten?... 4
2.5. Zusammenfassung theoretischer Aspekte... 4
3. Methodisches Vorgehen... 5
3.1. Grundlegende Aspekte zur Methodik... 5
3.2. Forschungsfrage, Suchbegriffe, Datenbanken- und weitere Recherche... 5
3.3. Ein- und Ausschlusskriterien und Suchstrategie Datenbanken... 6
4. Ergebnisse... 10
4.1. Die Informationsbroschüre für Angehörige... 10
4.2. Das Informationsgespräche... 10
4.3. Die Besuchsregelungen auf der Intensivstation... 11
4.4. Das Intensivtagebuch... 12
5. Diskussion... 13
5.1. Noch erheblicher Schulungsbedarf bei Pflegekräften... 13
5.2. Kritische Würdigung zur Methodik der Suche... 15
6. Künftiger Forschungsbedarf und praktische Implikationen... 16
Literaturverzeichnis... 17
Auf modernen Intensivstationen werden Patienten mit sehr komplexen Krankheitsbildern behandelt, die sich in einer kritischen Lebenssituation befinden. Besendorfer (2004) erklärt, dass der Intensivaufenthalt in einer engen Verbindung mit einer lebensbedrohlichen Situation für den Patienten zusammenhängt und, dass dieser Umstand oftmals unvorhersehbar und plötzlich eintritt. Jährlich werden deutschlandweit etwa 2.000.000 Menschen auf Intensivstationen in Krankenhäusern versorgt. 2016 gab es 1.951 Krankenhäuser in Deutschland, davon 1.172 mit der Möglichkeit der intensivmedizinischen Versorgung. Bei 2.162.221 Behandlungsfällen auf den Intensivstationen lagen 425.777 Behandlungen mit einer maschinellen Beatmung im Rahmen intensivtherapeutischer Betreuung vor (Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 2016).
Die meisten Patienten können sich auf solch eine Situation nicht vorbereiten. Patienten die nach einer Operation geplant auf die Intensivstation verlegt werden, können sich auf diesen Umstand im Voraus informieren und darauf einstellen. Einige Patienten können sich nicht an die Aufnahme auf der Intensivstation erinnern, da sie intubiert, sediert und beatmet als Notfall in die Klinik transportiert wurden. Kritische Erkrankungen und der anschließende Krankenhausaufenthalt eines Angehörigen auf der Intensivstation können zu vielen physiologischen und psychologischen Problemen für PatientInnen und deren Familienangehörigen führen. Angehörige sind in dieser Situation ein wichtiger Bestandteil für den Intensivpatienten: „Unter Bedingungen, in denen der Aufenthalt auf einer Intensivstation von den Betroffenen als existentielle Krise oder Bedrohung erlebt wird, bekommen und übernehmen Angehörige eine existentiell bedeutsame Rolle, die den Betroffenen die Verbindung zur Welt ermöglicht und deren Überleben sichert“ (Metzing, 2004, S. 178).
Für Pflegekräfte stellt die Betreuung von Intensivpatienten ebenfalls eine große Herausforderung dar, die sie körperlich und geistig fordert. Eine gleichzeitige Unterstützung von Angehörigen ist mit zusätzlichem Stress verbunden, da oft das Wissen und die Zeit für eine optimale Angehörigenbetreuung fehlt. Pflegende wissen, dass Angehörige Bedürfnisse haben, konzentrieren sich aber auf die akute Patientensituation.
Die Entscheidung über eine wissenschaftliche Auseinandersetzung zu diesem Thema liegt in meiner langjährigen Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Intensivstation. Meine Stationsleitung hat sich dazu entschieden, dass wir an dem Projekt der „Angehörigenfreundlichen Intensivstation“ der Pflege e. V. teilnehmen. Vor diesem Hintergrund wird sich die PStA mit der Frage beschäftigen, welche Informationen Angehörige über die Intensivstation von Seiten der Pflegenden benötigen. Die Ergebnisse sollen die Pflegenden unterstützen, sich in die Betroffenenperspektive der Angehörigen zu versetzen. Das Wissen, dass „Informationen helfen, der Situation einen Sinn zu geben und überhaupt damit umgehen zu können“ (Kuhlmann, 2002, S 253) kann in Bezug der Angehörigenbetreuung zum Reflektieren genutzt werden.
Im ersten Kapitel, der Einleitung, wird die Ausgangslage und Problemdarstellung behandelt. Anschließend werden theoretischen Grundlagen zur Intensivpflege, den pflegenden Angehörigen und dem kritisch Kranken sowie über die Bedeutung von Angehörigen für die Intensivpatienten erklärt. Das dritte Kapitel methodisches Vorgehen beschreibt die verwendeten Schlüsselwörter, welche Datenbanken zur Recherche genutzt wurden und die Ein- und Ausschusskriterien für die Studienauswahl. Anschließend beschäftigt sich der Ergebnisteil mit der Vorstellung der ausgewählten Interventionen. Es werden gezielte Empfehlungen aufgezeigt, die Einfluss auf das Informationsbedürfnis von Angehörigen kritisch Kranker auf Intensivstation haben können. Dabei liegt der Fokus auf der kommunikativen Ebene, die in den Aufgabenbereich der Pflegekräfte fallen. Die Informationsbroschüre, das Informationsgespräch, die Bekanntmachung und Erklärung der Besuchszeiten und das Führen des Intensivtagebuches, werden kurz erklärt. In der Diskussion werden Barrieren bei der Umsetzung und Durchführung der Maßnahmen aufgezeigt und das noch ein erheblicher Schulungsbedarf bei Intensivpflegenden bezüglich der Kommunikation mit Angehörigen auf Intensivstation besteht.
Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. (DGF) definiert in ihrem Positionspapier für ambulante Intensivpflege den Begriff folgender maßen: „Intensivpflege definiert sich als Unterstützung, Übernahme und Wiederherstellung der Aktivitäten des Lebens unter Berücksichtigung der existenziellen Erfahrungen und der gesundheitlichen Biografie/ Pflegeanamnese des kritisch kranken Patienten mit manifesten oder drohenden Störungen durch präventive, kurative und rehabilitative Maßnahmen zur weitgehenden Selbstständigkeit zurückzuführen oder dem Patienten Linderung zu geben und im Sterben zu begleiten“ (Meyer, Friesacher, 1993, S. 88).
Aus dieser Begriffserklärung wird deutlich, dass die Intensivpflege eine sehr komplexe Tätigkeit darstellt, die „ohne festen örtlichen bzw. sektoralen Bezug die Autonomie des Patienten fördert oder eine palliative Begleitung ermöglicht“ (Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste, 2016).
Der Begriff Angehörige ist im Strafgesetzbuch (StGB) §11 Absatz 1 Satz 1 definiert, wo Angehörige laut Gesetz folgende Personen sind: „ a) Verwandte und Verschwägerte gerader Linie, der Ehegatte, der Lebenspartner, der Verlobte, auch im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes, Geschwister, Ehegatten oder Lebenspartner der Geschwister, Geschwister der Ehegatten oder Lebenspartner, und zwar auch dann, wenn die Ehe oder die Lebenspartnerschaft, welche die Beziehung begründet hat, nicht mehr besteht oder wenn die Verwandtschaft oder Schwägerschaft erloschen ist, b) Pflegeeltern und Pflegekinder“ (Strafgesetzbuch §11 Absatz 1 Satz 1, 2017).
Der Angehörigenbegriff wurde durch Friedemann (1996) in ihrer Pflegetheorie des systematischen Gleichgewichts noch erweitert. Sie schreibt: „dass die Familienmitglieder jene Menschen sind, mit denen sich die Person verbunden fühlt und Kontakt pflegt“ und die sie als Familie betrachtet.
Kritisch Kranke sind Intensivpatienten, die sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befinden und intensivmedizinischer Behandlung bedürfen. „Zu einem „kritisch Kranken“ können Patienten nach einem Trauma, bei einer Vergiftung, nach einem chirurgischen Eingriff oder im Rahmen einer schweren akuten oder chronischen inneren Erkrankung mit akuter Exazerbation werden“ (Benzer, Burchardi, Larsen, Suter, 1995, S.4).
Somit charakterisieren sich kritisch kranke PatientInnen mit aufweisenden lebensbedrohlichen Problemen unterschiedlicher Genese. Diese PatientInnen benötigen eine intensivmedizinische Überwachung, Behandlung und Pflege.
Angehörige nehmen während der lebensbedrohlichen Krise der PatientInnen eine bedeutsame Rolle ein. Durch gemeinsame Erfahrungen kennen Angehörige die Wünsche und Werte des kritisch Kranken (Metzing, 2003, S. 237).
Durch den ungeplanten Aufenthalt auf Intensivstation fallen organisatorische Aufgaben an, wie z. B. das Kümmern um die Wohnung und eventuell zu versorgende Haustiere, das Bringen von persönlichen Sachen und Kleidung. Weiterhin nehmen Angehörige an den Entscheidungsprozessen bezüglich Diagnostik und Therapie teil, wenn kritisch kranke PatientInnen dazu nicht mehr in der Lage sind. [...]