Diese Arbeit untersucht, welche Rolle Stoizismus und Skeptizismus als Gestalten der Phänomenologie einnehmen und wie sie mit dem vorherigen Kapitel Herrschaft und Knechtschaft zusammenhängen. Hegel lässt das natürliche Bewusstsein als sinnliche Gewissheit beginnen, die sich im Folgenden zur Wahrnehmung und anschließend zum Verstand entwickelt. Diese Gestalten bilden den Teil "Bewusstsein". Danach formt sich dieses zum Selbstbewusstsein. Dieser Teil "Selbstbewusstsein" ist für diese Hausarbeit besonders von Bedeutung. Das Kapitel Wahrheit und Gewißheit seiner selbst mit den Teilkapiteln Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft, sowie besonders Freiheit des Selbstbewusstseins; Stoizismus, Skeptizismus und das unglückliche Bewusstsein bilden die Basis meiner Fragestellung.
Georg Friedrich Wilhelm Hegel gilt als einer der bedeutendsten Philosophen überhaupt und als der Vollender des Deutschen Idealismus, dem auch Kant, Fichte und Schelling angehören. Ein erstes Hauptwerk veröffentlicht er mit der Phänomenologie des Geistes 1807, in welchem er den "Weg des natürlichen Bewusstseins, das zum wahren Wissen dringt" beschreibt. Darin beobachtet Hegel, gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern, ein Bewusstsein bei seiner Bildung. Dieses Bewusstsein tritt in verschiedenen Gestalten auf und ist auf jeder Stufe anfangs überzeugt, die Wahrheit zu erkennen. Es ergeben sich aber auf jeder Stufe Schwierigkeiten und Widersprüche, die das Bewusstsein dazu bringen, die eigene Position zu überwinden beziehungsweise, um es mit Hegel zu sagen, aufzuheben. So gelangt das Bewusstsein von Gestalt zu Gestalt, von "niederem" zu "höherem" Wissen und begegnet auf jeder Stufe neuen Problemen, die es erst nicht zu erkennen vermag.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Hegels Phanomenologie - Aufbau und Thema
Kapitel 1: Stoa und Skepsis
1.1Die Stoiker
1.2Die Skeptiker
Kapitel 2: Stoizismus und Skeptizismus in der Phanomenologie des Geistes
2.1 Rolle der skeptischen Haltung und Bedeutung für Hegels Theorie
2.2 Stoizismus und Skeptizismus als Gestalten des Bewusstseins
Kapitel 3: Von Herrschaft und Knechtschaft zur Freiheit des Selbstbewusstseins
Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Einleitung: Hegels Phanomenologie - Aufbau und Thema
Georg Friedrich Wilhelm Hegel gilt als einer der bedeutendsten Philosophen überhaupt und als der Vollender des Deutschen Idealismus, dem auch Kant, Fichte und Schelling angehören. Ein erstes Hauptwerk veröffentlicht er mit der Phanomenologie des Geistes 1807, in welchem er den „Weg des natürlichen Bewusstseins, das zum wahren Wissen dringt"1 beschreibt. Das Buch steht am Beginn des Hegelschen Systems der Philosophie und sollte ursprünglich die Einleitung bilden. Darin beobachtet Hegel, gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern, ein Bewusstsein bei seiner Bildung. Dieses Bewusstsein ist sehr abstrakt und kann lediglich an einigen Stellen auch als Bewusstsein einer Person gesehen werden - es ist aber viel mehr als das. Es vereint Teile einer individuellen Bildung mit einer Bildung des einen gemeinsamen Bewusstseins dieser Welt in der Geschichte und mit Bliek auf die Geschichte der Philosophie. Dieses Bewusstsein tritt in verschiedenen Gestalten auf und ist auf jeder Stufe anfangs überzeugt, die Wahrheit zu erkennen. Es ergeben sich aber auf jeder Stufe Schwierigkeiten und Widersprüche, die das Bewusstsein dazu bringen, die eigene Position zu überwinden bzw., urn es mit Hegel zu sagen, aufzuheben. Dabei hat aufheben bei Hegel stets drei Bedeutungen: 1. in die Höhe heben, 2. bewahren und 3. wegnehmen, abschaffen. Eine erste These wird negiert, woraus sich ein Widerspruch (Antithese) ergibt. Eine zweite Negation (Negation der Negation) führt zur Aufhebung des Widerspruchs und es entsteht die Synthese, welche die These zwar enthalt, aber auf einer höheren, wahreren Ebene.2 So gelangt das Bewusstsein von Gestalt zu Gestalt, von „niederem" zu „höherem" Wissen und begegnet auf jeder Stufe neuen Problemen, die es erst nicht zu erkennen vermag. Hegel lasst das natürliche Bewusstsein als sinnliche Gewissheit beginnen, die sich im Folgenden zur Wahrnehmung und anschlieftend zum Verstand entwickelt. Diese Gestalten bilden den Teil „Bewusstsein". Danach formt sich dieses zum Selbstbewusstsein. Der Gegenstand des Bewusstseins ist nicht mehr nur aufterhalb desselben, sondern es selbst wird Gegenstand der eigenen Anschauung. Dieser Teil „Selbstbewusstsein" ist für diese Hausarbeit besonders von Bedeutung. Das Kapitel Wahrheit und Gewi&heit seiner selbst mit den Teilkapiteln Selbststandigkeit und Unselbststandigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft sowie besonders Freiheit des Selbstbewusstseins; Stoizismus, Skeptizismus und das unglückliche Bewusstsein bilden die Basis meiner Fragestellung. Ich möchte untersuchen, welche Rolle Stoizismus und Skeptizismus als Gestalten der Phanomenologie einnehmen und wie sie mit dem vorherigen Kapitel Herrschaft und Knechtschaft zusammenhangen. Da die Phanomenologie des Geistes eine „umfassende Weiterentwicklung der groBen philosophischen Entwürfe von Kant, Fichte und Schelling [...und...] eine groB angelegte Rekonstruktion der abendlandischen Philosophie- und Geistesgeschichte"3 ist, halte ich es für sinnvoll, im Vorfeld auch eine Darstellung von Stoizismus und Skeptizismus als philosophische Positionen und mit geschichtlicher Einordnung zu geben. Denn die Bedeutung, die vor allem der Skeptizismus für spatere philosophische Positionen hatte, ist enorm, trat er doch immer wieder als ernstzunehmender „Angreifer" und „Herausforderer" auf. Das bekannte Münchhausen- Trilemma etwa, von Hans Albert formuliert, hat seinen Ursprung, so ist es von Sextus Empiricus überliefert, in den Tropen des Skeptikers Agrippa.
Kapitel 1: Stoa und Skepsis
Die Stoiker, die Skeptiker und auch die Epikureer traten etwa zur gleichen Zeit (urn 300 v. Chr.) in der Geschichte auf - Warum? Ein Begründungsansatz beruht auf der Veranderung der politischen Situation. Die Polis, der Stadtstaat als Organisationsform, wargroBen, zentral gelenkten Staaten gewichen. Die Bürger, die sich vorher leicht aktiv an der Politik beteiligen konnten, sahen sich nun ohne Einflussmöglichkeit und konnten die Staatsgebilde nurschlecht durchschauen. Das persönliche Glück wurde nicht mehr an den Staat geknüpft, sondern in kleinerem, individuellem Rahmen gesucht.4 Diese Erklarung passt gut zu den drei entstehenden Schulen, auch wenn es neben ihr weitere mögliche Erklarungen gibt, auf die ich an dieser Stelle nicht naher eingehen möchte.
Auffallig ist in jedem Fall, betrachten wir diese drei Schulen, dass sich alle besonders auf das persönliche, praktische Leben beziehen. Es gibt eine klare Tendenz zur praktischen statt zur theoretischen Philosophie. Die Philosophie im Hellenismus kann in drei Disziplinen eingeteilt werden: Logik, Physik und Ethik. Die Logik umfasst allerdings neben derformalen Logik auch Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Rhetorik und Grammatik. Zur Physik gehort jegliche Erforschung der natürlichen Welt, also z.B. Naturphilosophie, Metaphysik, Theologie, Kosmologie und Psychologie. Die Ethik deckt schlieBlich alles ab, was das praktische Verhalten betrifft und auBerdem Gesellschafts-, Staats- und Rechtsphilosophie. Dabei sind diese drei Disziplinen nicht gleichwertig, sondern Logik und Physik werden urn der Ethik willen betrieben, die das Herzstück und den Zweck der damaligen Philosophie bildet. In dieser Hinsicht ahneln sich die Positionen. Auch vertreten alle den Standpunkt: Das höchste Gut ist Eudamonie, haufig mit „Glückseligkeit" übersetzt. Dabei geht es urn ein gutes, gelingendes Leben. Es ist das Telos, der höchste Zweck, den es zu erreichen gilt. Der grofte Unterschied zwischen den einzelnen Schulen ist derWeg dorthin.
1.1 Die Stoiker
Die Stoa, benannt nach dem “bunten Saulengang”, in dem sich die Schülertrafen, wurde von Zenon von Kition in Athen gegründet. Die Stoikerwaren derAnsicht, dass sich die Menschen von falschen Wertvorstellungen freimachen können5 - dazu bedarf es lediglich vernünftiger Einsicht, dass nur tugendhaftes Leben zum Glück führe und die Vernunft über die Triebe herrschen muss. Ein elementarer Bestandteil ist dabei die Entwertung des Unverfügbaren. D.h. was man nicht erreichen kann, soil man nicht, braucht man nicht begehren. Das Wollen muss mit dem Können übereinstimmen, dann kann man seine Ziele erreichen. Werden die eigenen Ziele nicht erreicht, staut sich, so die Stoiker, das innere Streben an und wird zu unangenehmer Spannung - man wird unglücklich. Das Freisein von solcher Spannung, von Affekten allgemein, also die Apathie, ist der Schlüssel zur Glückseligkeit. Die Tugend gilt allgemein als die Beherrschung des Affekts durch die eigene Vernunft - und deshalb muss ein tugendhaftes Leben ein glückliches Leben sein. Die Affektenlehre der Stoiker ist eng mit einer Handlungstheorie verknüpft. Ein vernunftbegabtes Wesen muss eine Vorstellung von einer bestimmten Handlung haben. Daraus entsteht in diesem Wesen ein Trieb, diese Handlung zu vollführen. Anschlieftend wird der Trieb von der Vernunft bewertet und wenn diese zum Schluss kommt, man solle die Handlung ausführen, führe das Wesen die Handlung aus. Ein Affekt entspricht hier einem übersteigerten Trieb und entsteht als Folge einer falschen Zustimmung durch die Vernunft, die etwas für ein Gut/Übel halt oder hielt, welches tatsachlich kein Gut/Übel ist. Strebe ich nun nach diesem vermeintlichen Gut und erreiche es nicht, wird der Trieb frustriert und ich werde unglücklich. Die Stoiker unterschieden vier Gattungen von Affekten, die jeweils aus Einbildungen eines Guts oder Übels entstehen: a) Die Lust als Einbildung eines gegenwartigen Guts, b) die Unlust als Einbildung eines gegenwartigen Übels, c) die Begierde als Einbildung eines zukünftigen Guts und d) die Furcht als Einbildung eines zukünftigen Übels.6 Die Tugend führt zum Beherrschen der Triebe und Affekte und damit zur Apathie, worauf Seelenruhe und Harmonie folgt. lm weiteren Verlauf ihrer Tugendlehre, auf die ich hier nicht weiter eingehe, wird es den Stoikern möglich, richtiges Handeln klar von falschem Handeln abzugrenzen.
„Das Ideal richtigen Handelns verkörperten die Stoiker in der Figur des Weisen. Dieser handelt in allen Dingen vollkommen, er tauscht weder sich noch andere, versteht sich auf Religion, Politik, Wirtschaft, Kunst, ist reich, schön, frei, er wird von keinerlei Übel behelligt und führt in »stoischer« Ruhe ein vollkommen glückseliges Leben."7
1.2 Die Skeptiker
Seine Wurzeln hat der Skeptizismus8 bei Pyrrho von Elis (geb. ca. 365 v. Chr.), der an den Feldzügen von Alexander dem Groften teilgenommen hatte und in Indien Asketen begegnet sein soil. Über dessen Lehren schreibt aber erst Sextus Empiricus (urn 180 n. Chr.), ein Arzt aus Alexandria, ausführlich. Allgemein geht es dem Skeptizismus darum, zu zeigen, dass wir nicht überwahr oderfalsch urteilen können, weil es widerstreitende Argumente, pro und contra gibt, die keine nicht-dogmatische Entscheidung zulassen. Werden diese widerstreitenden Argumente als gleichgültig anerkannt, spricht man von Isosthenie.9 Damit können Wissensansprüche widerlegt werden. Aus der Isosthenie folgt die Epoché, die Urteilsenthaltung, denn es ist nicht möglich ein begründetes Urteil zu fallen - es gibt ja gleichwertige Argumente auf beiden Seiten. Der Skeptiker halt in seinem Philosophieren und in seiner Entscheidung und Beurteilung der Sache inné und enthalt sich des Urteils. Eine Folge davon ist die Ataraxie, die Unerschütterlichkeit Oder Affektlosigkeit, die eigentlich durch eine Entscheidung über richtig Oder falsch herbeigeführt werden sollte, aber tatsachlich erst nach dem Scheitern des Lösungsversuchs eines Problems auf dogmatische Weise durch das Verharren in der Ungewissheit hervortritt. Hier ist die Seelenruhe also eine zufallige Folge des eben beschriebenen Ablaufs.
Besonders bekannt wurden die 5 Tropen der Skepsis von Agrippa, mit denen gezeigt werden soil, dass keine Aussage befriedigend und endgültig begründet werden kann.
1. Tropos: Dissens - Zu jeglichen Themen gibt es Widerstreit statt Übereinstimmung.
2. Tropos: Regress ad infinitum - Jeder Satz braucht eine Begründung, die wiederum begründet werden muss, woraufhin eine weitere Begründung nötig ist, usw.
3. Tropos: Relativitat - Jeder Gegenstand ist bezogen auf den Wahrnehmenden bzw. Denkenden.
4. Tropos: Dogmatische Setzung - Eine Begründung wird schlicht als wahr behauptet, ohne eine weitere Begründung dafürzu geben.
5. Tropos: Zirkelschluss - Der Ausgangssatz, der begründet werden soil, taucht im Laufe der Argumentation als Begründung auf.
Die Tropen 2, 4 und 5 wurden spater von Hans Albert als Münchhausen-Trilemma erneut formuliert.
Ein vielfach vorgebrachterVorwurfgegen den Skeptizismus ist, dass die Skeptikerdurch ihre Unentschiedenheit nicht zum Handeln fahig seien. Das ganze Leben besteht aus Entscheidungen, diese Oder jene Handlung zu vollziehen. Der Skeptiker aber, weil ihm die widerstreitenden Argumente gleich viel geiten, könne sich nicht entscheiden und sei zur Untatigkeit gezwungen. Die Skeptiker begegnen diesem Einwand mit einer Erweiterung der Definition einer Handlung. Sie geben dem dogmatischen Einwand insofern recht, als dass sie eigentlich untatig sein müssten. Den Skeptiker „überzeugen ja die Argumente für das Tun und das Lassen stets mit gleicher Kraft.“10 Aber es ist nicht möglich eine mittlere Position zwischen Tun und Lassen einzunehmen - absolutes Nichthandeln ist nicht möglich. Auch dem Nichts- Tun geht eine Entscheidung voraus und kann als eine Art Handlung aufgefasst werden. Daraus folgt, dass Nichthandeln eine logische Unmöglichkeit ist und die Skeptiker deshalb nicht inkonsequent sind, wenn sie handeln. Es ist schlicht nicht anders machbar.11
Die Skeptiker handelten also auch. Nach welchen Kriterien? Wie entschieden sie sich im Alltag bezüglich ihrer Handlungen?
„Für den Pyrrhoneer ist also nichts gewiss auBer der bloBen Tatsachlichkeit der augenblicklichen subjektiven Gegebenheit. Alles, was darüber hinausgeht, ist für ihn unentscheidbar, und sofern für das praktische Leben dennoch Entscheidungen nötig sind, übernimmt er sie kritiklos von anderer Seite, was er ohne Schaden tun kann, da im Hinblick auf die Glückseligkeit ohnehin alles gleichviel gilt."12
Was alle drei Schulen, Stoa, Skepsis und Epikureismus, gemein haben, ist die für den Hellenismus typische Entwertung des Unverfügbaren. Der Skeptizismus zieht jedoch am konsequentesten zu Felde.
Kapitel 2: Stoizismus und Skeptizismus in der Phanomenologie des Geistes
Nachdem wir nun einen, dem Umfange dieser Arbeit angemessenen aber insgesamt oberflachlichen Einblick in Stoizismus und Skeptizismus bekommen haben, soil im Folgenden naher betrachtet werden, welche Bedeutung der Skeptizismus für Hegels Phanomenologie des Geistes hat.
2.1 Rolle der skeptischen Haltung für Hegels Theorie
Zwischen Skeptizismus und Hegel lassen sich leicht Überschneidungspunkte finden. So fallt sofort auf, dass Hegels Methode der Dialektik die grundlegende Methode des Skeptizismus, für eine beliebige Aussage eine gleichgültige Gegenposition zu finden und es zur Isosthenie kommen zu lassen, als Negation einer These und Formung der Antithese zur Basis hat. Urn in der Bildung des Bewusstseins, worum es in der Phanomenologie schlieBlich geht, weiterkommen zu können, bedarf es der dialektischen Bewegung. Wie in Kapitel 1 beschrieben, muss eine Bewusstseinsgestalt ihre These, also die Überzeugung, die Wahrheit zu erkennen, immer wieder überholen und negieren, urn sie danach aufheben zu können. Und dies ist der Punkt an dem Hegel weiter geht als die Skeptiker. Schon in der Einleitung der Phanomenologie bringt Hegel dies direkt zur Sprache. Er schreibt dort vom Weg des Zweifels bzw. vom Weg der Verzweiflung, den das natürliche Bewusstsein zu gehen hat, möchte es seinen Weg zum absoluten Wissen gehen können. Dieser Weg „ist die bewuBte Einsicht in die Unwahrheit des erscheinenden Wissens, dem dasjenige das Reellste ist, was in Wahrheit vielmehr nur der nichtrealisierte Begriff ist.“13 Dies wiederholt sich auf jeder Stufe, mit jeder Gestalt des Werkes. Der Zweifel und der Skeptizismus, der diesen Zweifel hervorbringt, sind elementare Bestandteile in Hegels Denken und feste Teile des Weges des Bewusstseins. Ohne die Skepsis kame das Bewusstsein wohl nicht dazu, die eigene erkannte „Wahrheit" anzuzweifeln und einen Widerspruch aufzudecken, der es im Weiteren erst befahigt, auf das nachst höhere Niveau zu steigen.
[...]
1 HEGEL, G.W.F. 1988: Phanomenologie des Geistes (PdG). Beruhend auf dem Text der kritischen Edition G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke, Band 9, hrsg. von Wolfgang Bonsiepen und Reinhard Heede, Hamburg 1980, Felix MeinerVerlag GmbH Hamburg, S. 60
2 PRECHTL, Peter, BURKHARD, Franz-Peter (Hrsg.) 2008: Metzler Lexikon Philosophie. 3. Auflage, Verlag J. B. Metzler Stuttgart Weimar, S. 109 (Dialektik) und 407 (Negation der Negation)
3 BERTRAM, Georg W., 2017: Hegels «Phanomenologie des Geistes«. Ein systematischer Kommentar. Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart, S. 7
4 vgl. HOSSENFELDER, Martin, 1985: Geschichte der Philosophie. Band III. Die Philosophie der Antike 3. Stoa, Epikureismus und Skepsis. Hrsg: Röd, Wolfgang. Verlag C.H.Beck München, S. 26
5 vgl. HOSSENFELDER 1985 S. 44 ff.
6 vgl. HOSSENFELDER 1985 S. 48
7 HOSSENFELDER 1985 S. 67
8 vgl. HOSSENFELDER 1985 S. 147 ff.
9 vgl. Arbeitsblatt „Schlüsselbegriffe Skeptiker" von Dr. Kre8
10 HOSSENFELDER 1985 S. 168
11 vgl. ebd.
12 HOSSENFELDER 1985 S. 182
13 HEGEL, 1988, S. 61