Spätestens seit der europäischen "Flüchtlingskrise" 2015 und den Wahlerfolgen in den darauffolgenden Jahren polarisieren die Aussagen der Alternativen für Deutschland in der politischen Landschaft in Deutschland. Zahlreiche Zeitungen und Nachrichtenportale thematisieren seither den rasanten Aufstieg der Partei. Zentral bei der Einordnung und Bewertung der Partei ist dabei die Bestimmung ihrer Wählerschaft. Interessanterweise kommen die Autoren der großen deutschen Tageszeitungen, ebenso wie die Erhebungen, auf die sie sich beziehen, dabei zu höchst disparaten Ergebnissen.
Das in den Print- und Onlinemedien gezeichnete Bild vom typischen AfD-Wähler reicht vom "Arbeiter, männlich, ostdeutsch" bis zum überdurchschnittlich gutverdienenden und "gut ausgebildeten" Bürger. Zu den am häufigsten zitierten Quellen der größeren Zeitungen zu diesem Thema gehören vor allem die Studie des IW (Institut der Deutschen Wirtschaft), in der die AfD-Anhängerschaft unter den Besserverdienern verortet wird. Etwas seltener herangezogen wird die Studie des größtenteils aus öffentlichen Mitteln finanzierten DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), die zu einem völlig gegenteiligen Ergebnis kommt.
Doch wieso widersprechen sich die beiden häufig von den Medien verwendeten Studien zu einem Thema im gleichen Jahr so grundlegend? Wie wird das Thema medial aufbereitet? Gibt es fundierte Belege, wie die Wählerschaft der AfD aktuell tatsächlich zusammengesetzt ist? Antworten auf die diese Fragen zu finden soll das Ziel der folgenden Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Studie des DIW
- Datenerhebung und Quellen
- Ergebnisse und Interpretation
- Der Bericht des IW
- Berichterstattung in den Medien
- Ergebnisse aus den Wahlen in Bayern und Hessen
- Schlussbetrachtung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wählerschaft der AfD, insbesondere die Diskrepanzen zwischen verschiedenen Studien und deren mediale Darstellung. Ziel ist es, die Zusammensetzung der AfD-Wählerschaft zu beleuchten und die Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse in den Studien zu analysieren. Die mediale Berichterstattung über dieses Thema wird ebenfalls kritisch betrachtet.
- Analyse der Diskrepanzen zwischen den Studien des DIW und des IW zur AfD-Wählerschaft
- Untersuchung der sozioökonomischen Merkmale der AfD-Wählerschaft
- Bewertung der medialen Darstellung der AfD-Wählerschaft
- Vergleich der Studienergebnisse mit den Wahlergebnissen in Bayern und Hessen
- Identifizierung möglicher Verzerrungen in den Studien und der Berichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die polarisierende Wirkung der AfD seit 2015 und die widersprüchlichen Darstellungen ihrer Wählerschaft in Medien und Studien. Sie benennt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit: die Analyse der Diskrepanzen zwischen den Studien des DIW und des IW, die Untersuchung der medialen Berichterstattung und der Vergleich mit Wahlergebnissen aus Bayern und Hessen. Das Ziel ist die Klärung der tatsächlichen Zusammensetzung der AfD-Wählerschaft.
Die Studie des DIW: Die Studie des DIW, basierend auf der ALLBUS-Datenbank (2016), analysiert sozioökonomische Merkmale der AfD-Wählerschaft. Die Ergebnisse zeigen einen hohen Anteil an Männern, Personen im Alter von 30-54 Jahren und Wählern aus kleineren Gemeinden. Auffällig ist der niedrige Anteil an Akademikern und der hohe Anteil an Arbeitslosen und Arbeitern. Trotz des hohen Arbeiteranteils ist das durchschnittliche Haushaltseinkommen nur leicht unterdurchschnittlich, was auf potenzielle verzerrende Effekte wie einen hohen Anteil an Selbstständigen hinweist. Die Studie liefert ein Bild der AfD-Wählerschaft als eher sozial schwächer gestellt, im Gegensatz zu anderen Darstellungen.
Häufig gestellte Fragen: Analyse der AfD-Wählerschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Wählerschaft der Alternative für Deutschland (AfD), insbesondere die Diskrepanzen zwischen verschiedenen Studien (DIW und IW) und deren mediale Darstellung. Ziel ist die Klärung der tatsächlichen Zusammensetzung der AfD-Wählerschaft und die Untersuchung der Gründe für unterschiedliche Studienergebnisse.
Welche Studien werden untersucht?
Die Arbeit untersucht vor allem zwei Studien: eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) basierend auf der ALLBUS-Datenbank (2016) und eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Der Vergleich dieser Studien bildet einen zentralen Bestandteil der Analyse.
Welche Aspekte der AfD-Wählerschaft werden betrachtet?
Die Analyse betrachtet sozioökonomische Merkmale der AfD-Wählerschaft wie Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf, Einkommen und Wohnort. Zusätzlich wird die mediale Berichterstattung über die AfD-Wählerschaft kritisch untersucht und mit Wahlergebnissen in Bayern und Hessen verglichen.
Welche Ergebnisse liefert die DIW-Studie?
Die DIW-Studie zeigt einen hohen Anteil an Männern, Personen im Alter von 30-54 Jahren und Wählern aus kleineren Gemeinden in der AfD-Wählerschaft. Es zeigt sich ein niedriger Anteil an Akademikern und ein hoher Anteil an Arbeitslosen und Arbeitern. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen ist leicht unterdurchschnittlich, was auf potenzielle verzerrende Effekte wie einen hohen Anteil an Selbstständigen hindeutet. Die Studie deutet auf eine eher sozial schwächer gestellte AfD-Wählerschaft hin.
Wie wird die mediale Berichterstattung berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert kritisch die mediale Berichterstattung über die AfD-Wählerschaft und untersucht mögliche Verzerrungen oder einseitige Darstellungen. Der Vergleich mit den Studienergebnissen soll helfen, ein umfassenderes Bild zu zeichnen.
Welche Rolle spielen die Wahlergebnisse in Bayern und Hessen?
Die Wahlergebnisse in Bayern und Hessen dienen als Vergleichsdaten, um die Ergebnisse der Studien zu überprüfen und mögliche Abweichungen zu erklären. Sie helfen, die Zusammensetzung der AfD-Wählerschaft im Kontext der realen Wahlbeteiligung zu betrachten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die tatsächliche Zusammensetzung der AfD-Wählerschaft, die Gründe für die Diskrepanzen zwischen den Studien und den Einfluss der medialen Berichterstattung. Es wird eine umfassende Bewertung der verschiedenen Datenquellen und deren Interpretation vorgenommen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter könnten sein: AfD, Wählerschaft, Sozioökonomie, DIW, IW, ALLBUS, Medienberichterstattung, Bayern, Hessen, Wahlanalyse, Diskrepanzen, politische Polarisierung.
- Arbeit zitieren
- Philipp Knaus (Autor:in), 2019, Die Wählerschaft der AfD, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/506802