Im Folgenden sollen zwei Elemente näher untersucht werden. Zum Einen interessiert mich der Begriff des „Umweltbewusstseins“ zum Anderen die „Mitwirkungsbereitschaft des Einzelnen“, was ich in den Begriff „Umwelthandeln“ transformiere. Zwei Begriffe deren Verhalten zueinander durchaus ambivalent ist. So konstatiert eine Vielzahl von Studien eine Diskrepanz zwischen dem Bewusstsein auf der einen und dem aktuellen Verhalten auf der anderen Seite. Ich konzentriere mich in dieser Arbeit zunächst auf die Ergebnisse einer von Andreas Diekmann und Peter Preisendörfer in Bern und München durchgeführten Befragung aus dem Jahr 1992.
Dies geschieht nicht aus einer historischen Versessenheit, sondern weil diese Studie die Erste dieser Art im deutschsprachigen Raum war. Darüber hinaus gaben die Ergebnisse dieser Studie einigen Anlass zur Kontroverse innerhalb der Umweltsoziologie.Mein Fokus gilt dieser Umfrage nicht zuletzt aufgrund der Verknüpfung von Umweltsoziologie und Ansätzen von „rational choice“ als Erklärungsmuster. Dieses theoretische Konstrukt steht im Zentrum meiner Betrachtungen. Ich will im Folgenden prüfen, ob rational choice, speziell die „low cost“ These, ein adäquater Ansatz zur Erklärung dieser Diskrepanz sein kann. Ich werde dies anhand aktueller Forschungsergebnisse überprüfen, da diese durchaus einige Zweifel an dem Erklärungsmuster aufkommen lassen.
Es wird meiner Auffassung nach zunächst nötig sein, die Ergebnisse von Diekmann und Preisendörfer zu explizieren und deren Verknüpfung mit dem rational choice Ansatz darzulegen. Dann gilt es, dies anhand aktueller Forschung kritisch zu würdigen. Wesentliches Element hierbei werden die Forschungsberichte aus der Reihe „Umweltbewusstsein in Deutschland“ sein, die vom Umweltbundesamt, in maßgeblicher Zusammenarbeit mit Udo Kuckartz, publiziert werden. Ich vermute, dass sich der rational choice Ansatz nicht uneingeschränkt halten lässt und versuche dies im Fazit zu explizieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Problemaufriss
- Das Dilemma – Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein- und Verhalten
- Die,,Low Cost“ Theorie in der Umweltsoziologie
- Die Ökosteuer als „High - Cost\" Situation?
- Umweltbewusstsein im Wandel?!
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und -verhalten und untersucht die Aktualität dieses Dilemmas. Sie analysiert, inwieweit die "Low Cost" Theorie der Umweltsoziologie ein adäquates Erklärungsmuster für diese Diskrepanz darstellt. Der Fokus liegt auf den Ergebnissen einer Befragung aus dem Jahr 1992, die von Andreas Diekmann und Peter Preisendörfer durchgeführt wurde.
- Umweltbewusstsein und -verhalten
- Die "Low Cost" Theorie der Umweltsoziologie
- Rational Choice Ansatz
- Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit
- Aktuelle Forschungsergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung und Problemaufriss: Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und zeigt die Relevanz von Umweltbewusstsein und -verhalten für die Umweltpolitik auf. Sie führt den Begriff des "Umweltbewusstseins" und "Umwelthandelns" ein und hebt die Diskrepanz zwischen beiden hervor.
- Das Dilemma – Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein- und Verhalten: Dieses Kapitel beschreibt die Ergebnisse einer Befragung von Andreas Diekmann und Peter Preisendörfer aus dem Jahr 1992. Die Befragung zeigt, dass es eine Diskrepanz zwischen dem Umweltbewusstsein der Befragten und ihrem tatsächlichen Verhalten gibt. Besonders deutlich wird dies in den Bereichen Energie und Verkehr, wo ein umweltschädliches Verhalten dominiert.
- Die,,Low Cost\" Theorie in der Umweltsoziologie: Dieses Kapitel erklärt die "Low Cost" Theorie als Erklärungsmuster für die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Theorie besagt, dass umweltfreundliches Verhalten am wahrscheinlichsten dann dem Umweltbewusstsein entspricht, wenn es nur einen geringen Aufwand erfordert. Es werden "Low Cost" und "High Cost" Situationen unterschieden und die Rolle von Wertauffassungen und rationalen Überlegungen im Verhalten der Akteure erörtert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokuspunkte der Hausarbeit sind: Umweltbewusstsein, Umweltverhalten, "Low Cost" Theorie, Diskrepanz, Rational Choice Ansatz, Umweltpolitik, Umweltsoziologie.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Wendt (Autor:in), 2006, Umweltverhalten und Umweltbewusstsein im Wandel - Zur Aktualität eines Dilemmas, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/50358