Da der "Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten" (VRBHV) einen Untersuchungsgegenstand darstellt, der wenig allgemeinen Bekanntheitsgrad hat, sollen zu Beginn der Arbeit einige allgemeine Erläuterungen vorangestellt werden. Am 09. November 2003, dem 65. Jahrestag der antisemitischen November-Pogrome 1938, wurde in Vlotho der VRBHV gegründet. Die Gründer waren namhafte Vertreter der internationalen Holocaustleugner-Szene, darunter Imke Barnstedt, Robert Faurisson, Jürgen Graf, Gerd Honsik, Horst Mahler, Anneliese Remer, Frank Rennicke, Manfred Roeder, Germar Rudolf, Wilhelm Stäglich, Hans-Dietrich Sander, Fredrick Toben und Ernst Zündel. Vorsitzender wurde Bernhard Schaub und seine Stellvertreterin Ursula Haverbeck-Wetzel. Diese und der Gründungsort Vlotho verbanden den Verein unmittelbar mit dem dort ansässigen rechtsextremistischen Vereinen "Collegium Humanum" und dem "Bauernhilfe e.V.", mit denen er letztendlich 2008 zusammen verboten wurde. Die Fragestellung, der sich diese Untersuchung widmet, stellt die Verfassungsschutzberichte in den Vordergrund. Wie wurde der VRBHV vom Verfassungsschutz wahrgenommen und inwiefern trug diese Wahrnehmung zum Verbot des Vereins bei?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der VRBHV
- Quellenlage, Forschungsstand und Methodik
- Die Quellengattung „Verfassungsschutzbericht“
- Analyse ausgewählter Verfassungsschutzberichte bezüglich des VRBHV
- Die Gründungsphase 2003-2004
- Erste Rückschläge und Solidarität 2005
- Die ,,Holocaust-Konferenz“ in Teheran 2006
- 2007 - Erstarken oder faktischer Untergang?
- Das Verbot 2008
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV) in den Verfassungsschutzberichten Berlins und des Bundesministeriums des Innern (BMI). Die Untersuchung konzentriert sich auf die Frage, wie der VRBHV vom Verfassungsschutz wahrgenommen wurde und inwiefern diese Wahrnehmung zum Verbot des Vereins beitrug.
- Die Gründung und Ideologie des VRBHV
- Die Rolle des VRBHV in der rechtsextremen Szene
- Die Darstellung des VRBHV in den Verfassungsschutzberichten
- Die Bedeutung des VRBHV für die deutsche Öffentlichkeit
- Der Einfluss des VRBHV auf die Gesetzgebung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV) vor und erläutert die Quellenlage, den Forschungsstand und die Methodik der Arbeit. Sie skizziert die Entstehungsgeschichte des VRBHV und die Personen, die ihn gründeten.
- Das zweite Kapitel analysiert ausgewählte Verfassungsschutzberichte bezüglich des VRBHV. Es untersucht die Darstellung des Vereins in den Berichten der Gründungsphase, die Entwicklung des VRBHV in den Folgejahren und den Einfluss des Vereins auf die öffentliche Wahrnehmung des Holocaust.
Schlüsselwörter
Der Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV), Verfassungsschutzberichte, Rechtsextremismus, Holocaustleugnung, Antisemitismus, Verfassungsschutz, Verbot, öffentliche Meinung.
- Arbeit zitieren
- Tanja Otto (Autor:in), 2018, Der "Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten" in den Verfassungsschutzberichten Berlins und des Bundesministeriums des Innern, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/502941