Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung der Mummenschanzszene für das Gesamtwerk Faust II. Grundlage hierfür stellen eine Figurenanalyse sowie eine anschließende Sprachanalyse mit dem Fokus auf das Stilmittel der Allegorie dar. Die Mummenschanzszene steht an dritter Stelle des ersten Aktes und stellt dessen Höhepunkt dar.
Goethe, der selber mehrere Maskenzüge für den Weimarer Hof geschrieben hat, entwirft hier einen Karneval nach römischem Vorbild. Die höfische Gesellschaft ist geprägt von Zurückhaltung, Schein und Verstellung sind vorherrschend, auch ohne die Maske der Verkleidung wäre sie maskiert. Der Maskenzug des ersten Aktes stellt auch für den willigsten Leser aufgrund der Fülle von Allegorien und Symbolen eine Herausforderung dar. Goethe lässt ein Stilmittel wieder aufleben, das im 18. Jahrhundert nicht mehr gebraucht wird. Die Allegorie nimmt in der Mummenschanzszene eine zentrale Rolle ein, deren Wirken bis ans Ende der Tragödie sichtbar bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und aufgeputzt zur Mummenschanz
- Figurenanalyse
- Der Herold
- Erster Aufzug
- Zweiter Aufzug
- Dritter Aufzug
- Sprachanalyse
- Die Metrik der Szene
- Die Allegorie
- Goethe und die Allegorie im 18. Jahrhundert
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktion der Mummenschanzszene in Goethes Faust II. Durch eine Szenenanalyse, bestehend aus Figurenanalyse und Sprachanalyse mit Fokus auf die Allegorie, soll die Bedeutung der Szene für das Gesamtwerk geklärt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Interpretation der allegorischen Elemente und deren Beitrag zum Verständnis der gesellschaftlichen und politischen Kritik im Werk.
- Die Funktion der Mummenschanzszene im Gesamtkontext von Faust II
- Die Rolle der Allegorie als zentrales Stilmittel
- Die Darstellung der Gesellschaft und ihrer verschiedenen Schichten
- Die Kritik an gesellschaftlichen Strukturen und Konventionen
- Die Interpretation der einzelnen Figuren und ihrer Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Mummenschanzszene in Faust II ein und benennt die Forschungsfrage: Welche Funktion hat diese Szene für das Gesamtwerk? Sie skizziert die kritische Rezeption des zweiten Teils von Faust und hebt die zentrale Rolle der Allegorie in der Szene und im gesamten Werk hervor. Die Arbeit kündigt eine Szenenanalyse an, die eine Figurenanalyse und eine Sprachanalyse (mit Fokus auf die Allegorie) beinhaltet.
Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und aufgeputzt zur Mummenschanz: Dieses Kapitel beschreibt die Mummenschanzszene als eine von Mephisto inszenierte "Fiktion einer Problemlösung statt der Problemlösung selbst," die die gesellschaftlichen Facetten, den Schein und die Verstellung aufzeigt. Die Teilnehmer nehmen Rollen ein, die ihrem gesellschaftlichen Stand nicht entsprechen, wodurch ein großer Interpretationsspielraum entsteht. Das zentrale Thema des Maskenzuges ist das Geld, dargestellt in sechs Abteilungen, die von einem Herold eingeleitet und kommentiert werden. Der Höhepunkt ist das Auftreten Fausts als Plutus, der Reichtum und Wohlstand verkörpert. Die Szene endet mit dem in Flammen aufgehenden Maskenzug, symbolisch für die Gier nach Reichtum.
Figurenanalyse: Dieses Kapitel analysiert die einzelnen Figuren der Mummenschanzszene und deren Funktion innerhalb der Szene. Es beginnt mit einer Beschreibung des Herolds als wichtiger Figur, der die einzelnen Aufzüge einleitet und kommentiert, aber im Laufe des Maskenzuges an Deutungsfähigkeit verliert. Die folgenden Unterkapitel (Erster, Zweiter und Dritter Aufzug) analysieren die verschiedenen Gruppen von Figuren in diesen Aufzügen, ihre Eigenschaften und ihre symboliche Bedeutung im Kontext des Gesamtwerks.
Schlüsselwörter
Faust II, Mummenschanzszene, Allegorie, Figurenanalyse, Sprachanalyse, Gesellschaftliche Kritik, Goethe, Maskenspiel, Symbolismus, Geld, Schein und Sein.
Häufig gestellte Fragen zur Mummenschanzszene in Goethes Faust II
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Mummenschanzszene in Goethes Faust II. Sie untersucht die Funktion der Szene im Gesamtwerk, fokussiert auf die Figurenanalyse und Sprachanalyse (insbesondere die Allegorie), um die gesellschaftliche und politische Kritik Goethes zu verstehen. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine detaillierte Beschreibung der Szene, eine Figurenanalyse, eine Sprachanalyse und ein Fazit.
Welche Aspekte der Mummenschanzszene werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Beschreibung des weitläufigen Saals, die Funktion des Herolds, die Interpretation der einzelnen Aufzüge des Maskenspiels, die Analyse der allegorischen Elemente und deren symbolische Bedeutung, die Darstellung verschiedener Gesellschaftsschichten und die Kritik an gesellschaftlichen Strukturen und Konventionen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Allegorie als zentrales Stilmittel.
Welche Figuren werden in der Figurenanalyse betrachtet?
Die Figurenanalyse konzentriert sich auf den Herold und die verschiedenen Gruppen von Figuren in den drei Aufzügen der Mummenschanzszene. Die Analyse untersucht deren Eigenschaften und ihre symbolische Bedeutung im Kontext des Gesamtwerks. Fausts Rolle als Plutus wird ebenfalls analysiert.
Welche Aspekte der Sprache werden analysiert?
Die Sprachanalyse konzentriert sich auf die Metrik der Szene und insbesondere auf die Allegorie als zentrales Stilmittel. Der Zusammenhang zwischen Goethes Gebrauch der Allegorie und dem 18. Jahrhundert wird ebenfalls thematisiert. Die Analyse untersucht, wie die Sprache die gesellschaftliche und politische Kritik unterstützt.
Welche gesellschaftliche Kritik wird in der Mummenschanzszene geübt?
Die Mummenschanzszene kritisiert gesellschaftliche Strukturen und Konventionen, insbesondere die Verblendung durch Schein und den Einfluss von Geld und Gier. Die Masken und Rollenspiele verdeutlichen die Verstellung und die oberflächlichen Beziehungen innerhalb der Gesellschaft.
Welche Bedeutung hat die Mummenschanzszene für das Gesamtwerk Faust II?
Die Arbeit untersucht die Funktion der Szene als "Fiktion einer Problemlösung statt der Problemlösung selbst," die die gesellschaftlichen Facetten, den Schein und die Verstellung aufzeigt. Die Szene wird im Kontext des Gesamtwerks von Faust II interpretiert, um deren Beitrag zum Verständnis der Gesamtkomposition zu klären.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt dieser Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Faust II, Mummenschanzszene, Allegorie, Figurenanalyse, Sprachanalyse, Gesellschaftliche Kritik, Goethe, Maskenspiel, Symbolismus, Geld, Schein und Sein.
- Arbeit zitieren
- Marc-Patrick Tietjen (Autor:in), 2016, Die Allegorie der Mummenschanz und ihre Funktion für Goethes "Faust II", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/500505