Das Vorliegende Essay geht der Frage nach, inwieweit die Bewegung Fridays for Future um Greta Thunberg, ziviles Ungehorsam nach Rawls und Habermaß, darstellt.
Betrachtet man das Beispiel des "Friday For Future", lassen sich grundmerkmale des zivilen Ungehorsams nach John Rawls erkennen, der sagt, dass ziviler Ungehorsam eine "öffentliche, gewaltlose, gewissensbestimmte, aber politische gesetzwidrige Handlung [sei], die gewöhnlich eine Änderung der Gesetze oder der Regierungspolitik herbeiführen soll" (Rawls, 1979, S. 401).
Greta Thunberg, gebürtige Schwedin und eine der jüngsten Klimaschutzaktivistinnen, rief die Schülerinnen und Schüler im Jahre 2018, gerade mal im Alter von 15 Jahren, dazu auf, sich ihr anzuschließen und es ihr gleich zu tun, am Freitag des Schulbetriebs fernzubleiben und unter dem Motto "Fridays For Future" für den Erhalt des Klimas zu demonstrieren. Dies führte dazu, dass SchülerInnen, rechtlich gesehen, unerlaubt dem Unterricht fernblieben, was einerseits in der höheren Popularität des Themas resultierte, andererseits jedoch auch auf Kritik stoß, die SchülerInnen würden ihrer Schulpflicht nicht nachgehen. Klar und deutlich lässt sich erkennen, dass hier zum Wohle eines höheren Ziels, nämlich dem des Erhalts des Klimas, Grenzen der Legalität durch Zusammenschluss vieler Individuen, überwunden werden. Die Besonderheit daran, die diese unter anderem illegal, also gesetzeswidrig macht, ist die, dass SchülerInnen ihr Vorhaben nicht auf dem Gelände der Bildungseinrichtung, sondern in der Öffentlichkeit publik machen. All das geschieht vermeintlich nicht nach Lehrplan oder Motivation der Eltern, der Lehrer oder jeglicher anderen Instanz, sondern aufgrund der gewissenhaften Infortmationsverarbeitung, die in den Köpfen der SchülerInnen stattfindet und dazu führt, dass sie gewissensbestimmt für das einstehen, was sie für wichtig halten.
Habermas geht davon aus, dass der zivile Ungehorsam sich in einem moralisch begründeten Protest äußert, doch was ist Moral im Umweltaktivismus?
Inhaltsverzeichnis
- Das Klima
- Ziviler Ungehorsam
- Moral im Umweltaktivismus
- Recht und ziviler Ungehorsam
- Demokratie und ziviler Ungehorsam
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Ausprägung des zivilen Ungehorsams im Kontext des jugendlichen Umweltaktivismus, insbesondere der Bewegung „Fridays For Future“. Dabei werden die Ziele und Hintergründe der Bewegung sowie die rechtlichen und ethischen Aspekte des zivilen Ungehorsams beleuchtet.
- Die Bedeutung des zivilen Ungehorsams als politisches Instrument
- Die Rolle von Moral und Ethik im Umweltaktivismus
- Die rechtlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des zivilen Ungehorsams
- Die Bedeutung der Jugend und des jungen Volkes in der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Klima: Das Kapitel beleuchtet die aktuelle Bedeutung des Klimaschutzes und stellt den Hintergrund der Bewegung „Fridays For Future“ dar. Es werden die Herausforderungen und die Notwendigkeit des aktiven Handelns angesprochen.
- Ziviler Ungehorsam: Das Kapitel definiert den zivilen Ungehorsam anhand von Theorien von John Rawls und Jürgen Habermas. Es werden die Voraussetzungen und Merkmale des zivilen Ungehorsams analysiert.
- Moral im Umweltaktivismus: Das Kapitel untersucht die ethischen Aspekte des Umweltaktivismus und stellt verschiedene Ansätze der Umweltethik (anthropozentrisch, pathozentrisch, biozentrisch) vor. Es werden die moralischen Beweggründe und Zielsetzungen von Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten beleuchtet.
- Recht und ziviler Ungehorsam: Das Kapitel thematisiert die rechtlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen des zivilen Ungehorsams. Es wird die Frage aufgeworfen, inwieweit das Rechtssystem auf den zivilen Ungehorsam reagieren sollte und welche Konsequenzen er für die Gesellschaft haben kann.
- Demokratie und ziviler Ungehorsam: Das Kapitel analysiert die Rolle der Jugend und des jungen Volkes in der Demokratie. Es werden die Grenzen der Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen in politischen Entscheidungsprozessen beleuchtet und die Bedeutung des zivilen Ungehorsams für die junge Generation verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Ziviler Ungehorsam, Umweltaktivismus, „Fridays For Future“, Greta Thunberg, Recht, Moral, Ethik, Demokratie, Jugend, Politik, Klimawandel, Ressourcen, Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Normen, Regelbruch.
- Arbeit zitieren
- Ruslan Wacker (Autor:in), 2019, Friday For Future. Ausprägung des zivilen Ungehorsams bei juvenilem Umweltaktivismus, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/500461