Die vorliegende Arbeit liefert Einblicke und eine fachliche Bewertung der EBIS-Fachsoftware für die Suchtkrankenhilfe. Computer, Internet, Handy und Co haben viele Bereiche des beruflichen und privaten Lebens angenehmer und komfortabler gemacht und sind längst zu einem unverzichtbaren und festen Bestandteil unseres Alltags avanciert. Nicht umsonst definieren wir uns als Informationsgesellschaft, deren zentrales Merkmal scheinbar der verbreitete Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien ist.
In einigen Tätigkeitsfeldern wie der Pflege oder der Kinder- und Jugendhilfe gehört die Arbeit mit Fachsoftware längst zum Standard. Und auch die damit zu erreichende Qualitäts- und Effizienzsteigerung scheint offensichtlich zu sein. In anderen Bereichen, wie der Straffälligen-, Wohnungslosen- oder Suchtkrankenhilfe, fällt dagegen bereits die Angebotsstruktur eher dürftig aus und in den Einrichtungen dürfte die IT-Durchringung weitaus weniger üblich sein.
INHALT
1 ALLGEMEINES ZU EBIS
2 VORSTELLUNG DER SOFTWARE
2.1 Leistungsabrechung und Klientenverwaltung
2.2 Hilfeplanung und Dokumentation
2.3 Auswertung und Steuerung
3 KRITISCHE WÜRDIGUNG
3.1 Allgemiene Kriterien
3.2 Fachliche Kriterien
3.3 Prozessübergreifende Anforderungen
1 ALLGEMEINES ZU EBIS
2 VORSTELLUNG DER SOFTWARE
2.1 Leistungsabrechung und Klientenverwaltung
Betrifft die administrativen und verwaltungstechnischen Aufgaben wie automatisierte Leistungsberechnungmodalitäten, eine evtl. Datenschnittstelle zur schnellen papierlosen Übertragung an den Leistungsträger und die Terminverwaltung.
Aber auch eine erste „Übersicht über klientenbezogene Informationen wie Adresse, persönliche Daten, Angehörige, Betreuungszeiten usw.“ (Kreidenweis, S. 56f) ist enthalten. Datenschnittstelle zur schnellen papierlosen Übertragung an den Leistungsträger.
- Extras – Rechnung
- Word-Symbol = Dokumentenverwaltung mit verschiedenen Vorlagen u.a. Sozialbericht
- Kalender – Termine = sind auch auf der Klientenmaske ersichtlich
- Klienten – Liste der Klienten
- Stammdaten – Name/Adresse, weitere Angaben, Bezugspersonen
- Kerndaten – Basisdaten (Betreuungsbeginn /-ende, Betreuungsgrund, Memo, usw.), Zugangsdaten/Vorgeschichte, soziodemografische Daten, Arbeit/Finanzen, Maßnahmen, Abschlussdaten... zum Teil auch schon übergreifend in die Hilfeplanung und Dokumentation
- Medikamente -
2.2 Hilfeplanung und Dokumentation
Betrifft die zentralen fachlichen Aspekte im Bezug auf die Kernprozesse wie Planung, Durchführung und Dokumentation von Hilfeprozessen.
Die Erfassung der relevanten Daten variiert in den Programmen von voll-, teil- und unstandardisierten Erhebungen in Textform.
Die Klassifikationsmodelle sollten sich dabei an den zielgruppenspezifischen Problem- und Lebens- und Bedarfslagen sowie den möglichen Ressourcen und Zieldefinitionen wie auch nach den in Frage kommenden Interventionen/Maßnahmen richten.
Ein voll- automatisiertes oder technisch unterstütztes Berichtswesen ist von Vorteil.
Auch die Integrierbarkeit der systembasierenden Abläufe in den Arbeitsprozess, d.h. der Grad der Analogie zum natürlichen Klientenprozesse ist ein Qualitätsmerkmal für eine die Fachsoftware.
- Kerndaten – Basisdaten (Betreuungsbeginn /-ende, Betreuungsgrund, Memo, usw.), Zugangsdaten/Vorgeschichte, Soziodemografische Daten, Arbeit/Finanzen, Maßnahmen, Abschlussdaten... zum Teil auch noch zur Klientenverwaltung zuzurechnen
- Diagnostik – Psychotrope Substanzen, Hauptdiagnose und andere Störungen
- Optionale Fragen – Aufnahme, Familie/Wohnen, Arbeit/Finanzen, Justiz/Problemfelder, Maßnahmen, Sachleistungen/Rückfall, SPDI
- Kontakte = Anzahl der Kontakte (Einzel- und Gruppenkontakte)
- Zusatzfragen = Möglichkeit der Formulierung von Zusatzfragen über Extras – Zusatzfragen definieren
- Hilfeplanung – Übersicht (Lebenslagen von 1 - 12) – 13/1 Priorisierung von Zielen – 13/2 Geplante Maßnahmen
- Verlauf = Differenziert in die verschiedenen Lebenslagen/-dimensionen sind hier
zeitbezogene Bewertugen des Fortschritts möglich
- Word-Symbol - Datenübernahmen in Dokumentenvorlagen (Sozialbericht), Anlage von eigenen Dokumenten und Memos. Bei der Anlage von eigenen Dokumenten in die Daten aus EBIS übernommen werden sollen müssen Textmarken definiert werden die mit den Variablennamen aus EBIS identisch sind.
- PREDI =
2.3 Auswertung und Steuerung
Eine Auswertung von statistischen Daten und die Generierung von Kennzahlen ist im Hinblick auf den Erhalt der Qualität und Effizienz und damit der Marktfähigkeit von Bedeutung, da es Evaluationen bezüglich der Einrichtung aber auch der einzelnen Mitarbeiter und somit ein Contorlling, also eine Anpassung, Weiterentwicklung, Fehlersuche und Steuerung von Seiten des Managements ermöglicht.
- Statistik = nach verschiedenen Kriterien durchführbare statistische Erhebung
- Katamnese
3 KRITISCHE WÜRDIGUNG
3.1 Allgemeine Kriterien
Benutzerfreundlichkeit:
Übersichtliche Maskengestalltung
- Übersichtliche Aufteilung in Hauptmenüpunkte, vertikale und horizontale Auswahlfelder
- Die meisten Masken sind übersichtlich und verständlich gestaltet. Ausnahmen sind z.B. Diagnostik - Maske – zu überladen oder die Verlauf - Maske – zu wenig aussagekräftig
Durchgängige Bedienungslogik
- Die Menüführung ist logisch aufgebaut und durchgängig
- Das Ausfüllen der Positionen innerhalb der Masken ist auch immer gleich bleibend
- Variationen gibt es nur zwischen standardisierte Code-Eingabe oder Volltext-Eingabe
Orientierung an Windows Standards
- Die gesamte Bedienung, die Gestaltung der Hauptmenüpunkte, die Symbole und auch das Umblättern innerhalb der Masken erinnert an Windows
- Die Optik der vertikalen Auswahlfelder links und die Maskengestaltung variiert teilweise und unterscheidet sich von den bekannten Windows- Oberflächen, so z. B.: Klienten-Liste gelb hinterlegt, Kerndaten blaue Schrift
Zügige Verarbeitungs-geschwindigkeit
- Keine erheblichen Verzögerungen
- Kleine Verzögerung beim Wechsel der Masken
Steuerbarkeit:
Gute Zugänglichkeit aller Programmfunktionen
- Alle in der Testversion verfügbaren Funktionen konnten angezeigt werden
- Im Handbuch Hinweis auf Einrichtungsbogen in dem Einrichtung beschrieben werden kann. Im Programm ist nichts zu finden
Abbildung der tatsächlichen Arbeitsabläufe in Kernprozessen
- Alle relevanten Inhalte der Prozessschritte sind enthalten (Terminvergabe, Aufnahme, Stamm- Kerndaten, Diagnostik, Hilfeplanung, Verlauf, etc.)
- Aufteilung und Ablauf könnten logischer sein z.B.: In der Kerndaten- Maske könnte Diagnostik, Optionale - und Zusatz- Fragen integriert sein.
Komfortable Datensatz- Suchmöglichkeiten
- Es kann nur nach Klienten, EBIS-Code und Aktenzeichen gesucht werden
- Keine Suchmöglichkeiten nach Bezugspersonen, Ärzten, Kooperationspartner, Kostenträger, wichtige Behörden, etc.
Tabellarische Datensatz- Übersichten mit Auswahl
- Klienten, Kontaktpersonen und Leistungsträger können in Stammdaten – Name/Adresse – Kontaktperson oder Stammdaten – weitere Angaben - Leistungsträger angezeigt werden
Selbsterklärungsfähigkeit:
Verständliche Begriffe und grafische Symbole
- Verwendete Begriffe und Fachbegriffe sind gängig und verständlich
- Zweck der Symbole ist bis auf einzelne, wie das Symbol zur History, auch ersichtlich. Bei anderen fehlt die Beschreibung
Eingaben durchgängig im Klartext (keine Schlüssel)
- Meistens standardisierte Eingaben, deshalb fast keine Klartexteingaben
- Aber Auswahl ist begrenzt und eindeutig, da Ergebnis sofort ersichtlich
Kontextbezogene Online- Hilfefunktion
- Symbol für Online Hilfefunktion vorhanden
- Umfang, Komfort und Details nicht bekannt
Tutorial, Beispielfälle oder Hinweise und Arbeitsanweisungen
- Keine Anweisungen, Informationen zu Arbeitsschritten und Eingaben vorhanden.
- Kein Tutor bzw. Assistent vorhanden
Anpassbarkeit
Veränderbarkeit von Feld- Inhalten bei Auswahlfeldern
- Nicht veränderbar
- Nur Zusatzfragen könne selbst gestaltet werden. Ist aber auch begrenzt durch Maximalanzahl von Zeichen im Eingabefeld
- Datensätze können angepasst werden (Leistungsträger, Leistungsarten/nicht gefunden,
Veränderbarkeit von Feld- Bezeichnungen
- Nicht veränderbar
- Nur Zusatzfragen können selbst gestaltet werden
Freie Gestaltbarkeit von Ausdrucken
- Im Formularbereich könne eigene Dokumente angelegt werden
- Um jedoch die Klientendaten übernehmen zu könne müssen die Textzeilen mit den entsprechenden Codes aus EBIS versehen werden
Veränderbarkeit von Maskeninhalten
- Können nicht verändert werden
Laufsicherheit, Fehlerrobustheit
- Wegen mangelnder Zugriffsrechte keine umfangreiche Beurteilung möglich
- Im Test aber keine nennenswerten Fehler
Fehlerfreier Programmablauf
- Keine Ergebnisse
Richtigkeit der Outputs
- Keine Ergebnisse
Konsistenz der Datenbestände
- Keine Ergebnisse
Keine Programm- Abstürze und verständliche Fehlermeldungen
- Keine Ergebnisse
Plausibilitätsprüfung
- Keine Ergebnisse
Sicherheitsabfragen bei kritischen Bedienschritten
- Ist vorhanden, z. B. beim Zurücksetzen der Jahreskontakte: System – Rücksetzen Jahreskontakte oder System – Alte Daten löschen
Datenhaltung
Historische Datenhaltung bei wichtigen Informationen
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