Hört man von „Made in China“, assoziiert man damit meistens als erstes Massenproduktion, Fließbandarbeit im Akkord, unzählige unterbezahlte Fabrikarbeiter und kopierte Markenartikel zu spottbilligen Preisen. Der deutsche Konsument dürfte nicht selten auf minderwertige Qualität und geringe Lebensdauer schließen, wenn er diese Herkunftsbezeichnung auf einer der vielen Produktverpackungen entdeckt. Die Devise ist: je billiger, desto besser – dafür erwartet man auch nicht viel. Gerade dieses Image minderwertiger Produkte hat sich bislang fest in den Köpfen vieler Menschen eingeprägt.
Genau diese betriebene chinesische Exportpolitik unterliegt einem umfassenden wirtschaftlichen Strukturwandel, welcher durch den Plan Made in China 2025 ein Gesicht erhält: Qualität statt Quantität, Klasse statt Größe lautet nun das Motto. Dabei stehen spezifisch Themen der Digitalisierung, Innovationsfähigkeit und die Stärkung nationaler produzierender Industrien im Vordergrund. China soll ein Vorreiter bei dem Angebot von hochwertigen Produkten werden. Mit diesem Vorhaben steht China vor einem immensem Entwicklungsschritt, wodurch gerade wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Probleme, Auswirkungen sowie Veränderungen zu erwarten sind. Vor allen Dingen ist hierbei der Blick auf den Arbeitsmarkt von großer Bedeutung. Dieser ist das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung und trägt somit bei diesem Projekt Chinas eine elementare Rolle. Bei der Frage über den Erfolg oder Misserfolg dieses Projekts wird der Arbeitsmarkt einen entscheidenden Anteil einnehmen.
Dieser Frage widmet sich diese Arbeit: Welche Auswirkungen hat der strategische Plan Made in China 2025 auf den chinesischen Arbeitsmarkt und wie begegnet die chinesische Regierung diesen? Dabei wird im Spezifischen auf die Ausgangslage des Arbeitsmarktes und dessen Herausforderungen eingegangen, sowie das Strategieprojekt analysiert und kritisch hinterfragt werden, um somit dessen Zusammenspiel mit dem Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Zunächst wird ein Blick auf die Entwicklungen Chinas in Verbindung mit der Bevölkerung, des Einkommens, der Marktsektoren, Arbeitslosigkeit und des Bildungs- und Sozialversicherungssystems geworfen. Anschließend wird der theoretische Hintergrund des Plans Made in China 2025 beleuchtet, sowie weitergehend dessen Auswirkungen und Probleme auf den chinesischen Arbeitsmarkt analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktueller Stand und Herausforderungen des chinesischen Arbeitsmarkts
- Bevölkerung
- Lohnentwicklung
- Marktsektoren
- Arbeitslosigkeit
- Bildungssystem
- Sozialversicherungssystem
- Made in China 2025
- Die Bedeutung der Strategie und dessen Strukturwandel
- Aufgaben und Zielsetzung
- Politischer und Gesellschaftlicher Diskurs
- Made in China 2025 und dessen Arbeitsmarkteffekte
- Arbeitslosigkeit
- Veränderungen der Arbeitsformen
- Die Kluft zwischen Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen des strategischen Plans „Made in China 2025“ auf den chinesischen Arbeitsmarkt. Im Fokus steht die Frage, wie die chinesische Regierung auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes reagiert, die mit diesem Transformationsprozess verbunden sind. Hierzu werden die Ausgangssituation des Arbeitsmarktes und seine Herausforderungen beleuchtet, sowie das Strategieprojekt analysiert und kritisch hinterfragt.
- Die Entwicklung des chinesischen Arbeitsmarktes im Kontext von Bevölkerungswachstum und -alterung
- Die Bedeutung von Lohnentwicklung und Konsumverhalten für die Wirtschaft Chinas
- Die Herausforderungen des Strukturwandels „Made in China 2025“ für den Arbeitsmarkt
- Die Rolle der Digitalisierung und Automatisierung in der Arbeitswelt Chinas
- Die Auswirkungen von Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit auf die Wirtschaft und Gesellschaft Chinas
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt den Wandel des chinesischen Arbeitsmarktes im Kontext des Strategieprojekts „Made in China 2025“. Das Image von „Made in China“ als Synonym für Massenproduktion und minderwertige Qualität wird als Ausgangspunkt für die Analyse des Strukturwandels und seiner Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt beschrieben.
Kapitel 2: Aktueller Stand und Herausforderungen des chinesischen Arbeitsmarkts: Dieses Kapitel behandelt die demografischen Entwicklungen in China, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Herausforderungen im Bereich der Arbeitslosigkeit, Lohnentwicklung und des Bildungssystems. Besondere Aufmerksamkeit wird der Ein-Kind-Politik und den Folgen für die erwerbstätige Bevölkerung geschenkt.
Kapitel 3: Made in China 2025: In diesem Kapitel wird der strategische Plan „Made in China 2025“ vorgestellt, der die Transformation Chinas zu einer Technologiemacht und Innovationsgesellschaft zum Ziel hat. Die Bedeutung des Plans für den Arbeitsmarkt wird erläutert und die Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit, die Arbeitsformen und die Kluft zwischen Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen des chinesischen Arbeitsmarktes, „Made in China 2025“, Strukturwandel, Digitalisierung, Automatisierung, Fachkräftemangel, Arbeitslosigkeit, Bevölkerungswachstum, Lohnentwicklung, Bildungssystem, Sozialversicherungssystem und Innovationsgesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Manu Hilgard (Autor:in), 2019, Die Entwicklung des chinesischen Arbeitsmarktes vor dem Hintergrund des Plans "Made in China 2025", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/496730