"Wer gut essen will, kauft Aktien; wer gut schlafen will, kauft Anleihen.“
Andre Kostolany (1906-1999)
Der ungarisch-amerikanische Finanz- und Börsenexperte Andre Kostolany drückt mit dieser Aussage die unterschiedliche Risikobereitschaft der einzelnen Anleger aus. Aktien erzielen grundsätzlich eine höhere Rendite als Anleihen, stellen jedoch aufgrund ihrer gleichzeitig höheren Volatilität auch die risikoreichere Anlagemöglichkeit dar. Um ein Portfolio, mit gutem Risiko-Rendite-Profil zu erhalten, sollten die verschiedenen Anlageformen gemischt werden. Hierfür ist ein umfangreicher Entscheidungsprozess notwendig, der für institutionelle Investoren in gleichem Maße wie auch in der privaten Anlageberatung eine zentrale Rolle spielt. Grundlage für jede Entscheidung ist eine genaue Analyse des Anlegerprofils bezüglich seiner Risikobereitschaft, seiner persönlichen Anlageziele und des Zeithorizontes, in welchem das Vermögen profitabel angelegt werden soll. In der strategischen Asset Allocation geht es um die Struktur des Portfolios und die Verteilung des anzulegenden Kapitals auf die verschiedenen Assetklassen innerhalb des zur Verfügung stehenden Anlageuniversums. Als Anlageuniversum wird das gesamte Spektrum der Investitionsmöglichkeiten bezeichnet, die grundsätzlich in das zu verwaltende Portfolio aufgenommen werden können. Die einzelnen Assetklassen beinhalten beispielsweise verschiedene Anlagekategorien (z.B. Aktien, Renten), verschiedene Märkte (z.B. Deutschland, USA) oder auch Anlagewährungen (z.B. EUR,YEN).
Die vorliegende Diplomarbeit hat zum Ziel, ein Tool zu entwickeln, dass Fondsmanager bei der strategischen Asset Allocation für die von ihm zu gestaltenden Fonds unterstützt. Basierend auf einem quadratischen Optimierungsprozess soll das Tool dem Fondsmanager ermöglichen, verschiedene Strategien zu testen und ein für den Anleger optimales Portfolio zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Statistische Grundlagen
- 2.1 Zufallsvariablen
- 2.2 Erwartungswert
- 2.3 Varianz
- 2.4 Korrelation
- 3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
- 3.1 Problemstellung.
- 3.2 Portfoliotheorie nach Harry M. Markowitz
- 3.3 CAPM . . .
- 3.4 Sharpe Ratio
- 4 Optimierung
- 4.1 Optimierungsproblem.
- 4.2 Lösungsansatz.
- 4.3 Optimierungsverfahren
- 4.4 Active-Set-Methode
- 4.4.1 Idee des Verfahrens
- 4.4.2 Beschreibung des Algorithmus
- 4.4.3 Algorithmus .
- 4.5 Umsetzung in MATLAB
- 5 Die Intranetanwendung STRAAL
- 5.1 Anwendungsbereich bei einem Finanzdienstleister
- 5.2 Funktionalitäten
- 5.2.1 Auswahl der Indizes
- 5.2.2 Kennziffern
- historische Werte
- 5.2.3 Portfolio-Optimierung
- 5.3 Implementierung
- 5.3.1 Softwareumgebung
- 5.3.2 Datenbank.
- 5.3.3 Umsetzung in PHP
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit zielt darauf ab, ein Tool zu entwickeln, welches Fondsmanager bei der strategischen Asset Allocation unterstützt. Das Tool soll auf Basis eines quadratischen Optimierungsprozesses verschiedene Strategien testen und ein optimales Portfolio für Anleger finden.
- Strategische Asset Allocation
- Portfoliooptimierung
- Risiko-Rendite-Profil
- Anlegerprofil
- Finanzdienstleister
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der strategischen Asset Allocation ein und erläutert die Bedeutung der Risikobereitschaft und der Anlageziele für die Gestaltung eines Portfolios. Kapitel 2 beleuchtet die statistischen Grundlagen, die für die Modellierung von Portfolios relevant sind, wie Zufallsvariablen, Erwartungswert, Varianz und Korrelation. Kapitel 3 behandelt finanzwirtschaftliche Grundlagen und stellt die Portfoliotheorie nach Harry M. Markowitz und das CAPM (Capital Asset Pricing Model) vor. Weiterhin wird die Sharpe Ratio als Maß für die Risikobereinigung erläutert. Kapitel 4 widmet sich der Optimierung und beschreibt die verschiedenen Optimierungsverfahren, insbesondere die Active-Set-Methode. Die Umsetzung der Optimierung in MATLAB wird ebenfalls dargestellt. Das fünfte Kapitel präsentiert die Intranetanwendung STRAAL, die im Rahmen dieser Diplomarbeit entwickelt wurde. Es wird auf die Funktionsweise des Tools eingegangen, einschließlich der Auswahl von Indizes, Kennziffern und der Portfolio-Optimierung. Die Implementierung von STRAAL, einschließlich der Softwareumgebung, der Datenbank und der Umsetzung in PHP, wird detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Strategische Asset Allocation, Portfoliooptimierung, Risiko-Rendite-Profil, Anlegerprofil, Finanzdienstleister, Optimierung, Active-Set-Methode, MATLAB, STRAAL, Intranet, Indizes, Kennziffern, Datenbank, PHP.
- Quote paper
- Verena Resch (Author), 2005, Entwicklung eines Tools zur Strategischen Asset Allocation im Rahmen eines Finanzdienstleisters, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/49308