Die adäquate, professionelle und menschenwürdige Begleitung von älteren Menschen, die an einer Demenz, z. B. der Alzheimer- oder Multi-Infarkt-Demenz leiden, gilt zu Recht zu den schwierigsten und anspruchvollsten Herausforderungen in der Altenpflege. Um eine größtmögliche Lebensqualität bei den Betroffenen zu erreichen, kommt einer professionellen Kommunikation zwischen dem Pflegepersonal und den dementiell Erkrankten eine immense Bedeutung zu. In unserem Verständnis von Sprache und Kommunikation können Menschen mit Demenz oft nicht mehr Worte oder logische Sätze formulieren. Dennoch können sie sehr intensiv mit uns in Verständigung treten: durch Schreie, durch Geräusche, oder wenn auch das nicht mehr geht, durch Gestik und Mimik. Oder auch indem sie gar nichts tun. Die Aufgabe ist herauszufinden, auf welchen Ebenen der Kommunikation wir sie erreichen. Die Kernfrage ist: Wie schaffen wir Zugangswege zu Menschen mit Demenz?
Wie reagieren wir, wenn wir mit Bewohnerinnen und Bewohnern konfrontiert werden, die offensichtlich nicht mehr behalten können, was gerade eben gesagt wurde? Was sind die spontanen Gefühle und inneren Bewertungen, die wir entwickeln, wenn an Demenz erkrankte Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb kurzer Zeit mehrere Male dasselbe fragen? Oder wenn unser Gesprächspartner massive Wortfindungsstörungen hat und scheinbar unsinnige Wörter und Satzkonstellationen von sich gibt? Die Liste unterschiedlichster Auffälligkeiten ist lang und lässt sich beliebig fortsetzen. Was aber im Umgang mit diesen Menschen stets gleich bleibt, ist die Schwierigkeit, hinter solchen Auffälligkeiten eine Person wahrzunehmen, die trotz der angedeuteten kognitiven Verfallserscheinungen mit seinen Vorlieben und Gefühlen gegenwärtig ist, die auch intellektuell durchaus noch ansprechbar und belastbar bleibt.
Es geht mir in dieser Hausarbeit darum mich mit unterschiedlichen Methoden der Gerontopsychiatrie mit dem Fokus, Interaktion zwischen Pflegenden und Personen mit Demenz, auseinander zu setzen, um eine größere Verhaltenssicherheit im Umgang mit Bewohnerrinnen und Bewohnern mit Demenz zu erzielen und um einen besseren Zugang zu ihnen zu finden um ihre Bedürfnisse zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kommunikationsprobleme mit Menschen mit Demenz
- Die Bedürfnisse von Personen mit Demenz
- Ziele in der Interaktion mit Demenzerkrankten
- Pflegekonzeptionen in der Pflege von dementen Menschen
- Die Bezugspflege
- Die Biografiearbeit
- Das Konzept der Validation
- Das Realitätsorientierungstraining (ROT)
- Die Basale Stimulation
- Die Musiktherapie
- Snoezelen
- Grundlegende Voraussetzungen für eine optimale stationäre Betreuung von Menschen mit Demenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, verschiedene Methoden der Gerontopsychiatrie, insbesondere im Hinblick auf die Interaktion zwischen Pflegenden und Menschen mit Demenz, zu untersuchen. Das Ziel ist, die Verhaltenssicherheit im Umgang mit dementen Bewohnerinnen und Bewohnern zu erhöhen, einen besseren Zugang zu ihnen zu finden und ihre Bedürfnisse zu verstehen.
- Kommunikationsschwierigkeiten bei Demenz
- Bedürfnisse von Menschen mit Demenz
- Pflegekonzepte zur Unterstützung dementer Menschen
- Ziele und Herausforderungen in der Interaktion mit Demenzkranken
- Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Demenz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Herausforderungen in der Kommunikation mit Menschen mit Demenz und den daraus resultierenden Bedürfnissen in der Pflege. Es wird ein praktisches Beispiel aus der Arbeit der Autorin beschrieben, welches die Motivation für die Hausarbeit verdeutlicht.
- Kommunikationsprobleme mit Menschen mit Demenz: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen von Demenz auf die Sprache und Kommunikation, insbesondere die Entstehung von Aphasie und Agnosie. Es werden die Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Sprache und Gedanken bei Menschen mit Demenz erläutert und der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses in Bezug auf kommunikative Kontaktmöglichkeiten diskutiert.
- Die Bedürfnisse von Personen mit Demenz: Das Kapitel widmet sich den emotionalen und sozialen Bedürfnissen von Menschen mit Demenz. Es wird auf die Auswirkungen der Demenz auf die Gefühlswelt und das Bewusstsein der Betroffenen eingegangen und die Bedeutung von empathischer und verständnisvoller Kommunikation hervorgehoben.
- Ziele in der Interaktion mit Demenzerkrankten: In diesem Kapitel werden die Ziele in der Interaktion mit Demenzkranken im Kontext der Pflege beschrieben. Es wird die Bedeutung von sicherer und professioneller Kommunikation sowie der Entwicklung von Fähigkeiten zur Erkennung und Interpretation des Verhaltens dementer Menschen betont.
- Pflegekonzeptionen in der Pflege von dementen Menschen: Dieses Kapitel stellt verschiedene Pflegekonzeptionen zur Unterstützung von Menschen mit Demenz vor. Es werden die Prinzipien der Bezugspflege, der Biografiearbeit, der Validation, des Realitätsorientierungstrainings, der Basal Stimulation, der Musiktherapie und von Snoezelen erklärt.
- Grundlegende Voraussetzungen für eine optimale stationäre Betreuung von Menschen mit Demenz: Dieses Kapitel thematisiert die Bedeutung einer angemessenen Umgebung und Betreuung für Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen. Es werden die wichtigen Faktoren für eine optimale Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner angesprochen.
Schlüsselwörter
Demenz, Kommunikation, Interaktion, Pflege, Gerontopsychiatrie, Validation, Realitätsorientierungstraining, Basale Stimulation, Musiktherapie, Snoezelen, Lebensqualität, Bedürfnisse, Verhaltenssicherheit, Zugang, Sprache, Gedächtnis, Aphasie, Agnosie.
- Arbeit zitieren
- Astrid Zwanzig (Autor:in), 2005, Kommunikative Zugangswege zu Menschen mit Demenz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/49280