Ein Wandel in Drama, Dichtung und Prosa vollzog sich während und insbesondere nach dem 1. Weltkrieg. Im 19. Jahrhundert wurden in Amerika hauptsächlich Dramen englischen und französischen Ursprungs sowie dramatische Bearbeitungen von Romanen bekannter Schriftsteller wie z.B. Hawthorne, Washington Irving und Thomas Hardy aufgeführt. Bis ins frühe 20. Jahrhundert waren die Theater strikt kommerziell und auf die Mentalität des Mittelstandes ausgerichtet. In großen Städten wurde in der Regel nicht mehr als ein Drama pro Saison und Theater aufgeführt. Generell wurden keine tiefgreifenden Stücke, sondern solche leichterer Unterhaltung bevorzugt inszeniert. Neue Elemente und Themen wurden nur dann akzeptiert, wenn das Theater sich sicher sein konnte, dass dies dem Geschmack der Mehrheit des Publikums entspricht. Das hatte zur Folge, dass viele experimentelle Dramen und solche, die die Gesellschaft in Frage stellten, gar nicht erst aufgeführt wurden. Ab 1915 bildeten sich verschiedene experimentelle Theatergruppen, wie z.B. die Provincetown Players, die Washington Square Players, die Neighborhood Players, Vagabond Players und das Portmanteau Theater von Stuart Walker, die gegen die vorherrschenden Standards rebellierten und die Entwicklung des ernsten, experimentellen, nicht kommerziell ausgerichteten Dramas zum Ziel hatten.
Die traumatischen Auswirkungen des 1. Weltkrieges und die sich nach dem Krieg überhäufenden Ereignisse, wie beispielsweise die Rückkehr der Soldaten, die fortschreitende Industrialisierung, die Prohibition und der damit verbundene Alkoholschmuggel sowie die Korruption und deren Auswirkungen schlugen sich nachhaltig in den literarischen Werken nieder. Wie auch in Europa wichen viele bedeutende amerikanische Autoren vom herkömmlichen Stil – der naturalistischen Darstellungsweise – und den konventionellen Strukturen ab und nahmen radikale technische Veränderungen vor. Kennzeichnend für den Zeitraum zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg (Interwar Period) ist insbesondere, dass die amerikanischen Schriftsteller sich zunehmend von einer gefühlvollen Ausrichtung der Literatur abwandten. Romantisch-verklärende Elemente wurden ausgelassen. Statt dessen orientierten sie sich an der Realität und arbeiteten verstärkt die psychologischen Hintergründe ihrer Themen heraus (psychologischer Realismus).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltsangabe
- Konzepte O'Neills
- Failure of the American Dream - Konzept
- Das Konzept der Entfremdung - die Suche nach dem place of belonging
- Analyse des Dramas The Hairy Ape anhand der Konzepte O'Neills
- The Failure of the American Dream in The Hairy Ape
- Das Konzept der Entfremdung in The Hairy Ape
- Einbettung von The Hairy Ape in das Gesamtwerk O'Neills
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Drama „The Hairy Ape“ von Eugene O'Neill, das im Kontext der Interwar Period entstand. Ziel ist es, das Drama anhand der Konzepte Entfremdung und Scheitern des amerikanischen Traums zu analysieren und dessen Einbettung in das Gesamtwerk O'Neills zu beleuchten.
- Die Darstellung der Entfremdung in einer industrialisierten Gesellschaft
- Die Kritik am amerikanischen Traum und seinen unerreichbaren Versprechungen
- Die Auswirkungen sozialer Klassenunterschiede auf die menschliche Existenz
- Die Rolle der Sprache und Kommunikation in der Konstruktion von Identität
- Die Suche nach Zugehörigkeit und der Kampf gegen die soziale Ausgrenzung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert den Wandel in der amerikanischen Literatur und im Theater nach dem 1. Weltkrieg und beleuchtet den Kontext, in dem Eugene O'Neills Werk „The Hairy Ape“ entstand. Der Abschnitt zeigt die Entstehung experimenteller Theatergruppen, die Herausforderungen des post-kriegsgesellschaftlichen Wandels und die Abkehr von konventionellen Strukturen in der amerikanischen Literatur.
Inhaltsangabe
Diese Kapitel bietet eine detaillierte Zusammenfassung der Handlung von „The Hairy Ape“. Es stellt den Protagonisten Yank, seine Lebensumstände als Heizer auf einem transatlantischen Schiff und seine Begegnung mit Mildred Douglas vor. Es wird die Entwicklung Yanks und sein Kampf mit der Entfremdung von der Gesellschaft dargestellt, der ihn in verschiedene Milieus führt, von der 5th Avenue bis zur linksradikalen Gewerkschaft I.W.W.
Konzepte O'Neills
In diesem Abschnitt werden die Konzepte „Failure of the American Dream“ und „Entfremdung“ vorgestellt, die in vielen von O'Neills Dramen eine zentrale Rolle spielen. Die Konzepte werden erläutert und mit O'Neills eigener politischer Gesinnung und dem zeitgenössischen Amerika in Verbindung gesetzt.
Analyse des Dramas The Hairy Ape anhand der Konzepte O'Neills
Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Analyse von „The Hairy Ape“ anhand der zuvor eingeführten Konzepte. Die Analyse beleuchtet die spezifische Form der Entfremdung, die Yank erlebt, und die Kritik an der Illusion des amerikanischen Traums, die durch Yanks Schicksal dargestellt wird. Die Bedeutung von Yanks Selbstverständnis als „Hairy Ape“ und seine Suche nach Zugehörigkeit werden in diesem Kontext beleuchtet.
Einbettung von The Hairy Ape in das Gesamtwerk O'Neills
In diesem Kapitel wird „The Hairy Ape“ in das Gesamtwerk von Eugene O'Neill eingeordnet und dessen Einbettung in die Entwicklung von O'Neills Schaffen aufgezeigt. Der Abschnitt beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von „The Hairy Ape“ zu anderen Werken O'Neills und verdeutlicht die Bedeutung des Stücks im Kontext des Dramatikers Gesamtproduktion.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter, die in dieser Hausarbeit behandelt werden, sind: Entfremdung, amerikanischer Traum, soziale Klassen, Industrielle Revolution, Kapitalismus, Sozialismus, Sprache und Identität, Kommunikation, Zugehörigkeit, Eugene O'Neill, The Hairy Ape, Interwar Period.
- Arbeit zitieren
- Constanze Ries (Autor:in), 2002, Eugene O'Neills 'The Hairy Ape' und die Interwar Period, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/49126