Wissenschaft und Philosophie erlebten im mittelalterlichen Islam eine erneute Blütezeit. Ziel dieser Arbeit ist, es zwei besonders markante Denker dieser Zeit vorzustellen und zu vergleichen. Abu-Hamid Muhammad al-Ghazali, als Vertreter des Sufismus, der den Lehren der Antiken Philosophen kritisch gegenüberstand und Abu l-Walid Muhammad b. Ahmad b. Muhammad Ibn Rushd, oder latinisiert Averroes, welcher die Philosophie als Lehre der Vernunft in Einklang mit dem Koran bringen wollte. Als Quellen wurde dabei jeweils die Hauptwerke der Autoren zu diesem Thema genutzt, wobei andere Werke zur Ergänzung herangezogen wurden. Die in erster Linie behandelten Werke sind "Der Erretter aus dem Irrtum" al-Ghazalis und "Die Entscheidende Abhandlung", sowie "Die Untersuchung über die Methoden der Beweise" Ibn Rushds.
Durch die noch immer ungelösten Konflikte im Nahen Osten, ob nun die Autonomie des Palästinensergebiets oder der Entstehung eines fundamentalistischen Kalifats im Irak und Syrien ist der Islam im Abendland in Verruf geraten. Man spricht von Horden ungebildeten, gewaltbereiten Männern, die sich auf den Weg in unsere Gefilde machen um gleichzeitig unsere Arbeitsplätze zu stehlen und Sozialhilfeleistungen in Anspruch zu nehmen. Von diesem offensichtlichen Oxymoron einmal abgesehen, hat die islamische Kultur einen deutlichen "Imageschaden" erlitten.
In der Zeit der Aufklärung waren muslimische Denker noch Vorbild, schon in der Renaissance wurden einige von auf dieselbe Stufe wie die großen Denker der Antike gesetzt. Tatsächlich erlebte Wissenschaft und Philosophie bereits eine Blütezeit im Islam, während Europa noch immer dabei sich politisch nach dem Fall den Römischen Reichs neu zu ordnen. Von der iberischen Halbinsel, bis nach Zentralasien wurden Schulen geöffnet, Bücher geschrieben und Diskussionen geführt.
Zwei dieser islamischen Denker sollen hierbei genauer in Augenschein genommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2.1. Geschichtliche Voraussetzungen
- 2.2. Al-Ghazālī: Sufist und Philosophie-Kritiker
- 2.3. Ibn Rushd: Elitärer Logiker
- 2.4. Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- 3. Der Einfluss der Philosophie auf die islamische Geschichte
- 4. Quellenverzeichnis
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Vergleich zwischen der Philosophie al-Ghazālīs und Ibn Rushds im mittelalterlichen Islam. Sie analysiert die Lebenswege, Werke und philosophischen Positionen beider Denker und beleuchtet deren Einfluss auf die islamische Geschichte.
- Die Rolle der Philosophie im mittelalterlichen Islam
- Der Konflikt zwischen Religion und Philosophie
- Die Bedeutung der griechischen Philosophie für den Islam
- Die philosophischen Argumente von al-Ghazālī und Ibn Rushd
- Der Einfluss der beiden Denker auf die islamische Geistesgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- 1. Einleitung: Diese Einleitung stellt die Relevanz der Arbeit im Kontext des aktuellen Diskurses über den Islam vor. Sie erläutert die Bedeutung von al-Ghazālī und Ibn Rushd als wichtige Vertreter des islamischen Denkens und gibt einen Überblick über die Schwerpunkte der Arbeit.
- 2.1. Geschichtliche Voraussetzungen: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Entstehung und Ausbreitung des Islam, die Rolle von Mohammed und die wichtigsten Entwicklungen in der frühen islamischen Geschichte. Es beleuchtet auch die Bedeutung der arabischen Halbinsel als kulturelles und politisches Zentrum der Zeit.
- 2.2. Al-Ghazālī: Sufist und Philosophie-Kritiker: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk des islamischen Denkers Abu-Hamid Muhammad al-Ghazālī. Es analysiert seine Kritik an der griechischen Philosophie und seine Sufistische Weltanschauung.
- 2.3. Ibn Rushd: Elitärer Logiker: Dieses Kapitel widmet sich dem Leben und Werk des islamischen Denkers Abū 1-Walīd Muḥammad b. Aḥmad b. Muḥammad Ibn Rushd (Averroes). Es analysiert seine Kommentare zu den Werken des Aristoteles und seine Verteidigung der Philosophie als notwendige Grundlage für die islamische Religion.
- 2.4. Gemeinsamkeiten und Unterschiede: Dieses Kapitel vergleicht die philosophischen Positionen von al-Ghazālī und Ibn Rushd. Es analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Sichtweise auf die Rolle der Philosophie und die islamische Religion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des islamischen Denkens, insbesondere mit der Beziehung zwischen Religion und Philosophie, der Rezeption der griechischen Philosophie im Islam, der Sufistischen Tradition, dem Einfluss von al-Ghazālī und Ibn Rushd auf die islamische Geistesgeschichte und der Kritik an der gängigen Scholastik im mittelalterlichen Islam.
- Arbeit zitieren
- Marcus Kiefer (Autor:in), 2018, Theologie und Philosophie im mittelalterlichen Islam, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/489792